Fußball - SV Waldhof will die Saison nicht austrudeln lassen und die minimale Chance im Aufstiegsrennen aufrechterhalten / Am Samstag bei Abstiegskandidat SC Verl

SV Waldhof will die Saison nicht austrudeln lassen

Von 
Alexander Müller
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Waldhofs Fridolin Wagner (r., im Hintergrund Joseph Boyamba) könnte gegen Verl wieder in die Startelf rutschen. © Michael Ruffler

Mannheim. Die Abstimmung mit den Füßen lässt keinen Zweifel daran, wie groß die Aufstiegshoffnung unter den Fans des SV Waldhof noch ist. Gerade einmal 52 Karten haben die Mannheimer bisher für das in Lotte ausgetragene Spiel gegen den SC Verl (Samstag, 14 Uhr) verkauft. Es droht ein Auswärts-Negativrekord seit dem Wiederaufstieg in die 3. Liga 2019, die Geisterspiele natürlich herausgerechnet. Selbst in der Regionalliga gegen illustre Gegner wie Eintracht Stadtallendorf oder Hessen Dreieich haben die Mannheimer in der Regel deutlich mehr Fans begleitet.

Der Frust sitzt ganz offensichtlich tief beim blau-schwarzen Anhang nach dem bitteren 0:3 im Topspiel am Sonntag gegen Eintracht Braunschweig, gemeinhin als vorentscheidender Niederschlag für den SV Waldhof im Aufstiegsrennen gewertet. Trainer Patrick Glöckner hat in der Trainingswoche allerdings keine Resignation bei seinem kickenden Personal wahrgenommen. „Im Gegenteil: Wir sind immer noch in dem Modus, dass wir wissen, was wir können und das auf den Platz bringen wollen“, sagte der SVW-Coach am Donnerstag. Noch stehen neun Partien auf dem Programm, und auch wenn die Kurpfälzer als Sechster mittlerweile sieben Punkte Rückstand auf den Zweiten Kaiserslautern und fünf Zähler auf den Dritten Braunschweig angehäuft haben, bleibt eine minimale Restchance. Allerdings nur, wenn der seit sieben Spielen sieglose Abstiegskandidat Verl am Samstag geschlagen wird.

„Grauenhafter Untergrund“

Um die Gefahr, dass die Saison ansonsten ohne Perspektiven nach oben austrudeln könnte, weiß auch Glöckner. „Einen Spannungsabfall sollte es nicht geben, jeder spielt ja auch um seine persönliche Zukunft. Natürlich ist es so: Je mehr Endspiele du verlierst, umso schwerer wird es, oben dabei zu bleiben. So ist nun mal der Fußball, das ist kein Wunschkonzert“, sagte der 45-Jährige.

In Lotte, wo der SVW 2016 im Relegationshinspiel gegen die ortsansässigen Sportfreunde 0:0 spielte, um den Aufstieg in die 3. Liga unter Trainer Kenan Kocak im Rückspiel in Mannheim mit einem 0:2 zu vergeigen, wird der holprige Rasen keinen Fußball für Feinschmecker ermöglichen. „Das wird ein Spiel, das über die Mentalität entschieden wird. Der Platz in Lotte lässt nicht viel zu, es wird ein grauenhafter Untergrund sein. Von daher wird es darum gehen, jede Situation in dem Spiel zu erzwingen und die wenigen Chancen, die kommen werden, zu nutzen“, sagte Glöckner. Kämpfen, rennen, zubeißen - so dürfte der Matchplan aussehen, wenn gepflegtes Kombinationsspiel nur schwer möglich ist. „Es ist für uns eine schwere Situation, weil wir eine Mannschaft sind, die gerne den Ball gut laufen lässt. Aber Verl wählt ebenfalls den fußballerischen Ansatz, ihnen kommt der Platz auch nicht zugute“, erklärte Glöckner.

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Hamza Saghiri fehlt an der nordrhein-westfälischen-niedersächsischen Grenze wegen seiner fünften Gelben Karte aus dem Braunschweig-Spiel, für ihn sind Fridolin Wagner oder Stefano Russo die ersten Kandidaten auf die Startformation. Adrien Lebeau und Niklas „Willy“ Sommer befinden sich jeweils nach Muskelfaserrissen noch im Aufbautraining. Glöckner wirkte vor der Abreise nach Lotte am Donnerstag nicht wie ein Trainer, der noch an das große Aufstiegswunder im Endspurt glaubt. Seine Ansagen klangen eher geschäftsmäßig und von der heimlichen Gewissheit geprägt, dass es wahrscheinlich unmöglich sein wird, das große Ziel in dieser Saison noch zu erreichen. „Wir wollen weiter in dem Modus bleiben, Spiele zu gewinnen. Deshalb ist es wichtig, dass wir von der ersten Minute an da sind“, sagte der Coach nur. Den gut 50 treuen Waldhof-Fans, die die 400 Kilometer weite Reise nach Lotte antreten, wäre zu wünschen, dass ihr Team auf dem Platz die richtige Einstellung zeigt. Sonst fällt die Abstimmung mit den Füßen beim nächsten Auswärtsspiel vielleicht noch deutlicher aus.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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