Zwickau. Die Nachspielzeit war mit fünf Minuten üppig, doch bei den Spielern des SV Waldhof gingen angesichts der Durchsage in der Zwickauer GGZ-Arena dennoch die Köpfe nach unten. Zu klar war zu diesem Zeitpunkt schon der Rückstand, als dass sich an dem 1:3 (1:0) noch etwas ändern würde. Den Kickern in blau-schwarz war zudem bewusst, dass diese Niederlage beim bisherigen Schlusslicht wohl das Ende aller Mannheimer Aufstiegshoffnungen bedeutete. Schon vor den Sonntagsspielen betrug der Rückstand der Mannheimer auf den Relegationsrang sechs Punkte. Diese Lücke und die 18 Treffer gegenüber dem SV Wehen Wiesbaden im Torverhältnis in den drei verbleibenden Spielen zu schließen, ist schlichtweg unrealistisch.
Auch Trainer Christian Neidhart musste das nach der bereits zwölften Auswärtsniederlage einräumen. „Das hat sich mit dieser Niederlage nun erst einmal für uns erledigt“, hielt der Coach nichts von rechnerischen Fantastereien.
Noch enttäuschender fand Neidhart allerdings, dass seine Mannschaft nicht unbedingt das spielerische Element, sondern letztlich den unbedingten Willen vermissen ließ, um aus Zwickau den unbedingt benötigten Dreier mitzunehmen. „So wie wir in der zweiten Halbzeit aufgetreten sind, haben wir es auch nicht verdient“, monierte der 54-Jährige das Zweikampfverhalten und die Effektivität vor dem gegnerischen Tor.
Neidhart schickte in Zwickau zum vierten Mal die gleiche Startformation aufs Feld, auf der Bank nahm erstmals seit seinem Kreuzbandriss Ende September wieder Routinier Marco Höger Platz. Ob der Rückkehrer als kleines Zeichen im Saisonendspurt tatsächlich auch zu einem ersten Kurzeinsatz kommen würde, hing natürlich vom Spielverlauf ab, doch nach dem ersten Durchgang sah es nicht unbedingt danach aus, als ob sich der Waldhof diesen Luxus zeitnah erlauben könnte.
Zu fehlerhaft präsentierte sich oft das Passspiel, so richtig Druck aufbauen konnte der SVW nur selten, profitierte dann allerdings von seinem frühen Führungstreffer. Mit einer Eckenvariante brachte Alexander Rossipal den am ersten Pfosten gestarteten Marten Winkler ins Spiel, der legte auf Dominik Martinovic zurück und der Waldhof-Torjäger traf in der 11. Minute aus elf Metern zu seinem elften Saisontor. Diese Variante war ebenso simpel wie effektiv und erwischte den FSV auf dem falschen Fuß.
In der Folge konnten die Mannheimer den Druck aber nicht unbedingt erhöhen, kamen allerdings auch nicht groß in Gefahr. Und wenn es brenzlig wurde, leiteten die Blau-Schwarzen diese Situationen meistens selbst ein. So auch in der 35. Minute, als Martinovic einen Einwurf nicht unter Kontrolle bekam, Johan Gomez den Ball bis auf 18 Meter vor das Waldhof treiben durfte, mit seinem Aufsetzer letztlich aber an Jan-Christoph Bartels scheiterte.
FSV Zwickau 3:1 SV Waldhof
So ging es mit der knappen Waldhof-Führung in die Pause, Zwickau hatte aber Hoffnung geschöpft. Nach dem Wechsel zeigten sich die Mannheimer erneut viel zu passiv und kassierten folgerichtig das 1:1 durch Noel Eichinger (50.). Und als Winkler eine glasklare Chance alleine vor FSV-Keeper Brinkies ausließ (58.), gab es im direkten Gegenzug Foluelfmeter für den FSV, nachdem Fridolin Wagner Eichinger vermeintlich gefoult hatte. Diese Entscheidung war zwar mehr als zweifelhaft, doch Dominic Baumann traf zum 2:1 (60.) und erhöhte später sogar noch zum 3:1 (69.).
Damit war die Partie entschieden. „Wir haben das Spiel einfach hergegeben und das ist extrem ärgerlich, weil wir es unbedingt gewinnen mussten“, war auch Kapitän Marcel Seegert bedient.
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