Eishockey - Gerichtsverfahren gegen Adler-Verteidiger Thomas Larkin ist endgültig abgeschlossen

Keine Berufung: Adler-Verteidiger Thomas Larkin atmet auf

Von 
Christian Rotter
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Thomas Larkin hat keine leichte Zeit hinter sich, nun will sich der Abwehrspieler der Adler Mannheim wieder voll und ganz auf seinen Job konzentrieren. © Pix

Die Zeit der Ungewissheit, die Zeit der bangen Blicke in den hohen Norden - sie ist für Thomas Larkin nun endgültig vorbei. Bereits Anfang Oktober hatte ein schwedisches Gericht den Abwehrspieler der Adler Mannheim für sein Foul in der Champions Hockey League an Daniel Paille freigesprochen. Am 7. November 2017 hatte sich unmittelbar vor der Schlusssirene der Zusammenprall ereignet, aufgrund dessen der damals für Brynäs IF stürmende Paille seine Eishockey-Karriere beenden musste.

Es folgte ein juristisches Nachspiel, das jetzt beendet ist. „Das Zeitfenster, in dem der Staatsanwalt in Berufung hätte gehen können, hat sich geschlossen“, erklärte Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara auf Nachfrage dieser Redaktion. „Die vergangenen vier Jahre waren für Thomas ein Alptraum. Ich freue mich für ihn, dass diese Zeit vorbei ist und er zur Ruhe kommen kann.“ Ob Larkins Chancen damit gestiegen sind, einen deutschen Pass zu bekommen, schließlich erfüllt er die Voraussetzungen? Alavaara äußerte sich diesbezüglich ausweichend: „Je mehr gute deutsche Spieler wir im Kader haben, desto besser ist das für uns. Es liegt aber in den Händen von Thomas, es ist seine Entscheidung.“

Paille leidet noch immer unter den Folgen einer schweren Gehirnerschütterung und hat nach eigenen Aussagen Konzentrationsschwierigkeiten und Sehprobleme. „Es ist traurig, dass die Karriere von Daniel Paille aufgrund dieses Vorfalls vorbei ist. Das ist ein harter Schlag und wir hoffen, dass es ihm besser und besser gehen wird“, hatte Alavaara bereits im Oktober gesagt.

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Das traurige Ende des Spiels leugnete auch niemand, den Vorwurf der vorsätzlichen Körperverletzung erkannte das Gericht aber nach eingehender Prüfung der Szene nicht: „Alles in allem deutet alles auf einen Zusammenstoß hin, den Thomas Larkin nicht vermeiden konnte“, zitierte die schwedische Zeitung „Aftonbladet“ aus dem Urteil.

„Kann jetzt damit abschließen“

Es ist kein Wunder, dass Larkin im Gespräch mit dieser Redaktion erleichtert wirkte. „Ich bin sehr froh, dass die Wahrheit auf den Tisch gekommen ist und ich zeigen konnte, was für ein Spieler ich bin. Die ganze Situation war verrückt. Ich bin sehr glücklich, dass ich nun damit abschließen kann“, sagte der 30-jährige italienische Nationalspieler, der seit der Saison 2016/17 das Mannheimer Trikot trägt und die Adler 2019 zum Titel in der Deutschen Eishockey Liga schoss. Für Larkin hatte der Vorfall weitreichende Folgen. Während des Verfahrens sagte er aus, seine Familie und er hätten Morddrohungen erhalten. „Ich habe nach diesem Vorfall unter Angstzuständen und Depressionen gelitten und Hilfe bei einem Psychologen gesucht. Die Anschuldigungen haben mich wirklich getroffen und mich als Spieler, Vater und Ehemann beeinflusst“, berichtete er.

Personell weiter gebeutelt

Nun will sich Larkin wieder voll und ganz auf seinen Job konzentrieren - und der könnte sich momentan auch leichter gestalten. Wegen des Corona-Ausbruchs im Team und der Verletzungen von Korbinian Holzer, Borna Rendulic und Ruslan Iskhakov mussten die Adler am Dienstag beim 1:4 in der Champions Hockey League beim Frölunda HC auf zehn Stammspieler verzichten - es war die dritte Partie in fünf Tagen.

„Das ist Teil unseres Berufs. Hoffentlich ist es aber nicht immer so“, sagte Larkin. Er lobte die jungen Wilden wie den erst 17 Jahre alten Ralf Rollinger: „Es ist nicht normal, dass so ein junger Spieler in so einer Partie durchs Feuer gehen muss. Er hat aber immer mehr Selbstvertrauen bekommen.“ Kurz vor Schluss stand Larkin für Rollinger ein, als dieser von Ryan Lasch über den Haufen gefahren wurde.

Das Mammutprogramm geht für die Adler am Freitag (19.30 Uhr) bei den Pinguins in Bremerhaven weiter. Trainer Pavel Gross, der sich wie acht Profis mit dem Coronavirus infiziert hatte, wird an die Bande zurückkehren. Beim spielenden Personal sieht es eher durchwachsen aus. „Joonas wird es versuchen“, sagte Alavaara über Verteidiger Lehtivuori, der am Dienstag kurzfristig ausgefallen war. „Unsere Spieler, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, brauchen noch etwas, um das Return-To-Play-Protokoll zu durchlaufen. Vielleicht reicht es für den einen oder anderen für unser Heimspiel am Sonntag gegen München“, erklärte Alavaara.

Eine Spielverlegung sei keine Option gewesen: „Solange wir als Adler Mannheim 15 oder 16 Spieler haben, die lizenziert und gesund sind, müssen wir spielen. Wir halten uns an die Regeln, müssen uns aber nach der Saison darüber unterhalten, ob es Sinn macht, auflaufen zu müssen, wenn man zehn Feldspieler und einen Torhüter zusammenbekommt.“

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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