Eishockey

"Dann eben am Sonntag" - Adler-Trainer Pavel Gross will verpassten Sieg gegen München nachholen

Von 
Jan Kotulla
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Adler-Trainer Pavel Gross fordert gegen München einen Sieg. © Uwe Anspach

Mannheim. Der Eishockey-Gott, er hat - wenn es ihn gibt - anscheinend seinen Spaß daran, auch Meisterschaftskandidaten leiden zu sehen. Man könnte meinen, derzeit hat er es besonders auf die Adler Mannheim abgesehen zu haben. Nach der Deutschland-Cup-Pause mussten die Blau-Weiß-Roten zahlreiche Corona-Ausfälle hinnehmen, und sie kassierten seitdem drei Niederlagen in Serie. Das ist den Adlern in dieser Saison noch nie passiert.

Besonders bitter war das 3:4 bei den Fishtown Pinguins Bremerhaven am Freitagabend. Die Mannheimer hatten mit 0:2 zurückgelegen, ehe Thomas Larkin in der 35. Minute nach starker Vorarbeit des 17-jährigen Ralf Rollinger die Aufholjagd einläutete. Lean Bergmann glich kurz nach der Drittelpause aus und Markus Eisenschmid verwertete das tolle Zuspiel von Nigel Dawes zur 3:2-Führung (44.). Angesichts der kurzen Bank, die dritte Sturmreihe hatte ein Durchschnittsalter von 19,7 Jahren, eine starke Leistung. Zumal das Team von Trainer Pavel Gross, der nach absolvierte Quarantäne wieder hinter die Bande zurückkehrte, lediglich drei Strafen kassierte und in Unterzahl wie gewohnt bärenstark verteidigte.

Was fehlte also zum Sieg oder mindestens einem Punkt? "Es ist einfach ärgerlich, wenn man am Ende zwei Tore kassiert, die unglücklich abgefälscht sind", grollte Bergmann. Nicht nur der 23-Jährige fand: "Wir haben heute sehr gut gespielt, sind stark zurückgekommen. Umso frustrierender ist es, wenn man am Ende doch verliert."

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In ähnlicher Gemütsverfassung war Verteidiger lari Melart: "Irgendwann fällt es schwer, immer sagen zu müssen, dass wir gut gespielt und hart gekämpft, aber trotzdem verloren haben." Der Finne hatte zwei der drei Treffer mit vorbereitet und in der Defensive - wie seine Kollegen - reichlich Schüsse geblockt. Melart, in der vergangenen Saison schwedischer Meister mit den Växjö Lakers, reicht es jetzt auf jeden Fall mit den Rückschlägen. "Es ist mir egal, wie wir das nächste Spiel gewinnen, aber wir wollen es unbedingt gewinnen." Sein Rezept: "Vielleicht müssen wir noch etwas fokussierter an die Sache gehen, damit wir cleverere Entscheidungen treffen."

Da die Mannheimer am Sonntag Spitzenreiter Red Bull München ab 17 Uhr in der SAP Arena erwarten, wäre es auf jeden Fall wichtig, wenn jeder der verbliebenen Spieler eine Top-Leistung abrufen würde. Ob die Adler gegen den großen Rivalen mit Rückkehrern rechnen können, steht erst kurzfristig fest. Coach Gross hielt sich mit Aussagen zurück. "Wir werden demnächst Spieler zurückbekommen", erklärte der 51-Jährige.

Er sprach angesichts der vielen Ausfälle von einer "Mammutaufgabe" und fand, "wir waren gar nicht soweit von einem Erfolg oder einem Punktgewinn entfernt. Wir sind gut aus der zweiten Pause gekommen, konnten zwei Treffer erzielen. Das war positiv."

Aufgrund der besonderen Situation kommentierte er auch die Aktionen, die schließlich zu den Toren für Bremerhaven führten, äußerlich gelassen. "Zwei, drei kleine Fehler, die wir in der defensiven Zone gemacht haben, müssen wir abstellen, müssen härter arbeiten, die Schüsse blocken", forderte er und machte seinem Team Mut: "Wir werden auch wieder Spiele gewinnen. Wir müssen durch die Phase einfach durch und dürfen dabei nicht frustriert sein. Wir können daran nichts ändern und suchen auch keine Ausrede. Gegen Bremerhaven hätten wir etwas mitnehmen können. Das war aber nicht der Fall und deshalb müssen wir das am Sonntag machen."

Die Münchner stehen trotz vier Partien weniger aufgrund des besseren Punktekoeffizienten vor den Adlern. Allerdings unterlagen die Roten Bullen am Freitagabend zu Hause den anderen Pinguinen der Liga, denen aus Krefeld - mit 3:4. Allerdings erst nach Penaltyschießen.

Die Adler hoffen beim Heimspiel auf lautstarke Unterstützung ihrer Fans - Stichwort "mit euch sind wir einer mehr". Da ab sofort nur noch geimpfte und genesene Personen, die einen zertifizierten negativen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test vorweisen können, in die SAP Arena dürfen, haben die Blau-Weiß-Roten und die Stadt Mannheim reagiert: Es wird zwei Teststationen vor der Arena geben. Eine bei Treppenhaus A, eine bei Treppenhaus B. Getestet wird ab 15 Uhr.

Außerdem bittet der Verein "Adler helfen Menschen" um Süßigkeiten für die Vesperkirche und Geschenke für ausgewählte Kinderheime in der Region. Die Süßigkeiten können ab zwei Stunden vor Spielbeginn auf dem Udo-Scholz-Platz abgegeben werden.

Redaktion Sportredakteur

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