Fußball

Waldhof spielt nicht schön, aber erfolgreich

Mit dem 2:1 (1:1) gegen Aufsteiger Hannover 96 II erarbeitet sich der SV Waldhof drei enorm wichtige - und letztlich verdiente Punkte. Zwei Einwechslungen brachten am Ende die Wende

Von 
Thorsten Hof
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Die Entscheidung: Rico Benatelli (rechts) drückt den Ball mit aller Macht zur 2:1-Führung über die Linie. © Michael Ruffler

Mannheim. Lukas Klünter ballte erleichtert die Fäuste und klatschte mit Torhüter Jan-Christoph Bartels ab, auf der anderen Seite machte sich Janne Sietan auf den Weg zu Hannovers enttäuschtem Torhüter Toni Stahl, der sich den Waldhof-Profis mehrfach erfolgreich in den Weg gestellt hatte. Doch das bessere Ende hatten am Sonntagnachmittag vor 9736 Zuschauern mit einem 2:1 (1:1)-Erfolg die Mannheimer für sich, die sich vor allem mit Blick auf die zuletzt wieder sehr nah gekommene Abstiegszone über einen wichtigen Arbeitssieg gegen Aufsteiger Hannover 96 II freuen konnten.

„Wir können die Tabelle lesen und freuen uns deshalb über diesen Sieg, der aber dennoch verdient war. Hannover hatte einen Abschluss und wir doch noch einiges verballert“, ordnete Waldhof-Sportchef Anthony Loviso den vierten Sieg im fünften Heimspiel nach dem Trainerwechsel zu Bernhard Trares ein. Der Coach der Mannheimer, der bei der nächsten Partie beim VfB Stuttgart II gelbgesperrt zuschauen muss, war ebenfalls zufrieden. „Das war ein Spiel, das wir gewinnen mussten, auch wenn nie richtig Spielfluss in der Partie war“, zeigte sich der Coach entsprechend erleichtert.

Trares veränderte seine Startformation mit den Offensivkräften Kennedy Okpala und Samuel Abifade. Letzterer schaffte den Sprung in die Startelf nach seinem Nasenbeinbruch mehr oder weniger „aus dem Stand“ und trat dabei mit einer schützenden Gesichtsmaske an. Den ersten Akzent nach vorne setzte allerdings Hannover mit Hayate Matsuda, der nach einem Doppelpass Mittelstürmer Tom Sanne bediente. Dessen Versuch aus kurzer Distanz ging zum Glück für den SVW aber neben den Kasten (3.). Danach bekam der Waldhof mehr Kontrolle über das Spiel, tat sich mit durchdachten Offensivaktionen aber wie schon in den vergangenen Partien mehr als schwer. Es waren vor allem die „zweiten Bälle“, mit denen die Blau-Schwarzen gegen eine nicht besonders sattelfest wirkende 96-Defensive zu Möglichkeiten kam.

So hatte Janne Sietan sogar gleich zwei Mal die Chance aus dem Hintergrund Maß zu nehmen, drosch einen Dropkick aber über das Tor (8.), im zweiten Anlauf traf er den Ball nur unzureichend, der Richtung Tor förmlich verhungerte (26.). Und dass der SVW für die Führung ebenfalls einen Standard benötigte, passte entsprechend zur spielerisch ausbaufähigen Vorstellung. Nach einer Benatelli-Ecke stand Julian Rieckmann allein am zweiten Pfosten und köpfte zum 1:0 ein (31.).

Die Antwort der bis dahin harmlosen Hannoveraner ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Auch hier war eine Ecke Ausgangspunkt. Sanne traf am ersten Pfosten stehend per Kopf (33.). Dass der nur 1,72 Meter große Stürmer dabei das Duo Seegert/Klünter düpierte, war nicht gerade ein Ruhmesblatt für die Mannheimer Hintermannschaft, was auch Coach Trares ärgerte. „Da darfst du natürlich nicht gleich den Ausgleich bekommen, das war auch psychologisch fürchterlich“, sagte der 59-Jährige. Bis zur Halbzeit hielten sich die Aufreger dann in Grenzen, die Kritik von SVW-Coach Trares an einem hohen Hannoveraner Bein hatte allerdings Folgen: Nach der vierten Gelben Karte (36.) ist der 59-Jährige nächste Woche gesperrt.

Doppelwechsel bringt mehr Druck ins Spiel

Nach dem Seitenwechsel gelang es dem SVW weiterhin nicht, die nötige Dominanz gegen den doch recht biederen Aufsteiger auf den Platz zu bringen. Sietans Abschluss, bei dem 96-Keeper Stahl gerade noch die Fäuste hochreißen konnte, war bis dahin die größte Gelegenheit (57.). Erst als mit Kelvin Arase und Niklas Shipnoski auf den Flügeln mehr Ballsicherheit und Erfahrung auf den Platz kamen, konnte der SV Waldhof die nötige Druckphase aufbauen, um das Spiel doch noch zu drehen. Sietan hätte bei seinem nächsten Versuch Shipnoski sehen können (67.), Arase zog den eigenen Abschluss ebenfalls dem Pass auf den 90 Minuten ackernden Terrence Boyd vor (72.). Doch das Momentum war nun eindeutig aufseiten des SVW, der sich dann auch belohnte. Nach einer Klünter-Flanke parierte 96-Keeper Stahl noch den Kopfball von Shipnoski, Benatelli war aber sogar noch vor Boyd am Ball und arbeitete die Kugel mit allem Willen zum 2:1 über die Linie.

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„Das war sicher kein Leckerbissen heute, aber wir haben das Spiel so angenommen und können zufrieden sein, weil wir den nötigen Einsatz auf den Platz gebracht haben“, sagte der Siegtorschütze. Das bewies Henning Matriciani noch mit einem wichtigen Block gegen Hannovers Joker Nick-Elias-Meier (90.+2), während Kelvin Arase noch das 3:1 auf dem Fuß hatte (90.+5). Das wäre vielleicht des Guten zu viel gewesen, am verdienten Erfolg der Blau-Schwarzen hatte aber auch 96-Coach Daniel Stendel nichts auszusetzen.„Es fällt uns momentan schwer, vorne Duftmarken zu setzen“, räumte Stendel nach der Partie ein „und der Waldhof hatte sicher mehr Situationen – auch wenn die nicht alle herausgespielt waren“, brachte der Gästetrainer die 90 Minuten nochmals treffend auf den Punkt.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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