Mannheim. Der Regen schmolz am Montag den letzten Schnee in der Kurpfalz zusammen, den Frust beim SV Waldhof nach dem bitteren 1:2 zum Neustart der 3. Liga in Lübeck dürfte er dagegen nicht hinwegewaschen haben.
Dafür setzte die zusätzliche Nässe dem Trainingsgelände am Alsenweg zu. „Wir mussten schon schauen, wo wir eine trockene Ecke finden“, berichtete Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm nach der Nachmittagseinheit, die nach der Regeneration am Sonntag genügen musste, um für die Partie gegen Dynamo Dresden am Dienstagabend (19 Uhr) bereit zu sein.
Team aus Dresden reist mit Flugzeug an
Dabei dürfte Rehm aber ohnehin vor allem als Psychologe gefragt sein, um sein Team nach dem bitteren Nackenschlag bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf schnell wieder aufzurichten. „Wir mussten das natürlich erst einmal gemeinsam verarbeiten. Das haben wir schnellstmöglich versucht und wollen jetzt die ganze Wut, die sich aufgestaut hat, auf dem Platz lassen“, gab der Coach einen Einblick ins Innenleben seines Teams.
Diese Haltung vor dem Anpfiff dürften die Mannheimer allerdings nicht exklusiv haben, den auch die Dresdner, die erst am Spieltag mit dem Flugzeug anreisen, werden mit aller Macht etwas korrigieren wollen. Zum Auftakt des neuen Fußballjahrs 2024 kassierten die Sachsen schließlich ein ebenfalls schwer verdauliches 0:1 gegen den SV Sandhausen, nachdem der Tabellenzweite eigentlich über 90 Minuten das Spiel gemacht und auch seine Chancen gehabt hatte. Und genau hier will Rehm ansetzen.
Waldhof-Trainer Rehm: „Können Dresden Paroli bieten“
„Dresden hat vor der Winterpause zwar noch einmal eine Siegesserie gestartet, hatte davor aber seine Probleme“, spielte Rehm auf die 0:1-Niederlagen gegen Regensburg und in Verl an. „Ich hoffe, dass wir diese Probleme etwas befeuern können. Aber dazu müssen wir mutig sein, müssen aggressiv sein, dazu brauchen wir die Stimmung von den Rängen. Dann können wir Dresden Paroli bieten und sie auch schlagen“, kann sich Rehm angesichts der Tabellensituation natürlich nicht allein mit der Außenseiterrolle zufriedengeben.
„Es wird Zeit, dass wir auch so einem Gegner mal die Punkte wegnehmen“, weiß Rehm, dass für die Mannheimer langsam aber sicher nur noch Siege zählen. Dafür werden sich die Blau-Schwarzen im Vergleich zum Auftritt in Lübeck aber deutlich steigern müssen, da die Mischung aus zu wenig Präzision nach vorne und der Anfälligkeit in der Defensive auch an der Ostsee dazu führte, dass sich der Waldhof für seine Spielkontrolle am Ende nichts kaufen konnte. Und diese toxische Mischung brachte den SVW schließlich dorthin, wo er sich lange nicht selbst verorten wollte: Auf einen Abstiegsplatz.
Kevin Goden steht im SVW-Kader
Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen haben die Mannheimer in der Winterpause bekanntermaßen im Angriff schon einmal nachgelegt und nach dem Debüt von Terrence Boyd in Lübeck, steht am Dienstag gegen Dynamo Dresden nach seiner Sperre nun auch Kevin Goden definitiv im Kader und dürfte zum Einsatz kommen.
„Er ist auf jeden Fall ein Kandidat“, schloss Rehm für Goden sogar einen Platz in der Startelf nicht aus. „Er hat uns schon beim Testspiel in der Türkei sehr belebt. Nicht nur wegen seines Tores gegen Baku, sondern auch wegen allen anderen Dingen“, zeigte sich Rehm angetan vom Potenzial des Regionalliga-Torjägers, der es beim 1. FC Düren in der Hinrunde auf stolze zwölf Tore und sechs Vorlagen brachte.
Gemeinsam mit Boyd soll Goden nun die Rolle des Unterschiedsspielers ausfüllen, während Boyd selbst auf sein Heimdebüt im neuen Trikot und sein 100. Drittliga-Spiel brennt. „Ich liebe englische Wochen, das könnte wegen mir die ganze Saison so gehen“, outete sich der 32-Jährige als Wettkampf-Typ. In der Abwehr können die Mannheimer zudem wieder mit Kapitän Marcel Seegert rechnen. Seine Rippen-Verletzung aus dem Lübeck-Spiel erwies sich zum Glück nur als Prellung.
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