Fußball

SV Waldhof lässt sich vom Schlusslicht überraschen

Im Abstiegskampf hat der SV Waldhof eine große Chance vergeben. Gegen das abgeschlagene Schlusslicht Unterhaching setzte es eine empfindliche 0:2-Niederlage.

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Thorsten Hof
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Auch Sascha Voelcke kann es nicht fassen: Die fest eingeplanten Punkte gingen am Dienstagabend an den Gegner. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Diese drei Punkte waren eingeplant und angesichts der Situation auch bitter nötig. Doch selbst gegen das abgeschlagene Schlusslicht SpVgg Unterhaching kam Fußball-Drittligist SV Waldhof nach zuletzt zwei Unentschieden nicht zum Erfolg und kassierte vor 9523 maßlos enttäuschten Fans eine peinliche 0:2 (0:2)-Niederlage. Die Bayern feierten nach Toren von Lenn Jastremski (22.) und Manuel Stiefler (43.) ihren ersten Auswärtssieg der Saison, für die Mannheimer wird die Situation dagegen immer brenzliger.

Das tut weh, das war ein Gegner, den wir einfach schlagen müssen. Das ist total enttäuschend.
Bernhard Trares SVW-Trainer

Zwar bleibt der SVW auf einem Nichtabstiegsplatz, die Leistung gegen die SpVgg war allerdings mehr als bedenklich und lässt für den Endspurt nichts Gutes erwarten. „Das tut weh, das war ein Gegner, den wir einfach schlagen müssen. Das ist total enttäuschend. Wir hätten einfach den Anschlusstreffer machen müssen. Wir hatten schon damit gerechnet, dass wir das Spiel gewinnen können. Das wiegt schon schwer“, räumte SVW-Trainer Bernhard Trares ein, richtete den Blick aber schon Richtung Sonntag. „Dann kommt 1860 und dann müssen wir zurückschlagen.“

Loviso-Aus war Gesprächsthema auf den Rängen

Vor der Partie war natürlich die Nachricht zum Aus für Sportchef Anthony Loviso nach dem nächsten Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den TSV 1860 München das Gesprächsthema auf den Rängen, das Trares von der Mannschaft so weit wie möglich fernhalten musste. „Wir wissen es ja schon ein bisschen länger. Ich habe mit Anthony immer sehr gut zusammengearbeitet. Es tut mir total leid, dass er den Verein verlässt, weil er ein Mannheimer Junge ist und den Job mit Herzblut gemacht hat“, kommentierte der 59-Jährige die Nachricht.

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Im Vergleich zum jüngsten 2:2 beim SV Wehen Wiesbaden baute Trares seine Mannschaft auf zwei Positionen um. Für Tim Sechelmann, der wegen muskulärer Probleme passen musste, rückte Maximilian Thalhammer in die Innenverteidigung, neu in der Startelf waren Janne Sietan und Sascha Voelcke. Auch der Rasen im Carl-Benz-Stadion zeigte sich übrigens bestens vorbereitet. So wurde das Grün in den Fünfmeter-Räumen und im Eckball-Bereich vor der OST-Tribüne mit Rollrasen aufgehübscht, die äußeren Bedingungen vor dem Keller-Duell stimmten also.

Unterhaching mit brutaler Effektivität gegen den SV Waldhof

Was dagegen gar nicht stimmte, war das, was der SV Waldhof in Sachen Effektivität Richtung gegnerisches Tor brachte. Zwar hatten die Mannheimer nach einer halben Stunde schon sieben Schüsse auf das SpVgg-Gehäuse abgegeben, während die Münchner Vorstädter nur ein Mal auf das Waldhof-Tor zielten. Doch dieses eine Mal traf den SVW übel in der Magengrube: Eine lange Flanke von Markus Schwabl genügte, um die Abstimmungsprobleme in der Waldhof-Abwehr zu offenbaren und nach Lenn Jastremskis Kopfball senkte sich der Ball ins Netz der Mannheimer – 0:1 (22.). Lukas Klünter und Adrian Fein waren sich hier nicht einig.

Dieser Zwischenstand stellte die Partie völlig auf den Kopf, denn die Gastgeber waren zwar spielerisch nicht besonders inspirierend, hatten aber mit den Kopfbällen von André Becker (6., 20.) immerhin die besseren Annäherungen. Kurz nach dem Rückstand hatten die Waldhöfer dann die große Möglichkeit zum Ausgleich, doch Becker wurde noch rechtzeitig gestört und den Abpraller legte sich Felix Lohkemper nochmals auf den anderen Fuß, was SpVgg-Keeper Kai Eisele die Zeit gab sich neu zu postieren und mit dem rechten Fuß zu parieren (27.).

SV Waldhof - SpVgg Unterhaching 0:2 (0:2)

SV Waldhof: Bartels – Matriciani (46. Yigit), Klünter, Thalhammer (83. Arase), Voelcke (83. Abifade) - Fein, Sietan (46. Benatelli), Rieckmann (61. Boyd), Ferati - Lohkemper, Becker.

SpVgg Unterhaching: Eisele - Geis, Knipping, Obermeier (90. Skalatidis) – Schwabl (67. Breuer), Hennig, Waidner, Stiefler, Maier (75. Ihorst) - Jastremski, Torsiello (67. Schlicke).

Tore: 0:1 Jastremski (22.) 0:2 Stiefler (43.)

Beste Spieler: - /Schwabl. Stiefler.

Gelbe Karten: Ferati/-.

Schiedsrichter: Yannick Rupert (Husen-Kurl).

Zuschauer: 9523.

Nächstes Spiel: SV WaldhofTSV 1860 München, Sonntag, 13.30 Uhr.

Diese Szene war sinnbildlich für den Auftritt der Mannheimer, während die Hachinger weiter stabil verteidigten und auch mit dem zweiten Schuss trafen. Erneut Schwabl sah Manuel Stiefler und der Routinier durfte alleine auf Jan-Christoph Bartels zulaufen, der gegen Stieflers Abschluss keine Chance hatte (43.). Mit einem Pfeifkonzert schickten die Waldhof-Fans ihr Team in die Pause, das zwar Einsatz zeigte, insgesamt aber irgendwie nicht über die Schmerzgrenze hinauskam.

In der zweiten Halbzeit war der SV Waldhof ohne echte Chance

Nach dem Seitenwechsel versuchte es Trares mit Rico Benatelli für Sietan, auf der rechten Seite sollte Seyhan Yigit das Pendant zu Voelcke bilden, der mit seinen Vorstößen in den ersten 45 Minuten noch zu den belebenden Elementen im Waldhof-Spiel gehörte. Auch von den Rängen gab es nochmals die nötige Unterstützung, die Aufholjagd kam allerdings nicht so richtig in die Gänge. Nach rund einer Stunde zog Coach Trares deshalb mit Terrence Boyd sein nächstes Offensiv-Ass, doch auch dieser Joker stach nicht.

Der SV Waldhof spielte zu langsam, zu schematisch, zu unpräzise, wählte zu oft den Rückpass oder wollte im anderen Extrem mit dem Kopf durch die Wand. Die zeitweise wie eine Handball-Mannschaft um ihren Sechzehner verteidigenden Bayern hatten so keine große Mühe, die Kontrolle über die Partie zu behalten – auch wenn eigentlich nur eine Mannschaft spielte. Doch die ließ jede Idee vermissen, dem Spiel noch eine Wende zu geben und hatte Glück, als Haching in der Schlussphase noch zweimal den Pfosten traf.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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