Fußball

SV Waldhof mit gefühltem Heimspiel in Sandhausen: Trares warnt vor Übermut

5000 Fans begleiten den SV Waldhof nach Sandhausen. Trainer Bernhard Trares freut die riesige Unterstützung im Kurpfalz-Duell. Ein kleines Risiko sieht der SVW-Coach aber auch

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Alexander Müller
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Schon beim Drittliga-Spiel im Dezember 2023 hatten die Waldhof-Fans die Stimmungshoheit in Sandhausen. © Michael Ruffler

Mannheim. Erst rund zweieinhalb Wochen ist Bernhard Trares als Trainer zurück beim SV Waldhof, aber Pressekonferenzen mit ihm fühlen sich an, als wäre er nie weg gewesen. Am Freitag um kurz vor 10 Uhr spazierte der 59-Jährige entspannt in den Medienraum des Carl-Benz-Stadions, um Auskunft zu geben über das Nachbarschaftsduell beim SV Sandhausen (Samstag, 14 Uhr). Trares tat dies mit der ihm eigenen Unaufgeregtheit. Der Heppenheimer ist ein Ruhepol in einem fiebrigen Geschäft.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Trares seinen alten Ehrgeiz verloren hätte. „Wir fahren nach Sandhausen, um dort zu gewinnen, klar“, sagte er. Neues Selbstvertrauen, dass sich aus sieben von neun möglichen Punkten seit dem Amtsantritt des Rückkehrers speist. Ein Sieg am Hardtwald? Das klingt nach einer ambitionierten Zielsetzung, denn der kurpfälzische Drittliga-Nachbar ist in dieser Saison mit dem neuen Trainer Sreto Ristic sehr gut unterwegs. Platz zwei, punktgleich mit Spitzenreiter Dynamo Dresden, seit fünf Spielen ungeschlagen. Ein echtes Top-Team wartet da auf den SVW. „Die Mannschaft ist stark. Sie haben einen Kader zusammengestellt, mit dem sie aufsteigen wollen“, attestierte Trares.

Auch Sechelmann und Thalhammer fraglich

Auf der anderen Seite hat sich die Verletztenliste beim Waldhof nach dem 1:0 gegen RW Essen noch einmal verlängert. Die Langzeitverletzten Malte Karbstein (Innenband) und Niklas Hoffmann (Fußsohle) fallen ohnehin weiter aus. Jetzt sind auch Tim Sechelmann (muskuläre Probleme) und Maximilian Thalhammer (Adduktorenzerrung) für Samstag fraglich - und Felix Lohkemper wird auf jeden Fall in Zivil in Sandhausen aufkreuzen.

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Der 29-Jährige, zusammen mit Terrence Boyd bisher der Top-Torschütze beim SVW, fällt mit einer Knieblessur sechs bis acht Wochen aus. „Es ist schade für Felix, denn er hatte eine gute Form. Er hat uns extrem viel Energie gebracht“, sagte Trares. Von der Verpflichtung eines vertragslosen Stürmers als Ersatz hält der Ex-Profi allerdings nichts. „Wenn du jetzt jemanden holst, musst du ihn acht Wochen aufbauen, um die Spielhärte zu bekommen. Wir sind da klar, wir haben aktuell keinen Bedarf“, betonte Trares. Und wer ersetzt Lohkemper in Sandhausen? Als Alternativen nannte der Waldhof-Coach Kelvin Arase, Samuel Abifade und Kennedy Okpala.

Egal wer am Ende auflaufen wird - die Mannheimer Profis können sich im GP Stadion am Hardtwald auf das 20. Heimspiel der Saison freuen. 5000 Anhänger wollen ihr Team ins nur 25 Kilometer entfernte Sandhausen begleiten, die aktive Fanszene hat dazu aufgerufen, gemeinsam mit dem Fahrrad vom Stadtteil Rheinau aus zum Kurpfalz-Duell zu fahren. Das ist eine gewaltige Unterstützung, nur vergleichbar mit dem riesigen blau-schwarzen Gästeblock beim ersten Derby nach Ewigkeiten gegen den 1. FC Kaiserslautern im Oktober 2020 auf dem Betzenberg (1:1).

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Trares freut sich natürlich über die kleine Euphorie, die sein Comeback am Alsenweg losgetreten hat. „Es ist natürlich schön, wenn die Stimmung eher für uns ist“, sagte er am Freitag. „Wir brauchen die Unterstützung, in allen Spielen hat das der Mannschaft sehr geholfen. Man sieht, wie eng die Bindung zwischen Mannschaft und Fans ist.“ Doch die absehbare Stimmungshoheit im gegnerischen Stadion dürfe sein Team nicht zu Übermut verleiten.

„Die Gefahr liegt ein bisschen darin, zu euphorisch ins Spiel zu gehen“, meinte Trares. Denn Sandhausen überlasse dem Gegner typischerweise gerne auch einmal den Ball, um dann über Umschaltmomente vors Tor zu kommen. „Da sind sie sehr stark. Deshalb muss man da sehr konzentriert sein und schnell wieder hinter den Ball kommen“, sagte der Waldhof-Trainer.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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