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Verbandspokal: Waldhof Mannheim gewinnt locker gegen Diedesheim

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Alexander Müller
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Drei Tore innerhalb von 18 Minuten: Waldhof-Stürmer Felix Lohkemper nutzte den Pokal zur Eigenwerbung. © Michael Ruffler/PIX

Mosbach. Manchmal können auch knapp 60 Kilometer gefühlt sehr weit sein. Aufgrund des Dauerstaus auf der A6 schleppten sich am Mittwoch etliche Fans des SV Waldhof weit über eine Stunde durch die Dörfer des Neckartals und den legendären Katzenbuckel nach Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis, wo am frühen Abend im Elzstadion das Drittrunden-Spiel im badischen Verbandspokal beim Kreisligisten VfB Diedesheim über die Bühne ging.

Der fünf Klassen höher angesiedelte Drittligist erledigte die Pflichtaufgabe dabei erst nach einer eher mühsamen ersten Halbzeit mit der gebotenen Souveränität. 1200 Zuschauer sahen einen 7:1 (2:1)-Erfolg der Mannheimer, die Tore steuerten Felix Lohkemper (3), Sascha Voelcke (2) Samuel Abifade und Nicklas Shipnoski per Foulelfmeter bei. „Wir haben eigentlich ganz gut angefangen. Aber so nach 20 Minuten haben wir uns überhaupt nicht mehr bewegt. Das reicht dann auch gegen eine Kreisliga-Mannschaft nicht“, kritisierte Waldhof-Trainer Marco Antwerpen den mauen Auftritt im ersten Abschnitt. Auch das zwischenzeitliche 1:2 durch Henrik Hogen (25.) ärgerte den Coach. „Das Gegentor war total unnötig. Das darfst du eigentlich nicht kassieren.

Erst die Leistung nach der Pause versöhnte Antwerpen. „In der zweiten Halbzeit haben wir es dann ordentlich gemacht. So musst du eigentlich das ganze Spiel auftreten“, sagte der 52-Jährige.

Pflichtspieldebüts von Sietan, Yigit und Wardak

Wie erwartet hatte Antwerpen seiner zweiten Reihe Spielpraxis verschafft. Aus der Startelf vom Drittliga-Start beim FC Ingolstadt am Sonntag (1:2) liefen nur Kapitän Marcel Seegert und Stürmer Kennedy Okpala von Beginn an auf. „Cello“ hatte sich final von seinem grippalen Infekt in der Vorwoche erholt. Im Tor stand Jan-Christoph Bartels, Manndecker Janne Sietan, Rechtsverteidiger Seyhan Yigit und in der zweiten Halbzeit auch noch Yusuf Wardak feierten ihr Pflichtspieldebüt für den SVW. Torjäger Terrence Boyd und Lukas Klünter standen nicht im Kader.

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Alexander Müller
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Bei schwülwarmem Saunawetter mit Temperaturen an die 30 Grad zum Anpfiff schienen die Mannheimer ihren Gegner schnell entmutigen zu wollen. Yigit flankte, Samuel Abifade köpfte nach 40 Sekunden zum Blitz-1:0 ein (1.). Und nachdem Yigit mit einer Hereingabe auch den zweiten Waldhof-Treffer nach einer Viertelstunde vorbereitet hatte - diesmal vollstreckte Sascha Voelcke - sah alles nach dem erwarteten Torfestival für den SVW aus.

Doch dann schlich sich eine gewisse Gemütlichkeit beim Drittligisten ein, der als Taktgeber vorgesehene Rico Benatelli erlaubte sich einige Ballverluste und Ungenauigkeiten bei Abspielen - und Diedesheim wurde ein bisschen frecher. Erst versuchte es Henrik Hogen mit einem Lupfer über Bartels, der noch an die Latte ging (20.) und fünf Minuten später hatte Linksverteidiger Voelcke seine Aktien beim Anschlusstreffer, den Hogen am Fünfmeterraum einschoss (25.). Der Sohn von Diedesheims Trainerurgestein Peter Hogen, der den Waldhof mit der SpVgg Neckarelz zweimal aus dem Pokal gekegelt hatte (2009 und 2012) jubelte, als habe er gerade das Tor seines Lebens geschossen. Weil der Kreisligist danach tapfer verteidigte und der SVW seine individuelle Überlegenheit nicht konsequent genug ausspielte, ging es „nur“ mit einem 2:1 in die Pause.

Jetzt geht es nach Tauberbischofsheim

Pünktlich zur zweiten Halbzeit setzte Regen ein, der die 400 Waldhof-Fans auf der unüberdachten Gegengeraden durchnässte. Und die Mannheimer stellten schnell die Weichen auf den Einzug ins Achtelfinale: Nach einem Foul an Voelcke verwandelte Nicklas Shipnoski den Strafstoß sicher zum 3:1 (50.). Nach Vorarbeit von Abifade schob Voelcke, in der zweiten Hälfte auf der offensiven linken Außenbahn eingesetzt, zum 4:1 ein (59.). Ein Hattrick von Stürmer Felix Lohkemper (63., 71., 81.) zum 7:1 sorgte doch noch für ein standesgemäßes Ergebnis.

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Der Neuzugang vom 1. FC Nürnberg betrieb in Neckarelz Werbung für einen Platz in der Startelf, nachdem er schon in Ingolstadt nach seiner Einwechslung das einzige Mannheimer Tor erzielt hatte. „Er rückt absolut näher an die erste Elf heran“, lobte Antwerpen. „Wir brauchen Spieler, die von hinten Druck machen und sich dann auch zeigen, wenn sie ihre Spielzeit bekommen.“

Noch vier Siege benötigt der SV Waldhof jetzt, um nach zwei Jahren Unterbrechung wieder in den DFB-Pokal einzuziehen. Die Hoffnung, dass es im Achtelfinale eine ein wenig kürzere Anreise geben könnte, erfüllt sich aber nicht. Im Gegenteil: Am Samstag, 18. August (Uhrzeit noch offen), reist der SVW an den äußersten nordöstlichen Zipfel Baden-Württembergs: Es geht zu Landesligist TSV Tauberbischofsheim, Fahrstrecke von Mannheim: 150 Kilometer.

SV Waldhof: Bartels - Yigit, Seegert, Sietan (46. Hoffmann), Voelcke (65. Wardak) - Rieckmann, Benatelli (46. Karbstein) - Abifade, Lohkemper, Shipnoski (65. Rexhepi) - Okpala (46. Fein). - Tore: 0:1 Abifade (1.), 0:2 Voelcke (15.), 1:2 Hogen (25.), 1:3 Shipnoski (50., Foulelfmeter), 1:4 Voelcke (59.), 1:5 Lohkemper (63.), 1:6 Lohkemper (71.), 1:7 Lohkemper (81.).

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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