Fußball

Waldhof-Gegner Meppen steckt tief im Abstiegssumpf der 3. Liga

181 Tage Durststrecke: Dem Schub, den der SV Meppen aus dem Ende einer echten Horrorserie ziehen will, muss der SV Waldhof am Samstag trotzen. Die Emsländer hatten gegen 1860 München erstmals wieder gewonnen

Von 
Alexander Müller
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Im Hinspiel durfte Samuel Abifade (Mitte) mit Meppen gegen den SV Waldhof noch jubeln. Es war einer von bislang nur drei Siegen der Emsländer in dieser Saison. © Pix

Mannheim. Als Stefan Krämer zum letzten Mal im Carl-Benz-Stadion an der Seitenlinie stand, löste sich am Ende alles in Rauch und Feuer auf. Im Mai 2018 stieg der Rheinhesse mit dem KFC Uerdingen in der Relegation gegen den SV Waldhof in die 3. Liga auf - das Rückspiel musste in der zweiten Halbzeit abgebrochen werden, nachdem aus dem Waldhof-Block unentwegt Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geschossen worden waren.

Erinnerungen an Skandalspiel zum Glück verblasst

Wenn Krämer am Samstag (14 Uhr) mit seinem neuen Verein SV Meppen als Trainer in die Mannheimer Arena zurückkehrt, sind die Erinnerungen an dieses Skandalspiel zum Glück verblasst. Aber seine Anspannung wird ähnlich groß sein wie damals. Denn Krämer, der neben Uerdingen und Meppen auch schon den 1. FC Magdeburg, RW Erfurt und Energie Cottbus in der 3. Liga trainiert hat, steckt mit den Emsländern tief im Abstiegssumpf fest - und braucht dringend weitere Punkte.



Einen Anfang machte der SVM am vergangenen Samstag, als die Emsländer den TSV 1860 München mit 2:1 schlugen. Das Ende einer echten Horrorserie: 17 Spiele lang hatten die Meppener erfolglos versucht, wieder zu gewinnen, nachdem sie den Waldhof Mitte August mit einer 6:2-Abreibung auf die Heimreise geschickt hatten. Es waren 181 quälend lange Tage vorbei.

Vor Wiedersehen mit alter Liebe: Neidhart rätselt noch

„Wenn man so lange nicht gewinnt, macht das was mit einem“, sagte Trainer Krämer, der trotz der schweren Krise stets die Rückendeckung des Vereins genoss. „Wir haben uns nicht auseinanderdividieren lassen, haben gesagt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wenn wir so weitermachen. Das wird der Mannschaft und dem ganzen Club einen unheimlichen Schub geben“, sagte der 55-Jährige.

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Diesen neuen Schub gleich wieder einzubremsen, wird die Aufgabe des SV Waldhof sein, der seinerseits dringend den zehnten Sieg im zwölften Heimspiel benötigt, um seine Chancen im engen Aufstiegsrennen zu wahren - und eine Reaktion auf die 1:2-Niederlage in Aue zu zeigen.

Dabei rätselt SVW-Trainer Christian Neidhart vor dem Wiedersehen mit seiner alten Liebe - zwischen 2013 und 2020 prägte der Braunschweiger beim SV Meppen eine kleine Ära - noch darüber, wie sein Kollege Krämer die Gäste auf- und einstellen wird. Es sei schwierig, sich auf Meppen vorzubereiten, meinte Neidhart. Mal spielten die Emsländer zuletzt mit Dreier-, mal mit Viererkette. „Sie hatten viele Probleme mit verletzten Spielern, mussten immer wieder die Formation ändern, waren aber zuletzt stabiler. Wir werden uns auf zwei, drei Szenarien einstellen und schauen, dass wir es gelöst bekommen“, sagte Neidhart.

Einstellung muss zu 100 Prozent passen

Sollten Adrien Lebeau (Schlag auf die Wade) und Kapitän Marcel Seegert (Adduktorenbeschwerden) rechtzeitig fit werden, spricht einiges dafür, dass die Startelf von Aue trotz mauer Leistung im kalten Erzgebirge wieder Neidharts Vertrauen bekommt. „Im letzten Drittel hat die Entschlossenheit, die Geilheit auf Tore gefehlt. Die Auer wollten es mehr als wir“, führte der SVW-Coach die erste Niederlage seit Anfang November vor allem auf den Faktor Mentalität zurück. Die Einstellung muss gegen Meppen wieder zu 100 Prozent passen, wenn der zehnte Sieg im zwölften Heimspiel herausspringen soll. „Zehn Prozent weniger, manchmal auch nur fünf Prozent weniger - und du hast in dieser Liga keine Chance“, hatte Kapitän Seegert nach der Niederlage in Aue kritisiert.

Marcos Alvarez: Spieler sollen „das Feuer in uns sehen“

Und die Meppener, davon darf man ausgehen, haben mit dem Sieg gegen 1860 neues Selbstvertrauen im Kampf um den Klassenerhalt getankt - nur noch zwei Zähler trennen sie vom rettenden Ufer. „Ich persönlich fahre mit dem Ziel nach Mannheim, den nächsten Dreier einzutüten. Wenn die Gegenspieler beim Einlaufen in unsere Augen schauen, sollen sie das Feuer in uns sehen“, sagte Winter-Zugang Marcos Alvarez bei „liga3-online.de“.

Auch sein Trainer Stefan Krämer hätte sicher nichts dagegen, nach dem Abpfiff in Mannheim wieder einen Sieg zu feiern - nur unter deutlich angenehmeren Begleitumständen als damals im Mai 2018.

Das nächste Spiel: SV Walhof gegen Meppen (Samstag, 18. Februar, 14 Uhr). Alle Spiele der 3. Liga live bei MagentaSport.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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