Mannheim. Die Vorgeschichte ist so bekannt wie unerfreulich für alle, die es mit dem SV Waldhof halten. Auf dem viertletzten Platz der Auswärtstabelle beendete der Mannheimer Drittligist die Vorsaison. Eine schwache Bilanz, die vor allem deshalb ins Auge stach, weil der Abschlusssiebte die beste Heimmannschaft der Liga stellte. Auch wenn Rüdiger Rehm mit dieser kuriosen Statistik nichts zu tun hatte – er übernahm den Trainerjob beim Waldhof erst zur neuen Spielzeit – hat der 44-Jährige überhaupt kein Interesse daran, dass das leidige Thema eines vermeintlichen Mannheimer Auswärtsfluchs in dieser Saison wiederbelebt wird.
Wenn der SVW am Samstag (14 Uhr/live SWR) bei Aufsteiger Preußen Münster antritt, will Rehm auf den ersten Heimdreier (beim 3:2 gegen Halle am Sonntag) gleich die ersten drei Punkte auf des Gegners Platz folgen lassen. Um nach zwei Auswärtsniederlagen zum Auftakt – 0:2 bei 1860 München und 1:2 in Dresden – erst gar keine neue Dynamik in die Sache kommen zu lassen.
Gattermayer in der Verbandsliga?
„Es ist immer wichtig, Themen relativ schnell abzuhaken. Jetzt haben wir ein Spiel, in dem wir in Rückstand waren, gedreht und gewonnen. Wir haben einen Heimsieg errungen, nun geht es darum, ein Auswärtsspiel auf seine Seite zu ziehen und am besten zu Null zu spielen. Das sind die Ziele fürs Wochenende, aber das ist nicht so einfach, weil immer auch ein Gegner mitspielt“, sagte Rehm am Donnerstag.
Der Gegner heißt im konkreten Fall Münster und hat bisher aus vier Partien vier Punkte geholt – alle Zähler aber im eigenen Stadion. Das ist nicht überragend, aber auch kein Fehlstart. Rehm hält große Stücke auf die Arbeit, die Trainer Sascha Hildmann (früher beim 1. FC Kaiserslautern) und Sportchef Peter Niemeyer beim Bundesliga-Gründungsmitglied machen. „Man muss sagen, dass Preußen Münster auch nach dem Abstieg vor drei Jahren viel Kontinuität hat walten lassen. Sie haben eine gute Heimstärke und eine eingespielte Mannschaft mit Qualitätsspielern wie Rico Preißinger, die höheres Drittliga-Niveau haben“, sagte Rehm. Sein Team werde „auf einen guten Gegner treffen, der es uns extrem schwer machen wird“. Allerdings kämpft der Aufsteiger schon in einer frühen Saisonphase mit Verletzungspech. Shaibou Oubeyapwa (Innenbandriss), Kapitän Dennis Grote (Kreuzbandriss), Dominik Schad (Außenbandriss) und Marc Lorenz (Haarriss im Wadenbein) fehlen am Samstag.
Komplett gegensätzlich stellt sich die Personalsituation bei den Mannheimern dar. Der österreichische U-21-Nationalspieler Angelo Gattermayer – zuletzt dreimal in Folge nicht im Spieltagskader – könnte aufgrund des aktuellen Überangebots in der Offensive sogar in der zweiten Mannschaft in der Verbandsliga Spielpraxis sammeln, die am Freitagabend bei der TSG 1862/09 Weinheim antritt, wie Rehm am Donnerstag indirekt andeutete.
Weiter Symptome bei Bartels
Sorgen macht neben dem weiter verletzten Innenverteidiger Malte Karbstein (Sprunggelenk) nur Torhüter Jan-Christoph Bartels. Der 24-Jährige hatte beim 2:2 gegen Lübeck am 19. August einen Ellenbogen an den Kopf bekommen und kämpft immer noch mit den Folgen – obwohl er schon drei Tage danach in Dresden einen Belastungstest gemacht hatte, um wieder zu spielen. Dazu kam es nicht, auch in Münster ist Bartels weiter außen vor. „Es gab Symptome, die aufgetreten sind, mit denen wir alle nicht gerechnet haben. Er musste einen weiteren Check machen. Bei dem ist nichts Schlimmeres herausgekommen“, sagte Trainer Rehm, der von Müdigkeit und Kopfschmerzen bei Bartels berichtete. „Eine Kopfgeschichte ist immer eine gefährliche Sache, da darf man nichts übers Knie brechen. Wir sind da vorsichtig. Jan weiß, dass wir Vertrauen in ihn haben, er muss aber erst wieder richtig gesund werden.“
Größere Bauchschmerzen bereitet Rehm die Torwartfrage aber nicht. Bartels-Vertreter Lucien Hawryluk machte seine Sache in Dresden und gegen Halle ordentlich – und soll nun in Münster die wichtigen Bälle abwehren, um auch in der Fremde die ersten Punkte der Saison einzufahren. „Wir wollen auswärts erfolgreich und defensiv stabil sein. Wir fahren nicht nach Münster, um da Geschenke abzugeben, sondern wir wollen Punkte mitnehmen“, formulierte Rehm. Damit es erst überhaupt keine frischen Schlagzeilen über einen angeblichen Auswärtsfluch des SV Waldhof gibt.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/vereine_artikel,-sv-waldhof-sv-waldhof-in-muenster-bitte-kein-neuer-auswaertsfluch-_arid,2120774.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/waldhof-gartenstadt-luzenberg.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html
[4] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/sport/vereine_artikel,-sv-waldhof-sv-waldhof-verliert-zum-auftakt-trainer-rehm-fuehlt-sich-wie-im-falschen-film-_arid,2112831.html
[5] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/sport/vereine_artikel,-sv-waldhof-sv-waldhof-verliert-in-dresden-nach-einer-halbzeit-wie-im-albtraum-_arid,2118024.html