Fußball

Waldhof-Zugang Martin Kobylanski: Wie der Vater, so der Sohn

Martin Kobylanski tritt beim SV Waldhof in die Fußstapfen von Papa Andrzej, der zu Zweitliga-Zeiten 16 Tore für Mannheim erzielte. Mit dem neuen SVW-Trainer Marco Antwerpen verbindet ihn eine besondere Zusammenarbeit

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Thorsten Hof
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Martin Kobylanski brachte sich gleich als Ballverteiler und Standardspezialist ein. © Oliver Zimmermann/Pix

Mannheim. Stolze 27 Jahre ist es nun schon her, dass Andrzej Kobylanski für den SV Waldhof in der 2. Liga auf Torejagd ging. Am Ende seiner Zeit beim SVW zwischen Oktober 1995 bis zum Saisonende 1997 standen für den Stürmer 16 Tore in 55 Partien in der Statistik und als Kobylanski nach dem Abstieg der Blau-Schwarzen die Zelte in Mannheim abbrach, um nach Widzew Lódz zu wechseln, war sein Söhnchen Martin gerade einmal drei Jahre alt.

Entsprechend ist der Kreis der Waldhof-Fans, die sich an diese Episode noch heute gut erinnern können, mittlerweile überschaubarer geworden. Doch mit dem Wechsel des Kobylanski-Filius zum Mannheimer Drittligisten am vergangenen Donnerstag, haben einige Anhänger die alten Klamotten offenbar nochmal aus dem Schrank geholt. „Ich musste tatsächlich gerade ein Trikot mit dem Namen meines Vaters unterschreiben“, grinste Martin Kobylanski am Sonntag nach dem 2:2 (1:1) gegen Preußen Münster.

So denkt Martin Kobylanski über das Spiel gegen Münster

Entsprechend positiv ist der 29-jährige Mittelfeldspieler in Mannheim also schon einmal aufgenommen worden, den Einstand hätte sich der 189-fache Drittliga-Spieler allerdings erfolgreicher gewünscht als das Last-Minute-Remis durch Marcel Seegerts Traumtor zum 2:2 (85.). „Zu diesem Treffer muss ich nichts weiter sagen. Das war ja mal mindestens das Tor des Monats“, gönnte der Mann mit der Nummer 33 dem Kapitän diesen absolut sehenswerten Treffer, hatte sonst aber etwas gemischte Gefühle.

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„Für das erste Spiel in dieser Konstellation war es in Ordnung, aber ein Punkt reicht in unserer Situation eben nicht ganz. Vielleicht wird er ja hintenraus aber nochmals wichtig und wir haben auf jeden Fall eine Reaktion gezeigt“, wollte der neue Mann nicht schwarz sehen und hofft auf den Faktor Zeit - auch wenn die dem Waldhof bei nur noch 14 ausstehenden Spielen langsam davonläuft.

Die kitzlige Situation in Mannheim hatte Kobylanski allerdings nicht davon abgehalten, sich beim Nordost-Regionalligisten VSG Altglienicke abzumelden, um sich in der Kurpfalz in den Abstiegskampf zu stürzen. Ausschlaggebend dafür war dabei allein die Neubesetzung des Trainerpostens beim SVW.

Kobylanski und Marco Antwerpen: Gemeinsame Vergangenheit

„Ich wusste schon ein paar Stunden zuvor, dass das so kommen wird und Marco hat mich da sofort angerufen. Deshalb ist es nur durch ihn entstanden, dass ich jetzt hier bin“, erläuterte Kobylanski den wenig überraschenden Hintergrund des Wechsels. Schließlich ist der 29-Jährige so etwas wie der Lieblingsspieler des neuen Waldhof-Trainers Marco Antwerpen.

Beide trafen in der Spielzeit 2017/2018 beim SC Preußen Münster erstmals aufeinander, wo der gebürtige Berliner in 89 Liga-Spielen 29 Mal traf. Danach folgte Kobylanski dem Coach zu Eintracht Braunschweig und das Duo feierte zusammen den Aufstieg in die 2. Liga. Danach trennten sich die Wege nach 76 gemeinsamen Spielen, weil der Vertrag Antwerpens trotz des Erfolgs bei der Eintracht nicht verlängert wurde. Die beiden blieben aber in Kontakt, beim Waldhof haben sie nun wieder ein gemeinsames Ziel.

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Was Kobylanski für Antwerpen so besonders macht, brachte der neue SVW-Coach bei seiner Vorstellung am vergangenen Freitag mit einfachen Worten auf den Punkt. „Martin versteht eben den Fußball - und meinen offenbar ganz besonders“, sagte Antwerpen schmunzelnd. Wenig überraschend stand der 29-Jährige gegen Münster deshalb auch gleich in der Startelf des Mannheimer Drittligisten, führte alle Standards aus und bewies sich im Waldhöfer Zentrum 77 Minuten lang auch als Anspielstation und Ballverteiler. Kurz vor dem Halbzeitpfiff bot sich ihm sogar die Gelegenheit zu seinem ersten Treffer im neuen Trikot.

Lob für die Waldhof-Fans

Doch auch wenn der Ball in dieser Situation rechts neben das Tor ging, war „Kobi“ mit seiner Premiere nicht unzufrieden. „Klar, muss sich die Mannschaft noch finden und ich muss mich da auch einfinden. Aber das geht nur über Spiele und auf das gegen Münster lässt sich aufbauen“, meinte der neben Terrence Boyd sicher prominenteste Winter-Zugang, der die ersten Eindrücke an der einstigen Wirkungsstätte seines Vaters gerne aufsog.

„Natürlich freut es mich, dass ich die Geschichte jetzt als Sohn weiterführen kann. Mit den tollen Fans hier bietet sich das alles super an“, sagte Kobylanski nach seinem ersten Spiel im Carl-Benz-Stadion, an das er naturgemäß keine aktiven Erinnerungen mehr hat. „Aber das ist auf jeden Fall ein schöner Randaspekt und eine schöne Geschichte“, meinte der Deutsch-Pole. Und im Erfolgsfall könnten dann sicher noch ein paar zusätzliche alte Trikots aus den Kleiderschränken kommen.



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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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