Mannheim. Am Sonntag (19.30 Uhr) startet der SV Waldhof beim FC Ingolstadt nach dem Aufstieg 2019 in seine sechste Saison in der 3. Liga. Kurz vor dem Auftakt beantwortet diese Redaktion die wichtigsten Fragen rund um den SVW.
Muss der SV Waldhof wieder bis zum Schluss zittern?
Wenn das Team um Trainer Marco Antwerpen sein Potenzial abruft, sollte es nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Schließlich hat der Waldhof mit Spielern wie Maximilian Thalhammer, Rico Benatelli, Felix Lohkemper und Adrian Fein viel höherklassige Erfahrung in den Kader geholt. Das sollte sich vor allem in der Spielkontrolle niederschlagen. Gerade da hatte der SVW in der Vorsaison große Defizite.
Die Abwehr war die Achillesferse. Gibt es hier Hoffnung?
Nur die vier Absteiger und Viktoria Köln haben mehr Tore als der Waldhof bekommen. Mit Niklas Hoffmann hat der SVW jetzt aber eine echte Kante im Abwehrzentrum und Spieler wie Maximilian Thalhammer sollten schon weiter vorne aufräumen. Das sollte mehr Sicherheit als im Vorjahr geben.
Gibt es eine offizielle Zielsetzung für die neue Spielzeit?
Nein, eine Platzierung ließ sich bislang niemand entlocken. Die Sprachregelung lautet allerdings, dass die Rückrunde der vergangenen Saison der Maßstab sein sollte – und die wurde isoliert betrachtet auf Platz sieben abgeschlossen.
Ist diese Platzierung eine realistische Vorgabe?
Auf jeden Fall, wenn vielleicht auch eher am oberen Ende der Möglichkeiten. Schließlich gibt es in der 3. Liga wie in jedem Jahr starke Konkurrenz. Mindestens die Hälfte der Teams kommt für einen Platz im ersten Drittel in Frage – von den traditionellen Überraschungsmannschaften einmal ganz abgesehen. Insofern könnte der SV Waldhof mit einem Platz unter den Top Ten zufrieden sein, selbst wenn er sich eher in den hinteren Rängen dieser Liste einreihen sollte.
Oder geht am Ende vielleicht doch etwas mehr?
Mehr geht immer, vor allem wenn ein Team einen Lauf bekommt. Das haben zuletzt die Durchmarsch-Teams aus Elversberg, Ulm oder Münster eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ohne dieses Momentum könnte es für die Mannheimer aber eher schwer werden, ganz oben anzuklopfen. Dafür ist dann auch der Angriff vielleicht zu dünn besetzt. Sollte beispielsweise ein Unterschiedsspieler wie Terrence Boyd ausfallen, könnte der SVW Probleme bekommen.
Kader 2024/2025
- Tor: Omer Hanin, Malwin Zok, Jan-Christoph Bartels, Lucien Hawryluk.
- Abwehr: Marcel Seegert, Niklas Hoffmann (Neuzugang vom SV Horn), Malte Karbstein, Janne Sietan (Babelsberg 03), Tim Sechelmann, Jonas Carls, Sascha Voelcke (RW Essen), Seyhan Yigit (1. FC Nürnberg II), Jonas Albenas.
- Mittelfeld: Maximilian Thalhammer (VfL Osnabrück), Julian Rieckmann, Adrian Fein (SC Verl), Rico Benatelli (A. Klagenfurt), Martin Kobylanski, Yusuf Warduk (RW Frankfurt U19), Samuel Abifade, Kelvin Arase, Arlind Rexhepi (Hamburger SV II), Nicklas Shipnoski (Arminia Bielefeld), Minos Gouras.
- Sturm: Terrence Boyd, Kennedy Okpala, Felix Lohkemper (1. FC Nürnberg),
- Abgänge: Jesaja Herrmann (SKU Amstetten) Laurent Jans (SK Beveren), Luca Bolay (Preußen Münster), Bentley Baxter Bahn, Kevin Goden (beide Alemannia Aachen), Fridolin Wagner, Jalen Hawkins (beide FC Emmen), Julian Riedel (1. FC Bocholt), Angelo Gattermayer (Wolfsberger AC), Per Lockl (Stuttgarter Kickers), Yann Mabella (RFCU Luxemburg), Pascal Sohm (Zirl unbekannt).
Dennoch würde sich der Waldhof natürlich nicht dagegen wehren, wenn die Überraschungsmannschaft der neuen Saison aus Mannheim kommen würde. „Warum soll es nicht auch für die eigene Mannschaft möglich sein, oben reinzustoßen?“, fragt beispielsweise Trainer Marco Antwerpen. Allerdings brauche der SVW dafür eine „perfekte Saison“, schränkte der Waldhof-Retter ein.
Gibt es eigentlich Gewinner der bisherigen Vorbereitung?
Hier lässt sich an erster Stelle Adrian Fein nennen. Der 25-Jährige kam vom SC Verl, hat aber mit Blick auf seine Ausbildung beim FC Bayern und seine starke Zeit beim Hamburger SV ein großes Potenzial. Zuletzt machte ihm eine lange nicht als solche erkannte Stoffwechselstörung zu schaffen, in der Vorbereitung zeigte er sich aber belastbar und fühlt sich selbst fit. Mit seiner Ruhe am Ball, der Spielübersicht und dem unspektakulären aber enorm effektiven Spiel, könnte er für den Waldhof ein echter Faktor werden.
Gibt es auch Spieler, die den Anschluss verloren haben?
Dem Gedränge im Mittelfeld fiel zuletzt Fridolin Wagner zum Opfer, der freiwillig den Weg zum FC Emmen antrat. Auch Jonas Carls hatte mit Verletzungen zu kämpfen, hier dürfte Neuzugang Sascha Voelcke im Vorteil sein. Samuel Abifade muss sich wohl hinter Kelvin Arase einreihen, der im linken Mittelfeld seine Rolle offenbar gefunden hat. Auch Neuzugang Rico Benatelli droht zunächst ein Platz auf der Bank.

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Wie darf man den SV Waldhof taktisch erwarten?
Marco Antwerpen gilt als Fan der Dreier-Kette, der Kader wurde allerdings eher in Richtung eines 4-2-3-1-Systems zusammengestellt. Grundsätzlich wollen die Mannheimer aber flexibel bleiben, das Personal für eine Dreier-Kette ist jedenfalls vorhanden.
Und wie wirkt der Trainer vor dem Saisonstart?
Dass Marco Antwerpen ein Team nicht nur retten, sondern auch nach oben führen kann, hat der 52-Jährige schon in Braunschweig und Kaiserslautern bewiesen. Mit Mittelmaß wird sich der SVW-Coach jedenfalls nicht zufriedengeben und freut sich sichtlich auf den Start.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Aufbruch nach der Krise beim SV Waldhof