Fußball

SV Waldhof unter Druck: "Es geht darum, Dortmund zu schlagen"

Der Abwärtstrend der vergangenen Wochen hat den SV Waldhof ganz nah an die Abstiegsplätze rutschen lassen. Welche Reaktion Trainer Rehm am Freitag (19 Uhr) gegen Borussia Dortmund II fordert

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Alexander Müller
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Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm wurde unter der Woche deutlich. In vielen Gesprächen verdeutlichte er seinen Spielern den Ernst der Lage. © PIX

Mannheim. Seit dieser Woche sind die Gründe für die Probleme beim SV Waldhof in dieser Drittliga-Saison auch statistisch unterfüttert. Das Portal „liga3-online.de“ veröffentlichte Zahlen des Fußball-Datenanalysten Wyscout, die für die Mannheimer ernüchternd ausfallen. Der SVW verzeichnet die meisten Ballverluste (1325) der Liga, hat die zweitschlechteste Zweikampf-Quote, schlägt die zweitwenigsten Flanken - und nur Freiburg II (8,7 mal pro Spiel) schießt seltener aufs gegnerische Tor als die Mannschaft von Trainer Rüdiger Rehm (8,9).

Einleitung der Trendwende nötig

Diese Schwierigkeiten führen in Summe dazu, dass der auf den 16. Platz abgerutschte Waldhof am Freitag (19 Uhr) gegen Borussia Dortmund II nach zuletzt drei Partien ohne Sieg dringend die Trendwende einleiten muss. Sonst rutschen die Kurpfälzer richtig tief in den Abstiegsschlamassel.

In der Pressekonferenz vor dem Spiel am Donnerstagmorgen wollte Trainer Rehm die miserablen statistischen Werte seines Teams nicht zu hochgehängt wissen, gestand aber auch ein, dass es „natürlich Dinge gibt, die wir individuell verbessern müssen. In Bielefeld haben wir uns in den entscheidenden Duellen nicht durchgesetzt, wir müssen einander aber auch besser unterstützen“. Bei der 1:3-Niederlage in Ostwestfalen kassierten zunehmend hilflose Mannheimer im zweiten Abschnitt gleich drei Gegentreffer.

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Wagners Ausfall „tut weh“

Diese schlimmen 45 Minuten wurden unter der Woche aufgearbeitet. Rehm führte nach eigenen Angaben viele Gespräche, auch mit dem fünfköpfigen Mannschaftsrat, zu dem Kapitän Marcel Seegert und andere potenzielle Führungsspieler wie Baxter Bahn oder Laurent Jans gehören. „Mit der zweiten Halbzeit von Bielefeld können und wollen wir nicht leben. Da müssen wir ein anderes Gesicht zeigen“, sagte Rehm, der durchblicken ließ, dass er seine Profis deutlich auf die in der Tabelle lauernden Gefahren hingewiesen hat. „Wenn sie den Ernst der Lage nicht verstanden haben sollten, haben wir es ihnen auf jeden Fall in den Kopf gerufen. Aber die Jungs wissen schon um ihre Leistung und ihre Aufgabe“, meinte der 44-Jährige.

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Druck erheblich gestiegen

Der Druck, gegen Dortmund einen Dreier holen zu müssen, ist durch die Flaute in den vergangenen Wochen erheblich gestiegen. „Es geht darum, Dortmund zu schlagen. Wir wissen um die Aufgabe, aber wir stellen uns der Situation, wie sie ist. Wir müssen die Ruhe bewahren, aber wir wissen auch, dass wir schon auf einem besseren Weg waren. Da müssen wir wieder hin“, sagte Rehm.

Die kuriose Partie Mitte September gegen Ulm (0:2) mit den Platzverweisen für Julian Riedel und Jans habe das Team „ein bisschen aus der Bahn geworfen“, bekundete Rehm und verwies auf die daraus resultierenden Umstellung in den Folgewochen. In den fünf Begegnungen nach Ulm holte der SVW nur noch fünf Punkte, der Wert eines Abstiegskandidaten. Und jetzt fehlt auch noch wochenlang Fridolin Wagner, der sich in Bielefeld eine Innenbandverletzung am Knie zuzog. Einer der Wenigen, die bisher zuverlässig ihre Leistung abgerufen haben. „Das tut uns natürlich weh. Es zählt zu denen, die schwieriger zu ersetzen sind. Frido hat bisher eine richtig gute Saison gespielt“, sagte Rehm.



In Julian Rieckmann, der seine Gelbsperre abgesessen hat, steht aber zumindest ein zweikampfstarker Ersatz bereit, der zuletzt aufsteigende Form zeigte. Fraglich ist weiterhin, ob in Baxter Bahn (Rückenprobleme) ein anderer zentraler Mittelfeldspieler bis Freitagabend wieder einsatzbereit ist. „Bei ihm wird es eng. Er hat noch seine Problemchen, ist aber auf einem guten Weg“, erklärte der SVW-Coach.

Hoffnungsträger Jans

Da Außenverteidiger Jans - mit einer bitteren 0:1-Niederlage Luxemburgs gegen die Slowakei in der EM-Qualifikation - wieder nach Mannheim zurückgekehrt ist, wäre gegen Dortmund auch die Rückkehr zur Viererkette denkbar. Dann womöglich auf Kosten von Kapitän Seegert, der in Bielefeld ein paar Wackler zeigte. Rehm ließ die Systemfrage am Donnerstag offen. „Bielefeld war individuell einfach besser in der zweiten Halbzeit, das hat nichts mit dem System zu tun. Wenn du im Zweikampf unterlegen bist, ist es wurscht, ob du Vierer- oder Sechserkette spielst“, betonte der Heilbronner. Mehr Zweikämpfe als der Gegner zu gewinnen - das wird auch am Freitag die Basis sein. Aber die einzige Statistik, die dann für den SV Waldhof zählt, ist nach 90 Minuten auf der Anzeigetafel ablesbar: das Ergebnis.

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