Duisburg. So schnell kann es gehen. Vor nicht einmal einer Woche gehörte der SV Waldhof Mannheim noch zur Spitzengruppe der 3. Fußball-Liga. Doch nach der 1:2 (0:1)-Niederlage am Freitagabend beim MSV Duisburg sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Mit 19 Zählern hängen die Mannheimer in der Länderspielpause erst einmal im Tabellenmittelfeld fest. Zuvor hatte der SVW bereits bei der TSG 1899 Hoffenheim II verloren. „Duisburg hat mit mehr Wucht als wir gespielt. Der Sieg geht in Ordnung. Wir haben zu lange gebraucht, um den Kampf anzunehmen“, sagte ein enttäuschter SVW-Trainer Luc Holtz.
Vor 22.241 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena brachte Conor Noß den MSV in Führung (20.). Der Treffer war die Belohnung für eine Drangphase Mitte des ersten Durchgangs. Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der SVW zunächst verbessert, doch Joshua Bitter traf zum 2:0 (69.). Der Anschlusstreffer durch Terence Boyd (85.) kam zu spät.
Eine Veränderung in der Mannheimer Startelf
Im Vergleich zur Partie in Hoffenheim baute Waldhof-Trainer Holtz seine Startaufstellung auf einer Position um. Für den gesperrten Janne Sietan rückte Julian Rieckmann in die erste Elf. Neben den verletzten Jascha Brandt (Kreuzbandriss), Kushtrim Asallari (Muskelfaserriss), Sascha Voelcke (Schambeinentzündung), Maximilian Thalhammer (Entzündung der Plantarfaszie) und Adama Diakhaby (Knieprobleme) fehlte auch Nicklas Shipnoski, der in dieser Woche Vater geworden war.
Die Mannheimer starteten gut in die Partie. MSV-Keeper Maximilian Braune parierte gegen Kennedy Okpala (2.) und hatte danach Glück, dass nach einem Missverständnis zwischen ihm und Joshua Bitter der Schiedsrichter Cristian Ballweg auf Offensivfoul des Waldhöfers Felix Lohkemper entschied.
Danach riss aber der Aufsteiger die Begegnung an sich, auch weil der SVW nicht richtig wach war. Niklas Hoffmann verlor nach einem langen Ball den Duisburger Sussek aus den Augen, dessen Heber war aber kein Problem für Thijmen Nijhuis. Beim Waldhof mehrten sich die Ballverluste, er verlor außerdem die Zweikämpfe im Mittelfeld und damit die Kontrolle. Die Duisburger Führung war nur eine Frage der Zeit – und sie fiel dann auch.
Führung für Duisburg ist verdient
Malte Karbstein bekam eine Sussek-Hereingabe nicht richtig geklärt, aus dem Rückraum kam Conor Noß und schoss den Ball unter die Latte (20.). Bitter für den SVW: Dem Treffer war eine Abseitsposition vorausgegangen.
Nach dem Tor drückten die Meidericher auf das 2:0. Der SVW suchte Halt und Orientierung und überstand die Drangphase schadlos, ehe sich die Mannheimer in der Schlussphase der ersten Halbzeit ein wenig befreiten. Nach Flanke von Samuel Abifade wäre Masca per Kopf (40.) auch fast der Ausgleich gelungen. Doch unter dem Strich zeigte die Mannschaft von Trainer Holtz vor dem Seitenwechsel zu wenig. Das sah auch Okpala so, der zur Pause richtig angefressen war: „Es darf uns nicht passieren, dass wir uns so abkochen lassen.“ Der gesperrte Sietan sah es ähnlich: „Wir bekommen bislang unsere Stärken nicht auf den Platz.“ Er erhoffte sich „Klartext“ in der Pause.
Was genau die Mannheimer in der Kabine besprachen, wurde zwar nicht bekannt. Ganz offensichtlich zogen sie aber die richtigen Schlüsse aus dem ersten Durchgang. Vom Anpfiff an legte der SVW den Vorwärtsgang ein und war gewillt, der Begegnung eine andere Richtung zu geben. Das spiegelte sich mit deutlich mehr Ballbesitz auf dem Feld wider, schlug sich aber nicht im Resultat nieder. Auch weil Julian Rieckmann den Ball nach einem Freistoß über das Tor setzte (55.). Das war es aber für längere Zeit.
Fast der Ausgleich für den Waldhof in der Nachspielzeit
Glück hatten die Mannheimer, als Diego Michel im Aufbauspiel einen katastrophalen Fehlpass spielte und die Duisburger zu einer erstklassigen Konterchance einlud. Doch der MSV ging mit diesem Geschenk zu nachlässig um (59.).
Duisburg tat fortan auch wieder selbst mehr für das Spiel, das sich nun entsprechend offener gestaltete. Allerdings agierte der Spitzenreiter ein wenig zielstrebiger und hatte durch einen abgefälschten Distanzschuss von Joshua Bitter eine weitere Möglichkeit (65.). Vier Minuten später setzte der Rechtsverteidiger zu einem Solo an, ließ den plump verteidigenden Masca ganz alt aussehen. Mit einem Linksschuss vollendete Bitter zum 2:0 (69.).
Nun musste der SVW aufpassen, dass die Niederlage nicht deutlich wird. Thijmen Nijhuis rettete in höchster Not gegen Rasim Bulic (74.), ehe sich der Waldhof etwas überraschend durch Boyds Tor (85.) zurückmeldete. In der Nachspielzeit ging Keeper Nijhuis bei einer Ecke mit in den gegnerischen Strafraum – und fast wäre er zum Helden geworden. Die Duisburger klärten seinen Kopfball auf der Linie.
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