Waldhof Mannheim

SVW-Torwart Bartels gibt bei Comeback alles - sogar seine Stimme

Lange musste Jan-Christoph Bartels auf diese Chance warten. Als sie nun beim Start des SVW in das neue Fußballjahr gegen 1860 München kam, ergriff er sie sofort. Mit Bartels als Rückhalt gelang dem SVW ein perfekter Start

Von 
Thorsten Hof
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Jan-Christoph Bartels kehrte gegen 1860 zwischen die Pfosten zurück. © Pix

Mannheim. Seine Stimme hörte sich an wie bei einem 15-jährigen Teenager in der Blüte der Pubertät, doch die angekratzte Tonlage hatte bei Jan-Christoph Bartels nach dem 3:1-Erfolg gegen den TSV 1860 München nichts mit einer hormonellen Schieflage zu tun. „Es war übertrieben laut hier. Da muss man alles geben, damit die Mitspieler einen zumindest ein bisschen verstehen“, sagte der Waldhof-Keeper mit Blick auf die Kulisse von über 17 000 Zuschauern. Nach seinem für Außenstehende überraschenden Comeback nahm es der 24-Jährige aber mit Humor. „Heiser, aber glücklich“, beschrieb der Schlussmann treffend seinen Gemütszustand nach dem starken Auftakt des Mannheimer Drittligisten ins neue Fußball-Jahr.

Für Bartels selbst hatte die Partie sicher ein paar Extra-Emotionen parat, die sich nach dem Schlusspfiff ihren Bann brachen, als niemand vor den herzhaften Umarmungen des gebürtigen Wiesbadeners sicher war. Schließlich musste Bartels lange warten, bis er in einem Liga-Spiel wieder von Beginn an ran durfte - und das nicht etwa, weil die eigentliche Nummer eins aus irgendwelchen Gründen nicht einsatzfähig war. Wie lange er warten musste, wusste Bartels dabei ganz genau.

Zwei Jahre die Nummer zwei

„Es war vor genau zwei Jahren vor meinem Geburtstag, als ich zum Rückrundenstart meinen Stammplatz verloren habe. Jetzt komme ich einen Tag nach meinen Geburtstag wieder rein“, erinnerte sich Bartels an die Zeit, in der er sich zunächst hinter Königsmann und seit Sommer hinter Morten Behrens einreihen musste. „Aber so sind manchmal das Leben und der Fußball. Jetzt bin ich froh, dass ich die Chance habe zu spielen und möchte diese Gelegenheit nutzen“, sagte der Keeper nach der Partie gegen die Löwen.

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Was für viele eine dicke Überraschung war, weil Behrens seit seiner Leihe aus Darmstadt eigentlich als gesetzt galt, bahnte sich intern durchaus an. „Wir hatten das Gefühl, nochmal einen neuen Impuls setzen zu müssen“, erklärte Trainer Christian Neidhart den Wechsel. „Morten hatte keinen Ausreißer nach unten - aber eben auch keinen nach oben. Mir hat ein bisschen gefehlt, dass der Torwart auch mal die Punkte festhält. Jan hat dafür zuletzt extrem aufgeholt“, berichtete Neidhart, dass ein Wechsel schon länger Thema war und er seinem Torhüter-Duo zu Beginn der Woche noch mitgeteilt hatte, dass die Entscheidung absolut offen sei. Am Freitag wurde dann pro Bartels entschieden.

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„Morten war sehr enttäuscht, hat das aber professionell aufgenommen“, geht Neidhart davon aus, dass Bartels nun von seinem Kollegen die gleiche Unterstützung erfährt wie zuletzt in umgekehrter Richtung. Einen Zeitpunkt, in der langen Leidenszeit das Handtuch zu werfen, gab es für Bartels laut eigener Aussage übrigens nicht. „Für mich war immer klar, dass ich mich hier durchsetzen will. Ich habe versucht, mich weiterzuentwickeln, Gas gegeben und auf meine Chance gewartet. Jetzt kam die Chance, und ich habe versucht, sie gut zu nutzen“, sagte der Keeper - und sei es auf Kosten der Stimmbänder.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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