Mannheim.. Der Regen fiel am Mittwochvormittag ohne Pause, das Thermometer zeigte fallende Tendenz. Am zweiten Tag der neuen Trainingswoche beim SV Waldhof vielleicht genau die richtigen äußeren Bedingungen, um nach dem heißen Derby beim 1. FC Kaiserslautern endgültig abzukühlen. Alexander Rossipal ging es da nicht anders. „Dieses Spiel war schon sehr besonders und es hat auch länger gedauert, um das in Ruhe und ohne Emotionen sacken zu lassen und nüchtern zu analysieren“, blickt der 25-Jährige auf eine Partie zurück, die er so schnell nicht vergessen wird.
Aus seiner Jugendzeit berichtet der gebürtige Schwabe von Vergleichen im Trikot des VfB Stuttgart gegen Karlsruhe, doch die 90 Minuten vom Betzenberg hatten da natürlich eine ganz andere Dimension. „Wie das dann ausgeartet ist - da muss sich auch jeder Spieler an die eigene Nase fassen, ob es noch Fußball war, um den es ging, oder um etwas anderes“, sicht Rossipal auch noch vier Tage danach sichtlich nach den passenden Worten.
„Das müssen wir besser machen“
Und selbst wenn die fußballerische Analyse aufgrund der besonderen Umstände wohl überschaubar ausgefallen sein dürfte - vor allem von der kuriosen Situation im zweiten Durchgang, als der SVW erfolglos versuchte, gegen nur noch neun Lauterer zum Erfolg zu kommen, wollen die Mannheimer lernen. „Gegen einen tief stehenden Gegner werden wir sicher auch mal Lösungen finden müssen. Das müssen wir auf jeden Fall besser machen“, sagt der Außenverteidiger mit Blick auf die letztlich untauglichen Versuche des Tabellensechsten, sagt aber auch: „So eine Situation war wohl für jeden von uns ziemlich neu.“
Auch mit dieser Erfahrung im Gepäck geht es nun im Liga-Alltag am Samstag (14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gegen den Halleschen FC weiter. Eine Partie zweier Teams auf Augenhöhe, die der Sommer-Neuzugang mit dem nötigen Respekt angeht. „Halle ist gut gestartet und eine stabile Mannschaft. Aber es geht darum, dass wir uns oben festsetzen wollen. Wir haben in den Heimspielen gezeigt, was in uns steckt. Das wieder abzurufen muss das Ziel sein“, sagt der 1,84 m große Defensivspezialist und möchte wie schon beim 3:0 gegen Türkgücü München „über die Basics ins Spiel kommen.“
Saubere Technik, klarer Aufbau
Dieser Ansatz würde auch gut als Überschrift zu einer Selbstcharakterisierung Rossipals passen. „Ich denke, ich bin ein Spieler, der eine saubere Technik und einen klaren Spielaufbau hat und versuche erst mal, meine Aufgabe hinten links solide zu erledigen, um dann Impulse nach vorne zu setzen, die ich noch mehr einbringen will“, sagt der gebürtige Stuttgarter über sich selbst. Seine Spielweise unterscheidet ihn da etwas von den Power-Läufen, die sein Teamkollege Anton Donkor auf dieser Position einbringen kann, doch Trainer Patrick Glöckner nutzt gerne beide Optionen und seit seinem Wechsel Ende Juli kann Rossipal immerhin schon bereits auf vier Startelf-Einsätze in sieben möglichen Liga-Partien zurückblicken.
Höhepunkt war allerdings der Einsatz bei der Pokal-Sensation gegen Eintracht Frankfurt, wo der Linksfuß einen hervorragenden Job im defensiven Mittelfeld erledigte und am Ende über den Einzug in die 2. Runde jubeln durfte. „Da bist du gefühlt ein paar Tage da und darfst dann so etwas miterleben - da weiß man dann, für was man die ganzen harten Sommer-Vorbereitungen auf sich nimmt“, erinnert sich Rossipal nur zu gerne an dieses frühe Highlight in der Saison zurück.
Wunsch nach Kontinuität
Dabei soll es natürlich nicht bleiben, hofft der Abwehrspieler auf weitere Erfolgserlebnisse mit dem SV Waldhof und wollte nach dem Abstiegskampf mit dem SV Sandhausen „mal nicht immer nur nach unten schauen“. Und persönlich sieht sich der 25-Jährige, zu dem der SVW schon in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison Kontakt aufgenommen hatte, ebenfalls noch nicht am Ende der Entwicklung.
So hat er durchaus mit Interesse beobachtet dass sich zuletzt einige Waldhof-Profis wie Marco Meyerhöfer, Marco Schuster oder Max Christiansen in den Vordergrund spielen konnten, kontinuierliche Einsatzzeiten sind deshalb das vorrangige Ziel des Linksverteidigers, der in seiner Sandhausener Zeit seit 2018 zuletzt ein Auf und Ab zwischen Leih-Kandidat und Hoffnungsträger erlebte.
Immerhin die geografische Komponente blieb bei Rossipal seit seinem Wechsel zur Hoffenheimer U 19 vor über sieben Jahren konstant. Die Kurpfalz hat der Waldhöfer mit der Nummer 21 als Exil-Schwabe inzwischen gerne als zweite Heimat angenommen. „Das sagt mir hier absolut zu“, sagt Rossipal. Und dass in Mannheim mit einem Platz in den Top Ten der sonnigsten Städte Deutschlands nach einem Regentag am Alsenweg auch bald wieder blauer Himmel kommt, dürfte dem Neu-Waldhöfer daher bestens bekannt sein.
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