Am vierten Tag des Trainingslagers im Schwarzwald konnten die Profis des SV Waldhof nach dem Schwimmbadbesuch am Mittwoch auch am Donnerstagnachmittag nochmals etwas durchatmen. Nicht nur weil die Temperaturen im Renchtal deutlich nach unten gegangen waren, sondern weil es am Nachmittag erneut etwas Freizeit gab. Während sich das Trainerteam auf den Weg ins nahe gelegene Straßburg machte, griffen andere zum Tennisschläger. Eine kleinere Gruppe um Kapitän Marcel Seegert drehte eine Runde auf dem Golf-Kurs, und der Rest nutzte die Wellness-Angebote im Hotel.
Adrian Malachowski ließ es ebenfalls eher ruhig angehen. „Nichts Besonderes, vielleicht eine Runde Karten spielen“, gab der Neuzugang in der Lobby des Teamhotels einen Einblick in sein Nachmittagsprogramm, bei dem vor allem die müden Knochen etwas geschont werden sollten. „Klar merkt man die Trainingswoche. Aber das gehört dazu. Wir haben schließlich etwas vor, und dafür wollen wir bereit sein“, nimmt der 24-Jährige die viele Trainingsarbeit in der Vorbereitung gerne in Kauf. Schließlich waren die explizit formulierten Aufstiegsambitionen des SV Waldhof der entscheidende Grund, nach Mannheim zu wechseln, als klar wurde, dass es bei Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg nicht weitergehen würde. Doch gerade das Aufstiegsjahr an der Elbe motiviert Malachowski zusätzlich. „Das zu erleben, war einfach geil. Das möchte ich hier wiederholen“, gibt es für den 1,83 Meter großen Mittelfeldspieler keine Zweifel an der Zielsetzung.
Wiedersehen mit Morten Behrens
Die Sphären der 2. Liga hatte Malachowski vor seinem Wechsel nach Magdeburg im Sommer 2020 schon einmal in Polen erleben dürfen und dort 24 Partien für GKS Belchatow absolviert. Die 3. Liga in Deutschland betrachtet „Mala“ allerdings als fußballerisch anspruchsvoller. „Hier wird gerne ein flacher, schneller Ball gespielt. Das kommt mir entgegen“, sagt der 24-Jährige, der unter anderem bei Legia Warschau ausgebildet wurde und in jungen Jahren zeitweise auch auf dem Flügel spielte.
Inzwischen fühlt sich Malachowski im Zentrum aber am wohlsten und da wollen ihn auch die Mannheimer sehen. „Er verfügt über großes Potenzial, sich weiterzuentwickeln, kennt die 3. Liga aus den vergangenen Spielzeiten und bringt spielerische Qualität und Zweikampfstärke mit“, beschreibt etwa Trainer Christian Neidhart den Neuzugang, der auch als sogenannter „Mentalitätsspieler“ zum SV Waldhof geholt wurde. Und was die Mentalität betrifft, betrachtet Malachowski genau diese Fähigkeit, Siege auch mal über den Willen zu erzwingen, als eines der Erfolgsgeheimnisse der Magdeburger Meister-Mannschaft. „Das müssen wir hier auch schaffen“, setzt der Pole auf den entsprechenden Zusammenhalt.
Was die Einbindung in sein neues Team betrifft, sieht sich der in Mannheims Partnerstadt Bydgoszcz geborene Kicker auf einem guten Weg. „Ich fühle mich hier seit dem ersten Tag wohl“, sagt Malachowski, der inzwischen in Mannheim Sandhofen eine feste Bleibe gefunden hat. Und dass mit Morten Behrens plötzlich ein alter Teamkollege aus seiner ersten Saison in Magdeburg am Alsenweg auftauchte, ist natürlich auch kein Nachteil. „Ich war etwas überrascht, als ich ihn in der Kabine gesehen habe, aber es ist immer schön, alte Freunde zu treffen. Es ist gut für uns, dass er hier ist“, kennt Malachowski die Leihgabe aus Darmstadt noch als Stammkeeper der Magdeburger. In der gemeinsamen Spielzeit 2020/21 gehörte auch der Mittelfeldspieler meistens zur Startelf, in der vergangenen Saison verlor er dann nach einem Muskelfaserriss und einer anschließenden Sprunggelenkverletzung seinen Stammplatz. Am Ende standen nur drei Spiele über 90 Minuten. Das soll sich beim SV Waldhof nun wieder ändern, der hohe Konkurrenzdruck im zentralen Mittelfeld schreckt den 24-Jährigen dabei nicht ab.
Dass die engen Verbindungen von Otmar Schork (Sportchef in Magdeburg) und dessen Sohn Tim (Sportchef beim Waldhof) den Wechsel in die Kurpfalz vorangetrieben haben könnten, verneint Malachowski übrigens. „Ich habe mich jedenfalls nicht bei Schork senior über den Waldhof erkundigt“, lacht Malachowski. Ob Tim Schork, sich beim Herrn Papa über die Qualitäten des Mittelfeldmanns abschließend intensiv informiert hat, steht dagegen auf einem Blatt, das nun aber sicher schon lange bei den Akten liegt.
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