Fußball

SV Waldhof Mannheim spielt in Verl: Es geht um die Existenz

Mit dem Spiel beim SC Verl am Samstag (16.30 Uhr) beginnt die Zeit der Entscheidung für den SV Waldhof im Abstiegskampf der 3. Liga. Trainer Antwerpen will einen Nervenkrimi am letzten Spieltag unbedingt vermeiden

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Alexander Müller
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Eine Szene aus dem Hinspiel, das Verl mit 2:1 im Carl-Benz-Stadion gewann: Der Waldhöfer Jonas Carls (l.) versucht sich gegen Mael Corboz durchzusetzen. © Michael Ruffler

Mannheim. Schon an seinem ersten Spieltag im neuen Amt als Technischer Leiter Sport beim SV Waldhof bekam Anthony Loviso die unangenehme Erkenntnis frei Haus geliefert. „Im Abstiegskampf bekommst du nichts geschenkt“, stellte der neue Kaderplaner nach dem bitteren 0:2 gegen RW Essen am Sonntag fest. Ein Festival vergebener Großchancen mündete in eine bittere Niederlage, durch die der direkte Konkurrent Hallescher FC bis auf drei Punkte und neun Tore an die Mannheimer heranrückte. Der Abgrund ist wieder bedrohlich nah.

Trainer Marco Antwerpen schärft vor dem Drittliga-Spiel beim SC Verl (Samstag, 16.30 Uhr) deshalb noch einmal die Sinne. „Wir kennen die Situation nach dem letzten Spieltag. Wir sind angehalten, weiter zu punkten. Wir wissen, dass wir jetzt in der Crunchtime sind und das jetzt die entscheidenden Spiele kommen. Wir können viel erreichen, wenn wir am Samstag das Spiel gewinnen. Das ist unser erklärtes Ziel“, sagte Antwerpen auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Waldhof-Splitter

  • Mäßiger Zuspruch: Bisher haben nur 400 Waldhof-Fans Tickets für das Drittliga-Spiel beim SC Verl (Samstag, 16.30 Uhr) gekauft. Es gibt aber weiter die Möglichkeit, Karten online oder an der Tageskasse zu erwerben.
  • Voraussichtliche Waldhof-Aufstellung: Hanin – Jans, Seegert, Karbstein, Bolay – Rieckmann, Bahn – Hawkins (Arase), Kobylanski, Abifade – Boyd.

 

Halle spielt am Samstag bereits um 14 Uhr beim 1. FC Saarbrücken, der seine Restchance auf den Relegationsplatz am Mittwoch mit einem 1:1 im Nachholspiel gegen Essen gewahrt hat. Wenn alles normal läuft, dürfte der HFC im Ludwigspark nicht für einen Dreier infrage kommen. Aber die 3. Liga ist für Ergebnisse, mit denen niemand gerechnet hat, traditionell bekannt.

Mannheim will ein Endspiel vermeiden

Deshalb ist der Waldhof gut beraten, selbst weiter die noch nötigen Punkte einzufahren. Damit es erst gar nicht zu einem Nervenkrimi im Fernduell mit Halle am letzten Spieltag am 18. Mai kommt, wenn die Kurpfälzer bei Erzgebirge Aue antreten. „Ich habe schon mal gesagt, dass es auch bis zum Schluss gehen kann. Die anderen Mannschaften sind ebenso dazu in der Lage, Spiele zu gewinnen. Das hat man bei Halle gesehen. Sollten wir nicht mehr in der Lage sein, Spiele zu gewinnen, werden wir vielleicht ein Endspiel in Aue bekommen. Das wollen wir vermeiden“, sagte Antwerpen.

Mit einem Sieg im Ostwestfälischen am Samstag könnte der SVW die Weichen dafür stellen, dass es im Abstiegskampf nicht mehr allzu spannend wird. Die Chancen scheinen gut: Denn die Verler, zu Weihnachten noch Fünfter mit intakten Perspektiven auf die Aufstiegsplätze, sind in der Rückrunde nach unten durchgereicht worden. „Das ist logisch, weil sie zwei Leistungsträger verloren haben“, sagte Antwerpen - er meinte die beiden Topscorer Oliver Batista-Meier (im Winter zu den Grasshoppers Zürich) und Nicolas Sessa (Saison-Aus wegen Knieverletzung). Die Verler dürften mit 46 Punkten - elf Zähler vor Halle - allerdings nicht mehr in den Abstiegskampf verwickelt werden.

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Was Antwerpen optimistisch stimmen darf: Die Waldhöfer haben sich zuletzt auch in der Fremde stabilisiert. Aus den vergangenen drei Auswärtspartien holten die Kurpfälzer fünf Punkte (ein Sieg/zwei Unentschieden). „Wir spielen nicht so, dass wir da unten hingehören. Das sagt ja auch die Rückrundentabelle, wo wir im gefestigten Mittelfeld stehen“, meinte der SVW-Coach. Allerdings sei am Samstag eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Zitter-1:1 in Duisburg vor zwei Wochen notwendig. „Wir müssen uns in Verl wesentlich besser präsentieren“, forderte Antwerpen am Donnerstag.

Kapitän Marcel Seegert kehrt zurück

Kapitän Marcel Seegert kehrt im Kreis Gütersloh nach abgegoltener Gelbsperre zurück ins Team, dafür hat sich Lukas Klünter gegen Essen seine fünfte Gelbe Karte abgeholt und wird fehlen. Für ihn dürfte laut Antwerpen Laurent Jans als Rechtsverteidiger beginnen. Kevin Goden (muskuläre Probleme) fällt weiter aus, der Einsatz von Fridolin Wagner (Infekt) ist fraglich.

Kleinere Personalrochaden, die die den Blick aufs Wesentliche nicht trüben dürfen. In den nächsten vier Spielen geht es für den SVW um die Existenz im Profifußball. „Grundsätzlich muss es uns in dieser Phase egal sein, ob wir auswärts oder zuhause spielen. Du musst die Gegner beackern, sie müssen spüren, dass es bei uns um die Existenz geht. Und dann musst du ihnen auch den Zahn ziehen“, bekundete Sportdirektor Loviso. „Du musst von der ersten Minute an zeigen: Wir wollen in der Liga bleiben.“



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