Trainingsauftakt beim SV Waldhof Mannheim: Schneetreiben verstärkt Lust auf Türkei

Mannheim. Die Feierlichkeiten aus der Silvesternacht hatten auch auf dem Gelände des SV Waldhof Mannheimihre Spuren hinterlassen. So musste SVW-Torwart Malwin Zok beim Auftakttraining des Mannheimer Fußball-Drittligisten am Donnerstagnachmittag zwischendurch die Reste einer Feuerwerks-Rakete an den Platzrand bringen.

Ansonsten verlief der Aufgalopp der SVW-Kicker einen Tag vor dem Start ins türkische Trainingslager von Belek allerdings reibungslos. Und der kalte Schneeregen bei gerade mal noch zwei Grad im Mannheimer Norden, dürfte die Reiselust an die türkische Riviera sicher noch einmal verstärkt haben - auch bei Trainer Bernhard Trares.

„Das war auch mein erster Gedanke, als ich heute Morgen aus dem Fenster geschaut habe“, sagte der 59-Jährige mit Blick auf den Wintereinbruch am zweiten Tag des neuen Jahres. „Hier in Mannheim hätten wir unter diesen Bedingungen eine Woche die Plätze aufgearbeitet und energetisch ist das natürlich auch alles andere als ideal. Hier musst du ständig schauen, dass du die Jungs in Bewegung hältst, sonst werden sie noch krank“, freute sich der erfahrene Übungsleiter auf die Möglichkeit, bei erwarteten 17 Grad auch viel im taktischen Bereich arbeiten zu können, wo zwischendurch einige Dinge eben auch mal eingehender erklärt werden müssen. Darauf soll in der Türkei auch der Schwerpunkt liegen, wie Trares erläuterte.

Spielerischer Aufwärtstrend beim SV Waldhof soll gefestigt werden

„Wir wollen das, was wir in den vergangenen Spielen ganz gut gemacht haben, dann auch festigen. Deshalb wollen wir eine Einheit am Tag gezielt dazu nutzen, ohne das Ganzheitliche aus den Augen zu verlieren“, formulierte Trares seinen groben Plan. „Das ist zumindest mal die Idee. Ob es uns gelingt, werden wir dann sehen“, sagte der Coach mit einem Augenzwinkern, dem die Lust auf die Arbeit mit der Mannschaft am ersten Arbeitstag 2025 schon wieder deutlich anzumerken war. Zwei Tests gegen Hannover 96 (6. Januar, 13 Uhr, MEZ) und Rot-Weiß Oberhausen (10. Januar, 13 Uhr MEZ) runden das Trainingslager in der Türkei ab.

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Die Akkus konnte der Coach bei einem Kurzurlaub in den bayerischen Alpen wieder aufladen und auch seine Spieler haben ganz offensichtlich nicht auf der faulen Haut gelegen. „Jeder hatte ja seinen Plan und man merkt schon, dass das auch umgesetzt wurde“, war Trares mit der einstündigen Einheit am Alsenweg zufrieden, bei der auch ein bisschen Acht gegen Acht mit drei Mannschaften gespielt wurde. Personell war bis auf den von einer Erkältung gebeutelten Arlind Rexhepi und den langzeitverletzten Terrence Boyd (Mittelfußbruch) der gesamte Kader beim Auftakt dabei.

Auch Niklas Hoffmann und Tim Sechelmann absolvierten das komplette Training. Der SVW wird aber nicht mit allen auf der Gehaltsliste stehenden Profis in die Türkei fliegen. So setzt Stürmer Felix Lohkemper sein Aufbautraining in Mannheim fort, weil seine Frau in der kommenden Woche Nachwuchs erwartet. Zudem bleiben mit Torhüter Lucien Hawryluk und Minos Gouras zwei Spieler in Mannheim, die zuletzt keine Rolle mehr gespielt hatten. Mit Jonas Albenas wurde der noch bis Sommer laufende Vertrag nach Informationen dieser Redaktion zwischenzeitlich sogar aufgelöst.

Das schafft zumindest wieder ein kleines bisschen Luft im Ausgabenbereich, da der SVW in der Offensive wegen des Boyd-Ausfalls bekanntermaßen noch nachlegen möchte. In dieser Thematik ist Sportchef Anthony Loviso auch über die Feiertage aktiv gewesen und würde lieber früher als später Vollzug melden. Im Idealfall wäre ein potenzieller Neuzugang schon in Belek am Ball. „Es muss aber eben auch wirtschaftlich passen“, sagte Loviso auf Anfrage. Auch eine angedachte Rückholaktion von Dominik Martinovic (zuletzt Reservist bei Slaven Belupo/Kroatien) hat sich offenbar aus finanziellen Gründen zerschlagen.

Bislang keine Abgänge beim SV Walhof vorgesehen

Spieler wie die offenbar umworbenen Sascha Voelcke oder Kelvin Arase deshalb abzugeben, sei allerdings keine Option, sagte Loviso, der vor dem Abflug in die Türkei also weiterhin jede Menge Arbeit hinter den Kulissen hatte. Das traf am Donnerstag auch für das Betreuer-Team des Drittligisten zu, das lange vor dem Trainingsauftakt bereits die ersten Kisten gepackt hatte.

Rund 400 bis 450 Kilo Trainingsmaterial, Ausrüstung mitsamt 30 Bällen und die Materialien der Physio-Abteilung werden am frühen Freitagmorgen mit zwei Transportern als Vorhut auf die Reise Richtung Flughafen Frankfurt gehen. Die Spieler werden von diesem ganzen organisatorischen Aufwand dagegen relativ wenig mitbekommen. Für sie beginnt die Reise in die Türkei am Freitagmorgen mit dem Treffpunkt um 7.30 Uhr am Alsenweg, der Flieger Richtung Antalya hebt um 10.40 Uhr ab.