Mannheim. Das in den vergangenen Tagen für kurpfälzische Verhältnisse komplett verkorkste Sommer-Wetter zeigte sich gnädig. Als der SV Waldhof Regionalliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt II am Samstagnachmittag im Carl-Benz-Stadion empfing, blieb es bei angenehmen 25 Grad mal wieder trocken. Nur die Generalprobe des Mannheimer Drittligisten fiel in die Kategorie verkorkst: Der SVW verlor nach einer schwachen Leistung das letzte Vorbereitungsspiel vor dem Saisonstart in der 3. Liga mit 0:1 (0:1). Marc Wachs erzielte per Foulelfmeter den Frankfurter Treffer (44.).
Trainer Rüdiger Rehm zeigte sich mit dem Auftritt seines Teams vor 2550 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion aus nachvollziehbaren Gründen überhaupt nicht zufrieden. „Wir hatten zu Beginn des Spiels eine gewisse Passivität drin und sind nicht gut reingekommen. Wir haben die direkten Duelle nicht gewonnen und nach vorne zu wenig Durchschlagskraft gezeigt“, sagte der 44-Jährige, der ankündigte, in der letzten Trainingswoche vor dem Start noch einmal genauer hinzuschauen. „Wir sind natürlich sehr unter Zugzwang, gerade in der ersten Halbzeit war das zu wenig. Wir hatten ein gutes Spiel gegen Elversberg. Heute war es etwas Negatives, das wir so nicht erwartet haben“, sagte Rehm.
Weil einiges dafür sprach, dass die SVW-Startaufstellung im letzten Test zumindest klare Fingerzeige für den Drittliga-Auftakt am kommenden Samstag beim TSV 1860 München liefern würde, richteten sich die Blicke vor dem Anpfiff schon einmal etwas genauer auf den Spielberichtsbogen. Und der hielt zumindest eine kleine Überraschung bereit: Im defensiven Mittelfeld bekam im Duell der Neuzugänge Julian Rieckmann den Vorzug vor dem bisher ein weniger höher gehandelten Per Lockl. Für München muss das allerdings nichts bedeuten. „Wir haben Julian heute mal sehen wollen, wie weit er schon ist, weil er auch aus einer Verletzung kommt“, meinte Rehm. Auf den offensiven Außenbahnen starteten Minos Gouras (links) und Angelo Gattermayer (rechts), in der Innenverteidigung spielte Tim Sechelmann anstelle der bisherigen Stammkraft Julian Riedel neben Marcel Seegert, der Kapitän bleiben wird.
Fünf Neuzugänge in der Startelf
Neben „Cello“ bilden Baxter Bahn, Pascal Sohm, Laurent Jans und Sechelmann künftig den Mannschaftsrat, wie auf der Vorstellung des Teams eine gute halbe Stunde nach dem Abpfiff verkündet wurde. Insgesamt setzte Coach Rüdiger Rehm gegen die Frankfurter U21 von Beginn an auf fünf Profis, die erst in dieser Saison zum SVW gewechselt sind.
Als Stimmungsanheizer für den nahenden Saisonstart taugte vor allem die erste Halbzeit gegen den Talentschuppen der Eintracht aber nicht gerade. Die Waldhöfer, in optisch gewöhnungsbedürftigen mintgrünen Trikots, taten sich schwer gegen die technisch beschlagbaren und in den Zweikämpfen erstaunlich robust auftretenden jungen Hessen, die gleich zu guten Chancen kamen. Fyn Otto prüfte SVW-Schlussmann aus 18 Metern (3.), Rieckmann legte unfreiwillig für Noel Fuetku auf, der nur knapp vorbeischoss (11.).
Erst langsam fanden die Mannheimer halbwegs in die Partie und kamen mal gefährlich in den Eintracht-Strafraum, als Gattermayer nach einer guten Kombination über Gouras und Sohm kurz vor dem Abschluss geblockt wurde (29.). Insgesamt blieb aber gerade im Spiel nach vorne sehr vieles Stückwerk, Abstimmungsprobleme waren unübersehbar, Mittelstürmer Sohm hing ziemlich in der Luft. Und in der Defensive entwischte Futkeu Verteidiger Sechelmann, der den Frankfurter Stürmer am Fuß traf. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Marc Wachs sicher in die Mitte des Tores zur nicht unverdienten Führung die U21 der Eintracht (44.). „Wir haben in der ersten Halbzeit keine gute Leistung gebracht. Das muss man sagen, da sind wir viel hinterher gelaufen und hatten eine schlechte Passqualität“, zeigte sich Fridolin Wagner selbstkritisch.
Zur Pause wechselte Rehm dreimal, und stärkte unter anderem mit der Hereinnahme von Berkan Taz für Rieckmann die spielerische Komponente. Richtig in Schwung kam der SVW dennoch nicht – nach einer Stunde hatte es der klassenhöhere Drittligist immer noch nicht geschafft, sich eine klare Torchance herauszuspielen.
Druck auf Frankfurter Tor erst am Ende
Auf der anderen Seite hätte sich Fridolin Wagner nicht über den nächsten Elfmeterpfiff für die Eintracht beschweren dürfen, als er Futkeu im Strafraum umriss (55.). Und Frankfurts Fynn Otto traf mit seinem Kopfball nur die Latte (67.). Wenigstens der eingewechselte Kennedy Okpala zeigte beim SVW mal ein bisschen Zug zum Tor, schoss aber knapp daneben (76.), auch Per Lockls sehenswerte Direktabnahme aus 22 Metern sorgte eine Minute später für Gefahr.
SV Waldhof - Eintracht Frankfurt II 0:1 (0:1)
SV Waldhof: Bartels – Jans, Seegert (78. Riedel), Sechelmann (60. Karbstein), Carls (46. Bolay) – Rieckmann (46. Taz), Wagner (60. Lockl) – Gattermayer (46. Hawkins), Bahn (78. Malachowski), Gouras (60. Okpala) – Sohm (60. Mabelle).
Tore: 0:1 Wachs (44., Foulelfmeter).
Zuschauer: 2550.
Schiedsrichter: Cristian Ballweg (Zwingenberg).
Der Druck auf das Frankfurter Tor nahm in der Schlussphase erheblich zu, der Ausgleich oder mehr gelang dem SV Waldhof aber nicht mehr. Trainer Rehm verfiel trotz der Niederlage vor dem Start allerdings nicht in Alarmstimmung. „Ich bin nicht beunruhigt, aber wir wissen, dass wir noch was zu tun haben. Jetzt gilt es nochmal, dass sich jeder den Kopf wäscht und sich so anbietet, dass wir ihn am nächsten Samstag aufs Feld schicken können. Jeder ist dem Leistungsprinzip untergeordnet, heute war ich mit vielen nicht einverstanden“, resümierte der Heilbronner.
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