Fußball

Nach der Winterpause: Baustellen und Mutmacher beim SV Waldhof

Gegen den FC Ingolstadt startet der SV Waldhof am Sonntagabend in die Rückrunde der 3. Liga. Die zurückliegende Winter-Vorbereitung lässt sich in fünf Thesen zusammenfassen.

Von 
Thorsten Hof
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Im Hinspiel beim FC Ingolstadt stand Adrian Fein (li.) beim SV Waldhof noch in der Startelf, spielt derzeit aber keine große Rolle mehr. © Goldberg/Pix

Mannheim. Am vergangenen Montagnachmittag gingen die Profis des SV Waldhof nach dem Türkei-Trainingslager und einem freien Wochenende erstmals wieder auf den gerade so etwas angetauten Trainingsplatz am Alsenweg. Die Tage danach waren aufgrund der winterlichen Bedingungen teilweise von Improvisation geprägt, verglichen mit den jüngsten Bedingungen beim Trainingslager dürfte die Umstellung für die SVW-Kicker durchaus anspruchsvoll gewesen sein. Doch die Winter-Vorbereitung verlief insgesamt glatt und ermöglichte den Verantwortlichen nochmals tiefere Einblicke, die sich Richtung Rückrundenstart am heutigen Sonntag (19.30 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gegen den FC Ingolstadt in fünf wesentlichen Thesen zusammenfassen lassen.

Es fehlt weiter der eiskalte Vollstrecker vor dem Tor

Mit gerade einmal 20 Toren stellte der SV Waldhof in der Hinrunde hinter Alemannia Aachen (18) den harmlosesten Angriff der 3. Liga. Richtung Winterpause spielte sich der SVW zwar wieder deutlich mehr Chancen heraus, kam in den letzten vier Spielen nach dem 2:1 gegen Hannover 96 II aber nur noch auf zwei Tore. Auch im Trainingslager war zuletzt eine eklatante Abschlussschwäche zu beobachten. Der Treffer im Test gegen die Hannover-Profis (1:0) war ein abgefälschter Ball, gegen Rot-Weiß Oberhausen (0:0) übertrafen sich die Blau-Schwarzen im Auslassen von besten Möglichkeiten. Auch einige Trainingspartien in Belek gestalteten sich äußerst torarm. „Wir haben noch nicht den gefunden, der den Ball dann auch mal über die Linie bringt“, sagt Trainer Bernhard Trares. Richten soll es nun Rückkehrer Felix Lohkemper - oder mit ihm dann doch noch ein Neuzugang?

Vier sind einer zu viel

Blickt man auf das zentrale Waldhof-Mittelfeld und nimmt dabei Rico Benatelli und Martin Kobylanski als offensive Varianten heraus, ist der defensive Part mit Julian Rieckmann, Maximilian Thalhammer, Janne Sietan und Adrian Fein als Option für beide Richtungen fast überbesetzt. Das kommt einerseits daher, dass vor der Saison hier niemand mit dem gelernten Innenverteidiger Sietan rechnen konnte, die Position mit Blick auf die Neuzugänge aber auch etwas überladen wurde. Opfer des Konkurrenzkampfs könnte Fein werden, der auch im Trainingslager keine Akzente setzen konnte und dem man bei einem Wechsel sicher keine Steine in den Weg legen würde. Mit der Verpflichtung von Arianit Ferati dürften auch die Aktien von Kobylanski drastisch sinken.

Neuzugang Ferati muss schnell als klassischer Zehner funktionieren

Trares lässt mittlerweile gerne mit einem 4-4-2-System agieren, das sich teilweise in ein 4-1-3-2 transformiert - oder umgekehrt. Ideal würde in dieses System ein zentraler offensiver Mittelfeldspieler passen, der auch im Trainingslager nicht unangefochten auszumachen war. Eine Rolle, die nun der Ex-Waldhöfer Arianit Ferati ausfüllen soll. Ihn adelt Trares als „fantastischen Fußballer“ und ist sich sicher: „Ari wird uns auf jeden Fall weiterbringen.“

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Die Abwehr der Mannheimer steht

Kapitän Marcel Seegert fehlt am Sonntagabend gelbgesperrt, ansonsten hat Trares in der Rückrunde für die Viererkette die Qual der Wahl. So sind Niklas Hoffmann und Malte Karbstein für die Innenverteidigung zurück, in der wie in der Türkei auch Lukas Klünter bedenkenlos eingesetzt werden kann. Auf den Außenbahnen gibt es je nach offensiver oder defensiver Ausrichtung die Optionen Lukas Klünter/Seyhan Yigit und Sascha Voelcke/Henning Matriciani. An der personellen Ausstattung in der Defensive sollte das Projekt Klassenerhalt jedenfalls nicht scheitern.

Der Mannschaftsgeist ist wie gehabt intakt

Das Profigeschäft ist kein Ponyhof. Harter Konkurrenzkampf um Spielanteile und Präsenz gehören auch mannschaftsintern dazu. Beim SV Waldhof hat das aber selbst in der prekären Situation bislang keine negativen Auswirkungen. In der Türkei wurde intensiv trainiert, bei allem Engagement verlief aber immer alles fair und kollegial. Hitzige Szenen blieben aus. Und auch an den Abenden war der Kader als harmonische Einheit ohne Grüppchenbildung wahrzunehmen. „Wir haben in Belek nochmals zusätzlich ein gutes Klima geschaffen. Jeder kämpft um seinen Platz und will aufs Feld kommen, aber alle gehen ordentlich und professionell miteinander um“, macht Trares einen guten Teamgeist aus. Ein nicht zu unterschätzender Faktor im Abstiegskampf.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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