Mannheim. Um in Englischen Wochen mit ihrer hohen Taktung erfolgreich zu sein, geht es nicht zuletzt darum, umsichtig mit den Kräften hauszuhalten. Die Spieler des SV Waldhof durften sich nach ihren beiden Siegen gegen Essen (6:1) und am Dienstagabend beim TSV Havelse (3:2) deshalb über einen freien Donnerstag freuen, um die Köpfe wieder etwas freizubekommen. Trainer Luc Holtz nutzte diese Auszeit für eine Fahrt zur Familie in Luxemburg. Dort nahm der SVW-Coach beim Wochenend-Einkauf zugleich die Vorboten des royalen Großereignisses in seiner Heimat wahr.
„Da waren schon überall Girlanden und Wimpel“, berichtete der 56-Jährige von der Atmosphäre im Großherzogtum, wo am Freitag in Anwesenheit zahlreicher hochrangiger Staatsgäste das bisherige Staatsoberhaupt Henri (70) nach einem Vierteljahrhundert Regentschaft die Amtsgeschäfte an seinen Sohn Guillaume (41) übergab.
Holtz nahm das zur Kenntnis, ein allzu glühender Anhänger der Monarchie scheint der Fußball-Lehrer aber ohnehin nicht zu sein. „Ich glaube, hier bin ich besser aufgehoben“, sagte der SVW-Trainer augenzwinkernd mit Blick auf den Tagesplan am Alsenweg, wo das Abschlusstraining vor der nächsten Partie am Samstag (14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gegen den VfL Osnabrück anstand. Eine Aufgabe, die angesichts der Ausgangsposition als durchaus herausfordernd gelten darf.
Osnabrück seit sieben Spielen ungeschlagen
Mit dem VfL Osnabrück kommt wie in der Vorwoche mit Rot-Weiß Essen schließlich eine Mannschaft, die dort rangiert, wo sich auch die Mannheimer mittelfristig gerne sehen würden. Und: Der VfL trat zuletzt noch stabiler als RWE auf. Die Niedersachsen sind seit sieben Spielen ungeschlagen, stehen folgerichtig auf Platz vier und haben in neun Spielen erst fünf Gegentore kassiert. Das ist aktuell der Spitzenwert für die 3. Liga, der 2:0-Erfolg am Mittwoch gegen Jahn Regensburg war bereits das sechste Spiel ohne Gegentor. Die Defensive der Osnabrücker um den bislang überragenden Jannik Müller ist das absolute Bollwerk dieser Spielklasse.
„Osnabrück lässt sehr wenig zu, dass sie derzeit die beste Abwehr der Liga aufbieten, kommt nicht von ungefähr. Da wird um jeden Meter gekämpft, der VfL ist sehr schwer zu bespielen“, ist die immense Stabilität der Norddeutschen natürlich auch Luc Holtz nicht verborgen geblieben. „Das ist sicher eine Mannschaft, die oben angreifen kann“, hat der Luxemburger den VfL auf dem Zettel, geht trotz allem Respekt aber auch mit der nötigen Zuversicht ins nächste Heimspiel, für das bereits 7000 Tickets verkauft sind.
Selbstbewusster Luc Holtz: „Müssen uns nicht verstecken.“
„Wir haben schließlich in den vergangenen beiden Spielen neun Tore gemacht. Deshalb werden wir uns nicht verstecken“, freut sich Holtz auf den Vergleich seiner torhungrigen Offensive gegen die Defensivkünstler aus Osnabrück. Nachlässigkeiten in den Schlussminuten wie zuletzt gegen den VfB Stuttgart II, in Aachen oder auch beim Sieg gegen Havelse, als der SVW einen eigentlich harmlosen Gegner wieder selbst ins Spiel brachte, werden sich die Mannheimer gegen Osnabrück allerdings nicht leisten können.

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„Wenn wir Punkte einfahren wollen, können wir uns nicht nur aufs Angreifen verlassen. Aber das ist dann auch eine Frage der Mentalität, da müssen wir also mindestens das Gleiche auf den Platz bringen wie der Gegner“, sieht Holtz hier weiter ein Thema, während er die ersten 45 Minuten beim TSV Havelse schon ziemlich nahe an seiner Vorstellung vom Spiel mit dem Ball sah. Wie es gegen den Ball gegen Osnabrück aussehen soll, ließ Holtz am Freitag noch offen und wollte im Abschlusstraining noch einmal die Varianten Dreier- oder Vierer-Kette auf den Prüfstand stellen.
Wer ersetzt den gesperrten Hoffmann?
Auch personell muss der SVW-Coach mal wieder umbauen. Hinter dem Einsatz von Torwart Thijmen Nijhuis (Leiste) steht weiter ein Fragezeichen und mit Niklas Hoffmann (fünfte Gelbe Karte) fällt ausgerechnet einer der Defensivspezialisten gesperrt aus, der zuletzt für unbedingten Verteidigungswillen stand. „Wir haben aber mit Malte Karbstein und Julian Rieckmann zwei sehr gute Verteidiger, die für diese Position infrage kommen. Da sind wir im Kader gut besetzt und können mit Sperren oder Verletzungen immer wieder in diese Situation kommen“, bleibt Holtz hier gelassen und konnte weitere erfreuliche Signale aus dem Team weitergeben: So trainieren Samuel Abifade und Diego Michel nach ihren Verletzungen inzwischen wieder individuell auf dem Platz und könnten nach der Länderspielpause zurückkehren.
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