Mannheim. Er hat es zwar nie öffentlich ausgesprochen, aber es war ihm anzusehen. Terrence Boyd wirkte in den ersten Spielen dieser Saison unglücklich. Mit sich und seiner Form, mit der Gesamtsituation beim SV Waldhof. Wer den 33-jährigen Mittelstürmer jedoch beim 3:0 (1:0)-Sieg am Freitagabend gegen Erzgebirge Aue auf dem Platz beobachtet hat, sah einen Boyd, der verglichen mit der Frühphase der Saison wie ausgewechselt erscheint.
Der in Bremen geborene 14-fache US-Nationalspieler rieb sich für die Mannschaft auf, gewann in der Abwehr wichtige Kopfballduelle - und strahlte dennoch im gegnerischen Strafraum permanent Gefahr aus. Höhepunkt seiner herausragenden Leistung war das Tor zum 1:0, als er nach Flanke von Martin Kobylanski gefühlt sekundenlang in der Luft stand und technisch einwandfrei in die lange Ecke einköpfte (32.). „Es war erst einmal eine überragende Flanke von Koby. Ich habe in der ersten Halbzeit aber noch ein paar weitere Chancen liegenlassen, weshalb ich ein bisschen sauer war“, blieb Boyd trotz seines starken Auftritts erstaunlich selbstkritisch.
Dass der Angreifer nicht komplett mit seinem Auftritt zufrieden war, dürfte auch daran liegen, dass ihn der neue Trainer Bernhard Trares angestachelt - und eine Torvorgabe für diese Saison formuliert hat. „ Ich habe zu ihm gesagt: Ich erwarte 15 Tore in der Liga. Das ist seine Klasse, die er bringen kann, wenn er immer an seine Leistungsgrenze geht“, erklärte der SVW-Coach nach einem emotionalen Abend, der vor allem im Zeichen von Marcel Seegerts 300. Spiel für den Waldhof stand.

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Bisher hat Boyd in dieser Saison viermal getroffen. Es waren ausschließlich wichtige Tore, die letztlich Punkte brachten. Wie beim 1:1 in Rostock, dem entscheidenden 3:2 gegen Osnabrück in der Nachspielzeit, dem 1:0-Siegtreffer gegen RW Essen und jetzt dem das Spiel verändernden 1:0 gegen Aue. Setzt er diesen Trend fort, würde Boyd sicher im Bereich seiner bisherigen Drittliga-Bestmarken landen. Für den Halleschen FC traf er 2020/21 18 Mal, in der Saison davor 14 Mal. Und für den 1. FC Kaiserslautern war der wuchtige Angreifer in der Aufstiegssaison 2021/2022 13 Mal erfolgreich.
Wo wir schon bei Statistiken sind: Den Torrekord beim SVW seit der Rückkehr in den Profifußball 2019, den Dominik Martinovic mit je zwölf Treffern (20/21 und 22/23) hält, kann Boyd locker knacken. Schon in der vergangenen Saison war er mit sieben Toren der Mannheimer Topscorer - obwohl er erst zur Rückrunde verpflichtet worden war.
Trainer Trares will alles aus ihm herauskitzeln. „Terrence ist ein Stürmer, der einfach das Näschen hat, Tore zu schießen. Er kann noch besser Fußball spielen, als er es heute gezeigt hat. Ich erwarte von ihm, dass er vorangeht“, forderte der 59-Jährige. Die Grundvoraussetzung für viele weitere Treffer sei, dass er sich in jedem Spiel komplett verausgabe. „Er braucht eine gute Einstellung, dann macht er seine Tore, dann fällt ihm auch ein leichtes Tor mal vor die Füße. So wie heute, als ich ihn auswechseln musste, weil er völlig am Arsch war, möchte ich ihn jede Woche sehen.“
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