Fußball

Stürmer Felix Lohkemper ist beim SV Waldhof inzwischen unverzichtbar

Der SV Waldhof hat zu wenig Tore geschossen und ist deshalb weiter abstiegsgefährdet. Stürmer Felix Lohkemper hält mit Macht dagegen.

Von 
Thorsten Hof
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Den Ball am Fuß, das Spiel im Blick: Angreifer Felix Lohkempergehört zu den verlässlichen Leistungsträgern beim abstiegsbedrohten SV Waldhof. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Am vergangenen Sonntag rieben sich zahlreiche neutrale Beobachter verwundert die Augen, als der SV Waldhof mit dem 4:2-Sieg bei Energie Cottbus einen echten Coup im Abstiegskampf gelandet hatte. Nach den zuvor mehr als ernüchternden Auftritten war in den Medien wahlweise von einem „Befreiungsschlag“ oder einem „Lebenszeichen“ die Rede, auch diese Redaktion stellte den Artikel zu dem so wichtigen Sieg in der Lausitz unter die Schlagzeile „Ein Zeichen tief im Osten“.

Felix Lohkemper ist das irgendwie alles eine Nummer zu dick aufgetragen. „Lebenszeichen, Ausrufezeichen – das würde ich nicht sagen. Wir haben drei Punkte gebraucht und die haben wir geholt. Wir mussten natürlich diesen Dreier holen, da war es allerhöchste Eisenbahn. Aber Ausrufezeichen würde ich nicht sagen“, ordnet der erfolgreichste Stürmer des Mannheimer Drittligisten den jüngsten Erfolg bei Energie ein.

Erfahrung aus 90 Zweitliga-Spielen

Das darf man nun entweder als „cool“ betrachten oder eben als Indiz dafür, dass der 30-Jährige in seiner Profi-Laufbahn schon einiges erlebt hat. Der Aufstieg mit Magdeburg in die 2. Liga und der folgende Abstieg mit den Elbestädtern, der heikle Abstiegskampf mit dem 1. FC Nürnberg vor zwei Jahren – Felix Lohkemper kennt sie, die brenzligen Situationen. Und er ist einer, der beim SV Waldhof vorangeht, wenn es darum geht, in der absoluten Crunch-Time dieser Spielzeit die Nerven zu bewahren.

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Doch der gebürtige Kraichgauer, der im Sommer in die Kurpfalz kam, um dem SVW-Kader das erhoffte Format in der Offensive zu verleihen, bringt bei den Blau-Schwarzen nicht nur seine Erfahrung aus 90 Zweitliga-Spielen ein, sondern überzeugt seit Tag eins mit Leistung – was sich in dieser Konstanz nicht von allen Neuen sagen lässt, die der Waldhof vor dieser Saison an Land zog.

Bester Torschütze, bester Scorer

Lohkemper ist mit seinen mittlerweile zehn Treffern nicht nur der beste Torschütze im SVW-Trikot, sondern auch der beste Scorer. Und wenn man die Top-Spieler-Liste des Fachmagazins „kicker“ heranzieht, die sich auf den Noten pro Spiel aufbaut, ist der Angreifer auch hier der beste Feldspieler des SV Waldhof. Nur SVW-Torwart Jan-Christoph Bartels kommt in diesem Ranking besser weg.

Dabei gilt es nicht zuletzt zu berücksichtigen, dass der noch bis 2026 an den Club gebundene Offensiv-Spezalist sogar elf Spiele zuschauen musste. Ende September vergangenen Jahres verletzte sich Lohkemper im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen am Knie und fiel die restliche Hinrunde aus. Der schnelle Angreifer verpasste zudem das Trainingslager in der Türkei und war erst zum Rückrundenstart gegen Ingolstadt Mitte Januar wieder dabei. Seitdem steuerte er sieben seiner zehn Treffer bei. Blickt man deshalb auf seine Trefferquote (0,41), kann er sich locker in der Top-Ten der besten Torschützen eingruppieren.

Felix Lohkemper (hier mit Vorlagengeber Arianit Ferati) durfte in dieser Spielzeit schon zehn Treffer bejubeln. © PIX-Sportfotos

Neben Okpala mit maximaler Geschwindigkeit

Die Diskussion darüber, ob der SVW nun besser dastehen würde, wenn sich Lohkemper nicht verletzt hätte, ist müßig. Doch fest steht auf jeden Fall, dass der 30-Jährige zu den Fixpunkten im Waldhof-Spiel gehört. Erst als Teil des „Magischen Dreiecks“ Arianit Ferati-André Becker-Felix Lohkemper, das den Mannheimern im März zu einem kurzen Zwischenhoch verhalf, nun an der Seite des nicht weniger antrittsschnellen Kennedy Okpala. Wo im Dreieck die Formel Höhe (Becker) plus Tempo (Lohkemper) griff, versuchen es die Mannheimer seit zwei Wochen nun mit maximaler Geschwindigkeit.

„Wir hatten gegen Cottbus einige gute Ballgewinne und mit Kenny und mir zwei vorne, die für die Umschaltaktionen da sind. Da hätten wir in der ersten Halbzeit sogar noch mehr Tore machen können“, bestätigt Torschütze Lohkemper, der das 1:0 der Cottbuser postwendend ausgeglichen hatte. „Das hatten wir uns in dem Moment auch verdient.“

„Wir müssen das Momentum mitnehmen“

Der ganz große Lohn wäre allerdings erst der Klassenerhalt, der für die Mannheimer zwei Spieltage vor Saisonende bekanntermaßen noch ein Stück weit entfernt ist. „Der Druck ist da. Wir haben noch nichts erreicht“, blickt Lohkemper bereits auf die nächste hohe Hürde, wenn am Samstag (14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) Tabellenführer Dynamo Dresden kommt. Geht am Freitag im Spiel VfB Stuttgart II gegen Borussia Dortmund II eine Mannschaft als Sieger hervor, könnten die Mannheimer mit einem Heimsieg den wohl entscheidenden Schritt machen. Doch rechnen lassen will auch Lohkemper die anderen und setzt auf die in Cottbus freigesetzte Energie. „Wir müssen dieses Momentum jetzt mitnehmen“, gibt es für den Unverzichtbaren keine Ausreden.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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