Mannheim. Die Tour der elf „Endspiele“ beginnt direkt an der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Sachsen. Halle an der Saale, knapp 240 000 Einwohner, die Martin-Luther-Universität ist eine der ältesten Deutschlands. Von der Stadt werden die Profis des SV Waldhof indes nicht viel sehen. Nach einer Hotelübernachtung treten die Mannheimer am Samstag (14 Uhr) vor bis zu 7500 zugelassenen Zuschauern beim Halleschen FC im Leuna-Chemie-Stadion an - und wollen dort den ersten Schritt machen, um nach bisher durchwachsenen Ergebnissen im Kalenderjahr 2022 doch noch einmal die angepeilten Aufstiegsplätze anzugreifen.
„Wir wollen jedes Spiel wie ein Endspiel angehen. Jeder Spieler weiß, dass wir jetzt wirklich auf Dreier aus sind. Jeder Spieler muss sich komplett verausgaben und alles reinwerfen, als wäre es das letzte Spiel“, bestätigte Waldhof-Trainer Patrick Glöckner auf der Pressekonferenz am Donnerstag noch einmal das, was zum Beispiel Angreifer Dominik Martinovic nach dem 0:0 im Derby gegen Kaiserslautern so formuliert hatte: „Wir gehen jetzt ’all in’.“
Beinhaltet dieser Ansatz auch, dass die Waldhöfer nun auch auswärts jeweils einen offenen Schlagabtausch forcieren wollen? „Nein“, entgegnete Glöckner, „an der Herangehensweise ändert sich nichts. Wir brauchen keine 15 Chancen, es reicht in der Regel eine, wenn man sie reinmacht.“ Außerdem sei sein Team ohnehin immer offensiv eingestellt.
Gohlke oder Verlaat?
Doch die Wucht, die der SVW in der Hinrunde im Angriff entwickeln konnte, ist in den vergangenen Wochen ein bisschen verschütt gegangen. Beim kuriosen Chancenfestival gegen Türkgücü München (0:0) haperte es an der Treffsicherheit und Zielstrebigkeit, gegen den clever verteidigenden FCK taten sich die Mannheimer hingegen schwer, überhaupt zu klaren Möglichkeiten zu kommen. Nur sieben Treffer in acht Rückrunden-Spiele lassen keinen anderen Befund zu: Der SV Waldhof kämpft mit einer leichten Torkrise.
Trainer Glöckner gesteht zwar ein, dass seine Angreifer in der Vorrunde „kälter“ im gegnerischen Strafraum gewesen seien, dementiert aber grundsätzliche Probleme in der Offensive. „Wir haben mehr Chancen als in den gleichen Spielen der Vorrunde herausgespielt. Unsere Maschinerie läuft. Wir haben im Abschluss nicht das größte Glück gehabt und teilweise falsche Entscheidungen getroffen. Es geht jetzt darum, den Ball einfach reinzumachen, egal wie - und wenn es durch einen Standard ist“, sagte der 45-Jährige am Donnerstag. Denn nach zwei Nullnummern in Folge wird es ohne eigene Tore auch in Halle ganz sicher auch nicht den erwünschten Dreier für den Tabellenvierten aus Mannheim geben.
Zumal der HFC aus einer starken Phase kommt. Das 2:0 beim TSV 1860 München war bereits der dritte Sieg nacheinander, der neue Trainer André Meyer hat das Team stabilisiert und von den Abstiegsplätzen geführt. „Das ist eine Mannschaft, die gut drauf ist und eine stabile Abwehr hat“, sagte Glöckner.
Das ändert jedoch nichts an der Zielsetzung der Kurpfälzer, mit einem Sieg mit Blick auf den nahenden Frühling, in dem in der 3. Liga die Entscheidungen fallen werden, endlich die nötigen Punkte zu sammeln. „Wir werden jedes Wochenende unsere Arbeit machen und dann hoffen wir, dass wir bis zum Ende oben mitspielen können“, bekundete Glöckner.
In Halle muss der Waldhof-Coach neben Niklas „Willy“ Sommer auch auf Adrien Lebeau verzichten, der sich im Derby eine Zerrung zugezogen hat. Erste Optionen als Ersatz für den französischen Offensivmann sind Joseph Boyamba oder Neuzugang Dominik Kother, über den Glöckner sagte: „Er ist ein Kandidat für die erste Elf.“ Ausweichend antwortete der SVW-Trainer auf die Frage, ob der wieder fitte Jesper Verlaat Gerrit Gohlke in der Innenverteidigung ersetzen könnte. Die Tendenz beim ersten von elf „Endspielen“ geht nach seinem ordentlichen Auftritt gegen Lautern wohl leicht in Richtung Gohlke.
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