Mannheim. Die 3. Fußball-Liga geht mit den beiden noch ausstehenden Spieltagen auf die Zielgerade. Und während Tabellenführer Dresden (am Samstag, 14 Uhr) beim SV Waldhof und Arminia Bielefeld (Sonntag, 13.30 Uhr) bei Schlusslicht Unterhaching unmittelbar vor dem Aufstieg stehen, spitzt sich vor allem die Lage im Tabellenkeller immer weiter zu. Nur durch das Torverhältnis getrennt spielen der Waldhof (15./-2), Borussia Dortmund II (16./-5) und der VfB Stuttgart II (17./-11) den letzten Abstiegsplatz allein unter sich aus. Das führt zu unterschiedlichen Spannungszuständen, im Westen der Republik hat es nun bereits hörbar geknallt.
Borussia Dortmund II setzt nun auf Mike Tullberg
Lange schien die U 23 von Borussia Dortmund auf der sicheren Seite zu sein, doch wie unberechenbar diese Liga ist, musste die Bundesliga-Reserve der Borussen nun am eigenen Leib erfahren. Drei Niederlagen in Folge – darunter das krachende 0:4 gegen die am Wochenende abgestiegenen Kicker von Hannover 96 II – zogen die Dortmunder zuletzt erbarmungslos in den Abstiegssog. Nach dem direkten Duell am Freitag (19 Uhr) gegen den VfB Stuttgart II muss die Borussia am letzten Spieltag nach Saarbrücken, das den Relegationsrang Richtung 2. Liga absichern will. Aufgrund dieser hohen Hürden hat sich die Clubführung für eine impulsive Aktion entschieden und aufgrund „der jüngsten sportlichen Entwicklungen“ Trainer Jan Zimmermann freigestellt. Der Coach wäre am Ende der Spielzeit ohnehin gegangen, nun zieht die Borussia die geplante Beförderung von U-19-Trainer Mike Tullberg vor.
Für den Dänen Tullberg sind kurzfristige Engagements übrigens kein Neuland: Der 39-Jährige hatte bereits die Dortmund-Profis Ende Januar für drei Spiele interimsmäßig betreut, ehe Niko Kovac kam. Er holte zwei Siege und ein Remis.
VfB Stuttgart II belastet das Torverhältnis
Das hart erkämpfte 2:1 gegen Alemannia Aachen und der zwischenzeitliche Sprung ans rettende Ufer sorgte am vergangenen Samstag beim VfB Stuttgart II für jede Menge Emotionen. Teammanager Rolf Reile gab der jungen Mannschaft an seinem Geburtstag im Überschwang der Gefühle sogar gleich mal zwei Tage frei, was Trainer Markus Fiedler dann aber wieder korrigieren musste. Schließlich steht am Freitag (19 Uhr) das direkte Duell bei Mitkonkurrent Borussia Dortmund II an und nach dem 4:2-Sieg des SV Waldhof fanden sich die Schwaben am Sonntagabend genau da wieder, wo sie den Spieltag begonnen haben: auf dem ersten Abstiegsplatz.
Vor allem das schlechte Torverhältnis plagt die Stuttgarter, die mit einem Sieg bei der Borussia aber einen großen Schritt machen könnten. Deshalb gab es nur den üblichen freien Tag am Montag, „die übrige Zeit wollen wir nutzen, um dann in Dortmund nachzulegen“, sagte Coach Fiedler.
SV Waldhof bangt um Abwehr-Ass Lukas Klünter
Aufgrund der besten Tordifferenz geht der SV Waldhof als Fünfzehnter in die letzten beiden Spieltage, hat mit dem Heimspiel gegen Tabellenführer Dynamo Dresden am Samstag aber sicher die schwerste Aufgabe eines weiterhin akut abstiegsbedrohten Trios. Entsprechend konzentriert bereiten sich die Mannheimer auf den Kracher gegen die Sachsen vor, die in Mannheim den Aufstieg klarmachen wollen.
Alle Presseanfragen wurden abgeblockt, es soll trainiert statt geredet werden, hieß es aus der blau-schwarzen Wagenburg am Alsenweg, wo allerdings nicht ganz sorgenfrei gearbeitet werden konnte. So bangt der SVW weiterhin um Abwehrchef Lukas Klünter, der sich am Sonntag in Cottbus bei seinem mit einer Gelben Karte bedachten Einsteigen gegen Dominik Pelivan (42.) selbst am Knie verletzte und später ausgewechselt werden musste. Eine Diagnose steht weiter aus.
VfL Osnabrück belohnt Retter Marco Antwerpen
Beim SV Waldhof nach nur fünf Spieltagen gefeuert, danach ab Mitte Dezember den VfL Osnabrück vom Tabellenende zum Klassenerhalt geführt. Die Spielzeit 2024/2025 hielt für Trainer Marco Antwerpen einiges bereits, nun darf sich der 53-Jährige aber auf eine ruhige Sommerpause freuen, weil er weiß, was die nächste Saison für ihn bereithält.
Nach dem jüngsten 2:0 gegen Viktoria Köln und dem gesicherten Klassenerhalt verlängerte sich der Vertrag des Fußball-Lehrers, der beim VfL Historisches schaffte: Es war zuvor noch keiner Mannschaft in der 3. Liga gelungen, nach solch einer Bilanz am 17. Spieltag (11 Punkte) noch so viele Zähler bis zum Saisonende zu holen. 37 waren es seither.
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