Mannheim. Das Feld im Abstiegskampf der 3. Liga hat sich sortiert – der SV Waldhof hat sich nur am falschen Ende eingereiht. Nach dem schmerzhaften 0:3 gegen den TSV 1860 München am Sonntag kristallisiert sich für die strauchelnden Mannheimer fünf Spieltag vor dem Ende ein Zweikampf um einen realistisch erreichbaren Platz am rettenden Ufer heraus. Der SVW (38 Punkte/minus 4 Tore) gegen den VfB Stuttgart II (38/minus 12).
Zum Tabellen-15. VfL Osnabrück (42/minus 6) hat sich durch den 1:0-Überraschungserfolg der Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen bei Dynamo Dresden schon eine Lücke aufgetan, dem Sechzehnten SV Sandhausen (32, minus 8) traut nach dem beispiellosen Absturz und einem verpufften Trainerwechsel von Kenan Kocak zum Duo Dennis Diekmeier/Gerhard Kleppinger kaum noch jemand die Wende zu.
„Wir haben es immer noch in der eigenen Hand“, sagte Waldhof-Profi Samuel Abifade nach dem verkorksten Debüt des neuen Trainers Dominik Glawogger gegen die Münchner Löwen am Sonntag. Das ist formell richtig, aber bekommen die Mannheimer nach den Turbulenzen der vergangenen Tage und einer Negativserie von vier Spielen ohne Sieg noch einmal die Kurve Richtung Klassenerhalt?
Vorentscheidende Spiele für den SV Waldhof
Klar ist: Die beiden anstehenden Partien beim Vorletzten Hannover 96 II (Ostersonntag, 16.30 Uhr) und danach das direkte Duell gegen Stuttgart II (Sonntag, 27. April, 19.30 Uhr) bekommen den Charakter vorgezogener „Endspiele“. Vier, besser sechs Punkte muss der SV Waldhof holen, um mit einem kleinen Polster in den schweren Endspurt gegen die drei Aufstiegskandidaten Energie Cottbus (A), Dynamo Dresden (H) und Arminia Bielefeld (A) zu gehen. Sonst könnte die Sache böse ausgehen.
Denn das Stuttgarter Restprogramm liest sich auf dem Papier einfacher. Die Schwaben empfangen am Samstag den SC Verl, reisen dann nach Mannheim, bevor gegen Alemannia Aachen (H), bei Borussia Dortmund II (A) und gegen RW Essen (H) die Entscheidung fällt, ob die U23 zurück in die Regionalliga Südwest muss. Addiert man die aktuellen Platzierungen der verbleibenden Gegner, kommt Mannheim auf einen Wert von 43, Stuttgart hingegen auf 57. Das klingt nach einem kleinen Vorteil für den VfB II, der außerdem noch personelle Unterstützung aus der Bundesliga-Mannschaft bekommen könnte, wenn die entscheidenden Begegnungen anstehen.
Schwäbischer Frust in Unterhaching
In Unterhaching vergaben die Stuttgarter am Samstag die große Chance aufs 3:1 und kassierten in der Nachspielzeit noch den Ausgleich zum 2:2-Endstand. „Die Jungs sind am Boden zerstört, wir haben zwei wichtige Punkte verloren und dieses Ergebnis aufgrund des Spielverlaufs nicht verdient“, sagte Trainer Markus Fiedler hinterher den „Stuttgarter Nachrichten“: „Wir haben den entscheidenden Konter zur Entscheidung nicht vollenden können und haben mit der letzten Aktion des Spiels nicht gut in der Box verteidigt. Wir haben viel Mentalität gezeigt und müssen nun den Kopf hochnehmen.“ Bei einem Sieg in der Münchner Vorstadt hätte der VfB den Waldhof in der Tabelle am vergangenen Spieltag überholt.
Bei den Mannheimern geht nach den jüngsten Nackenschlägen die pure Abstiegsangst um. „Wir haben fünf Endspiele, jedes Spiel ist massiv wichtig. Es geht ums nackte Überleben“, sagte SVW-Kapitän Marcel Seegert nach dem K.o. gegen 1860 München. „Alle zusammen müssen das Ruder rumreißen.“ Der nächste Gegner Hannover 96 II steht zwar in der Heimtabelle auf dem letzten Platz, bewies aber in der zurückliegenden englischen Woche gegen Dresden (2:3), in Aachen (1:1) und gegen Ingolstadt (3:3) seine Konkurrenzfähigkeit. Und nach dem kläglichen 0:2 gegen Schlusslicht Unterhaching am Mittwoch, das letztlich Trainer Bernhard Trares seinen Job kostete, und dem Pannen-Auftritt gegen 1860 braucht der SVW ohnehin eine rapide Leistungssteigerung, um im Abstiegskampf nicht schon vor dem Nervenspiel gegen Stuttgart II ins Hintertreffen zu geraten. Tabellarisch und psychologisch.
Podcast „Buwe Gebabbel“ zur Chaoswoche beim SVW
Die denkwürdige Woche beim SV Waldhof, in der fast kein Stein auf dem anderen blieb, ist natürlich auch das große Thema in unserem Podcast „Buwe Gebabbel“. MM-Redakteur Alexander Müller spricht mit Podcaster und Waldhof-Fan Sven Metzger über die große Krise beim Mannheimer Drittligisten.
Neugierig geworden? Dann gleich die neue Folge, die ab Mittwoch um 0.01 Uhr online geht, unter www.mannheimer-morgen.de anhören oder auf allen gängigen Plattformen streamen.
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