Belek. Nachdem die Profis des SV Waldhof am Sonntagabend in Antalya gelandet waren, kam kurz noch etwas Unruhe auf, weil einige Koffer irgendwo auf dem Rollfeld herumstanden, doch dann klappte alles wie am Schnürchen. Der fast 40-köpfige Tross des Drittligisten setzte sich mit dem Mannschaftsbus und einem kleineren Transporter für die Ausrüstung zügig Richtung Belek in Bewegung und um 20.30 Uhr waren die Mannheimer dann sogar noch pünktlich zum gemeinsamen Abendessen in ihrer Fünf-Sterne-Unterkunft „Spice Hotel & Spa“.
„Hier ist ja gleich richtig Party“, meinte Kapitän Marcel Seegert angesichts des Abendprogramms für die kleinen Gäste im Foyer, doch die Mannheimer setzen in der anstehenden Woche natürlich andere Schwerpunkte. Mit im Schnitt täglich zwei Trainingseinheiten und den beiden Tests gegen den FC Hansa Rostock (Mittwoch) und den 1. FC Magdeburg (Samstag) will sich der Waldhof in der anstehenden Woche gezielt auf seinen Rückrundenstart am 17. Januar gegen Borussia Dortmund II vorbereiten. Die Voraussetzungen scheinen zumindest klimatisch ideal. Bei Höchstwerten von bis zu 18 Grad sind erst für Freitag ein paar Regenschauer angesagt.
Mit im Flieger nach Antalya saß am Sonntagnachmittag schon die erhoffte Verstärkung für die Waldhof-Offensive. Der junge Stürmer Justin Butler (20) wechselt vom Zweitliga-Schlusslicht 1. FC Ingolstadt nach Mannheim. Der Wunsch von Trainer Glöckner, den neuen Angreifer möglichst schon im Trainingslager ans Team heranführen zu können, wurde damit erfüllt.
Der gebürtige Augsburger mit US-Pass sammelte Erfahrungen in der Jugend des FC Bayern und bringt mit 1,88 Meter Größe die körperliche Komponente mit, die dem Waldhöfer Angriffsspiel bisher ein wenig abging. Butler gilt seit jeher als großes Talent, weist aber mit nur einem Treffer in 24 Profi-Einsätzen für Ingolstadt - der 1:0-Siegtreffer gegen Kaiserslautern im Februar 2021 - keine überragende Quote auf.
In dieser Saison kam er in der 2. Liga fünfmal zum Einsatz, unter dem neuen Trainer und Ex-Waldhöfer Rüdiger Rehm besaß der Stürmer aber keine Perspektive mehr und soll nun beim SVW Spielpraxis sammeln. „Sein Gesamtpaket bestehend aus Größe, Physis und Geschwindigkeit bereichert unsere Offensive und gibt uns die Möglichkeit, noch variabler zu agieren. Durch den frühen Zeitpunkt der Verpflichtung kann er sich bestmöglich in unsere Mannschaft integrieren“, sagte in einer Vereinsmitteilung Chefscout Tim Schork (Bild), der seit der Entlassung von Jochen Kientz als Interims-Sportchef fungiert und seit dem Jahreswechsel nun auch offiziell befördert wurde: Die Position des 31-Jährigen wurde zudem zum Geschäftsführer Sport aufgewertet - obwohl der Sohn vom Otmar Schork, dem ehemaligen Sandhausen-Manager und aktueller Sportdirektor von Drittliga-Tabellenführer 1. FC Magdeburg, bislang noch keine nennenswerte Erfahrung auf vergleichbaren Positionen im Profi-Geschäft vorweisen kann. Dennoch gab der Club Schork das Vertrauen, der seit dem 1. Mai 2020 im Verein ist.
„Tim Schork hat uns unter anderem durch seine detaillierte Kaderanalyse und der damit verbundene Kaderplanung überzeugt. Wir wissen, dass wir mit ihm einen absoluten Fachmann in unseren Reihen haben, mit dem wir nun gemeinsam in die Zukunft schauen“, begründetet Aufsichtsratschef Christian Beetz die interne Lösung. Schorks Geschäftsführer-Kollege Markus Kompp sprach von einer „Wunschbesetzung“. Der neue Sport-Geschäftsführer selbst freute sich über das ihn in gesetzte Vertrauen: „Gemeinsam mit der Unterstützung des gesamten Vereins möchte ich nun dabei helfen, die Ziele des SVW zu erreichen. Dabei richte ich den Blick nicht nur auf die Kaderplanung der ersten Mannschaft, sondern auf die gesamte sportliche Ausrichtung.“
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