Mannheim. Im wirklich allerletzten Spiel des Fußballjahres in der 3. Liga half Hansa Rostock dem SV Waldhof. Durch den 1:0-Sieg des Traditionsvereins von der Ostsee gegen Hannover 96 II am Sonntagabend gehen die Mannheimer als Tabellen-15. mit drei Punkten und vier Toren Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz in die kurze Winterpause. Nicht viel, es hätte bei einem Hannoveraner Erfolg aber auch nur ein winziger Zähler mehr sein können.
Bernhard Trares stand wenige Stunden zuvor im Presseraum des Carl-Benz-Stadions, der leichte Frust über das 1:1 gegen Arminia Bielefeld verrauchte langsam. Natürlich ärgerte sich der Trainer des SV Waldhof über die vielen vergebenen Chancen, einen wieder mal nicht gegebenen Elfmeter für sein Team. Aber wenigstens konnte das schlimmste Szenario abgewendet werden - Weihnachten auf einem Abstiegsplatz zu feiern. „Als ich angefangen habe, wäre ich relativ zufrieden damit gewesen, über dem Strich zu stehen. Da muss man auch realistisch sein“, sagte Trares.
Als der Heppenheimer an den Alsenweg zurückkehrte, stand der SVW nach fünf Spieltagen auf dem letzten Platz. Marco Antwerpen, der Retter aus der Vorsaison, musste gehen. Trares, beliebter Aufstiegstrainer von 2019, kehrte zurück. Das setzte zunächst viele neue Kräfte frei - nach dem elften Spieltag waren die Mannheimer auf den zehnten Platz gesprungen. Doch danach ging es wieder in die andere Richtung. „Wenn wir körperlich stabiler gewesen wären, hätten wir auch in eine andere Region kommen können. Aber wir waren noch so weit, ganz vorne reinstoßen zu können“, bilanzierte Trares.
Am Anfang habe sei Team auch mal „glückliche Ergebnisse geholt“, in denen er mit der Leistung nicht komplett zufrieden gewesen sei. Auf der Zielgeraden des Fußballjahres sei es genau andersherum gewesen. Gute Auftritte wie gegen Cottbus (0:1), in Dresden (1:2) und mit einem Notaufgebot gegen Bielefeld (1:1) reichten nur zu einem Punkt. „In den letzten drei Spielen war ich total zufrieden damit, was wir abgeliefert haben. Selbst gegen die Top-Teams können wir mithalten. Wir waren auf Augenhöhe und näher an den Punkten dran als der Gegner“, meinte Trares, der aber Partien wie bei 1860 München (0:3) oder in Unterhaching (1:1) nachtrauerte, „aus denen wir mehr hätten herausholen müssen“.
Boyd-Rückkehr erst im März?
Das gelang nicht, weil der SVW sich im Herbst in den meisten Partien sehr schwertat, Chancen herauszuspielen. Und als in dieser Problemzone zuletzt Besserung einsetzte, scheiterten die Kurpfälzer an der mangelnden Effektivität im Abschluss. „Wenn deine zwei Unterschiedsspieler im Angriff mit Lohkemper und mit Boyd verletzt sind, tut das weh“, sagte Sportchef Anthony Loviso, der eine Hinrunde mit „Licht und Schatten“ gesehen hatte. „Die Jungs haben es nach dem Trainerwechsel bis auf ein, zwei Spiele gut gemacht. Wir müssen uns einfach mehr belohnen“, meinte der 33-Jährige. Um das Momentum wieder auf die eigene Seite zu ziehen, helfe nur der totale Fokus auf die eigenen Aufgaben. „Wir müssen immer am Anschlag spielen und Vollgas geben, der Ball wird dann sicher auch mal wieder einfacher über die Linie gehen. Wir müssen vor allem eines machen: Ruhe bewahren“, forderte Loviso.

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Der Sportliche Leiter wird über die Festtage und zwischen den Jahren häufiger mit dem Handy am Ohr zu sehen sein. Die Suche nach Verstärkungen läuft. Im Fokus steht vor allem ein Mann fürs Sturmzentrum, wo Boyd im Halbzeit-Interview mit „MagentaSport“ am Sonntag andeutete, dass er beim Wiedersehen mit Antwerpen im Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück (Wochenende 22. Februar) wahrscheinlich noch nicht wieder spielen kann. In Dresden hatte sich der 33-Jährige den Mittelfuß gebrochen. Und wann Angriffskollege Felix Lohkemper wieder in Topform sein wird, ist ungewiss. Der Freund von DFB-Kapitän Joshua Kimmich hat sich nach drei Monaten Verletzungspause zwar wieder fit gemeldet, wird aber das Trainingslager in der Türkei wahrscheinlich verpassen, weil er in diesem Zeitraum Vater eines Babys wird.
„Wir werden schauen, was wir machen können, was wirtschaftlich und sportlich passt“, sagte Sportchef Loviso zum Thema Winter-Transfers. Neben einem Stürmer könnte der SVW auch einen neuen Kreativspieler im offensiven Mittelfeld sehr gut gebrauchen. Hilfreich wäre es, wenn die angedachten Neuzugänge schon mit in die Türkei reisen können, um die Integration zu beschleunigen. Denn zum Rückrundenstart stehen für den SVW gegen Ingolstadt (Sonntag, 19. Januar, 19.30 Uhr), bei Viktoria Köln (Freitag, 24. Januar, 19 Uhr) und gegen den SC Verl (Wochenende 1. Februar) gleich drei absolut richtungsweisende Spiele an. Und das Polster auf die Abstiegszone ist nur sehr dünn.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Fußball Beim SV Waldhof geht es wieder nur um die Existenz