Mannheim. Viel Aufwand, viele Chancen, aber wieder nur ein Punkt. Der SV Waldhof startete am Sonntagabend mit dem 0:0 gegen den FC Ingolstadt genauso, wie er sich kurz vor Weihnachten mit dem 1:1 gegen Arminia Bielefeld in die Winterpause verabschiedet hatte. Gegen den FCI war die Partie sogar noch klarer aufseiten des SVW, der sogar eine halbe Stunde in Überzahl spielte, aber nichts aus seinen zahlreichen Möglichkeiten machen konnte. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Trainer Bernhard Trares nach der Partie. „Das tut einfach weh, wenn du so Spiele nicht gewinnst. Aber gut, wir sind in der richtigen Richtung und machen einfach so weiter. Ich denke, unser Plan ist aufgegangen - bis auf die Tatsache, dass wir das Tor eben nicht gemacht haben.“
Trares startete mit genau der Formation ins neue Fußball-Jahr, die sich bereits im Trainingslager als Startelf abgezeichnet hatte. Malte Karbstein rückte neben Lukas Klünter für den gelb-gesperrten Kapitän Marcel Seegert in die Innenverteidigung, Julian Rieckmann ersetzte den ebenfalls gesperrten Maximilian Thalhammer. Neuzugang Arianit Ferati wie auch der wieder genesene Stürmer Felix Lohkemper nahmen gegen die Oberbayern zuerst auf der Bank Platz.
In dieser Aufstellung agierte der SV Waldhof vom Start weg griffig, eroberte sich immer wieder Bälle und ließ Ingolstadt erst gar nicht zur Entfaltung kommen. Das gab den Mannheimern Sicherheit, die sich nach einer Viertelstunde dann auch ernsthaft dem FCI-Tor näherten. So zielte Kelvin Arase nach einem schönen Steilpass von Rieckmann knapp rechts vorbei (15.) und nur eine Minute später wurde es richtig brenzlig für die Oberbayern. Henning Matriciani, zum Rückrundenstart als Linksverteidiger aufgeboten, versuchte es aus der Distanz und da FCI -Keeper Marius Funk den Ball nicht festhalten konnte, musste sein Teamkollege Simon Lorenz im letzten Moment vor Samuel Abifade retten (16.).
In diesem Stil ging es weiter, aber der SVW setzte auch den Trend von vor der Winterpause fort: Viel Aufwand, wenig Ertrag. So dribbelte beispielsweise Arase Meter um Meter, Seyhan Yigit bearbeitete intensiv die rechte Außenbahn, doch herausspringen wollte zunächst nichts. Entweder fehlten bei den Pässen die entscheidenden Zentimeter, war der Winkel zu spitz oder die Mannheimer trafen im Vorwärtsgang die falsche Entscheidung. „Da hat uns der finale Pass gefehlt“, monierte Trares.
Ins Bild gepasst hätte da, wenn die erste nennenswerte Angriffsaktion der Ingolstädter gleich zu einem Tor geführt hätte. Doch nachdem die „Schanzer“ einen Fehler im Aufbauspiel des SVW nutzten und den Ball über rechts schnell nach vorne brachten und SVW-Keeper Jan-Christoph Bartels an Deniz Zeitlers Hereingabe vorbeiflog, hatten die Blau-Schwarzen Glück, dass Ingolstadts Torjäger Sebastian Grönning am langen Pfosten das fast sichere 0:1 verpasste (32.). Ingolstadt kam nach dieser Szene dann etwas besser ins Spiel, aber der Waldhof war weiter spielbestimmend - ohne sich bis zur Pause noch nennenswerte Möglichkeiten zu erspielen. Die Richtung stimmte auf jeden Fall, in Sachen Effizienz war allerdings noch viel Luft nach oben.
Nach dem Seitenwechsel war der Waldhof weiter das bestimmende Team und hatte nach Nicklas Shipnoskis Hereingabe erneut durch Arase eine Möglichkeit, doch der Wirbelwind brachte nicht genug Druck hinter den Ball (56.). Zwei Minuten später nahm die Partie dann eine völlig neue Wendung, als Ingolstadts Yannik Deichmann sich im Mittelkreis den Ball zu weit vorlegte und Janne Sietan mit offener Sohle am Schienbein traf. Der Ingolstädter durfte folgerichtig unter die Dusche (58.) und nach der Einwechslung von Lohkemper und Ferati entwickelte sich endgültig ein Spiel auf ein Tor. Feratis scharfe Freistoßflanke sorgte sofort für Gefahr (68.), danach kam der Rückkehrer selbst zum Abschluss (70.), fand seinen Meister aber in FCI-Keeper Funk. Auf der Gegenseite hatte der SVW Glück, dass der eingewechselte Pascal Testroet im Abseits stand und das 0:1 entsprechend keine Anerkennung fand (70.). Nach und nach lief den Mannheimern nun die Zeit davon, die nun auch noch Kennedy Okpala als Joker in die Partie warfen. Doch der längst überfällige Treffer wollte einfach nicht fallen, weil jetzt auch noch Pech dazu kam.
So sah zwar der eingewechselte Sascha Voelcke Ferati im Rückraum, doch der 27-Jährige donnerte den Ball aus elf Metern an die Latte und sein Nachschuss blieb ebenso erfolglos (85.) wie die wohl größte Chance durch Okpala in der Nachspielzeit, die durch Cvjetinovic auf der Linie geblockt wurde. Der zweite Versuch rutschte Funk fast noch durch die Beine, aber an diesem Sonntagabend wollte der Ball einfach nicht über die Linie (90.+4).
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