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Profis des SV Waldhof zwischen Spalier, Bus-Party und Urlaub

Die Waldhof-Kicker erleben ein ereignisreiches Wochenende und feiern den Klassenerhalt . Aber nicht nur Präsident Beetz will künftig nicht mehr zittern müssen.

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Alexander Müller und Thorsten Hof
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Das Team des SV Waldhof Mannheim feiert auf der Bielefelder Alm mit den Fans den Klassenerhalt. © PIX-Sportfotos

Bielefeld. Schluss, Aus, Strich drunter. Nicht nur die gut 2000 mitgereisten Fans des SV Waldhof werden am Samstagabend auf der Heimfahrt von Bielefeld drei Kreuze geschlagen haben, dass diese erneut verkorkste Saison des SVW endlich ein Ende hatte. Nach dem 0:1 (0:0) bei Drittliga-Meister Arminia Bielefeld und unter Mithilfe des 1. FC Saarbrücken, der den Mannheimern Konkurrent Borussia Dortmund II mit seinem 2:1-Erfolg vom Leib hielt, sprangen die Kurpfälzer dem Abstieg nun schon im zweiten Jahr hintereinander gerade so von der Schippe. Im Vergleich zu 2024 nun sogar erst am letzten Spieltag.

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Trotz Niederlage in Bielefeld: SV Waldhof feiert den Klassenerhalt

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Alexander Müller
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Eine Bilanz, die für sich spricht, und die angesichts des drohenden Absturzes bei den SVW-Profis verständlicherweise vor allem für eines sorgte: Erleichterung nach dem riesigen Druck der vergangenen Wochen. Auf der Entspannungs-Skala ordnete Kapitän Marcel Seegert den Saisonabschluss deshalb bei „Mega“ ein. „Wir sind natürlich sehr erleichtert, dass jetzt alles gut gegangen ist und wir über dem Strich sind.“

Auch der letzte Spieltag hält für den Waldhof Emotionen bereit

Auch das letzte Wochenende der Saison hielt für die Kicker in Blau-Schwarz nochmals einige Emotionen bereit. Das zwischenzeitlich etwas flaue Gefühl, als die Dortmunder Halbzeitführung nach den ersten 45 Minuten auch in Bielefeld durchsickerte, dann die sichtbare Erlösung nach dem Abpfiff. Dass die Mannheimer dann Spalier bei der Bielefelder Meister-Feier stehen mussten, dürfte sie nochmals nachdrücklich daran erinnert haben, dass sie über 38 Spiele nur in der Zuschauerrolle waren, als es um die eigentlich angepeilten Ränge im vorderen Drittel ging.

In den vergangenen zwei Spielzeiten sind wir von Beginn an hinterhergelaufen – diese unnötig liegen gelassenen Punkte fehlen dir dann am Ende.
Bernd Beetz Präsident SV Waldhof Mannheim

„In den vergangenen zwei Spielzeiten sind wir von Beginn an hinterhergelaufen – diese unnötig liegen gelassenen Punkte fehlen dir dann am Ende“, machte Präsident Bernd Beetz einen der Knackpunkte einer Saison aus, in der gleich zwei Mal der Trainer gewechselt wurde.

Das dürfte der Club-Chef und Mäzen dem kompletten Team samt Trainer und Staff am Samstagabend auch noch einmal persönlich gesagt haben, als der Waldhof-Tross gegen 19.30 Uhr in Düsseldorf angekommen war. Dorthin hatte Beetz die komplette Truppe nochmals zu einem Abendessen eingeladen, auf der Fahrt in die Rhein-Metropole herrschte im Bus Party-Stimmung, als der Druck endgültig von den SVW-Kickern abgefallen war.

Bielefelds Mael Corboz (unten) und Mannheims Janne Sietan (oben) im Kampf um den Ball. Im letzten Saisonspiel unterlag der SVW dem Meister und Aufsteiger mit 0:1. © Friso Gentsch/dpa

Gleichzeitig bot der Team-Abend am Rhein auch Gelegenheit, um Abschied zu nehmen. Martin Kobylanski hatte auf der Fahrt nach Bielefeld beispielsweise schon Möbelstücke dabei, weil es über Düsseldorf gleich weiter zur Familie nach Bremen ging. Und Henning Matriciani sowie André Becker kehren nach ihren Leihen erst einmal wieder zu ihren Stammclubs (FC Schalke 04/Arminia Bielefeld) zurück.

Einen Vertrag bis 2026 haben derzeit noch 15 Spieler, wobei bei einigen Zugängen aus dem vergangenen Sommer sicher auch über Auflösungen nachgedacht werden dürfte. Während sich die Spieler nach dem Samstagabend in Düsseldorf also direkt zu ihren Familien auf den Heimweg machten oder nochmals in den Bus nach Mannheim stiegen, um dann von dort am Sonntag in die freie Zeit bis zum 22. Juni zu starten, geht am Montag die Arbeit für die sportliche Führung des Drittligisten erst so richtig los.

Wie geht es beim SV Waldhof weiter: Die nächsten Schritte mit Glawogger

Analyse, Kaderplanung, Stationen in der Vorbereitung, die am 22. Juni startet – das Duo Gerhard Zuber (Sportgeschäftsführer) und Mathias Schober (Sportdirektor) wird da einiges auf der Liste haben und will auch Trainer Dominik Glawogger dazuholen. „Ich hoffe, dass mich Gerry dazu einlädt“, schmunzelte der 35-Jährige, für den Urlaub noch nicht auf der Agenda steht. Am Sonntag wollte er sich das Spiel der zweiten Mannschaft ansehen, am Montag etwas „durchschnaufen“, am Dienstag geht es für den Österreicher schon wieder zum Trainer-Lehrgang für die ProA-Lizenz.

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Wie geht es weiter beim SV Waldhof? Das sagt Manager Zuber zu den Planungen

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Dass Glawogger, der am Ende genau auf dem Punkteschnitt seines Vorgängers Bernhard Trares landete (1,33), in den Zukunftsplänen dabei eine zentrale Rolle spielen soll, ließ Zuber bereits unmittelbar nach Spielende in Bielefeld durchblicken. „Wir sind im Austausch mit Regensburg. Wir gehen in die Gespräche, um da eine Regelung zu finden“, spielte der Sportgeschäftsführer auf die Tatsache an, dass Glawogger ab 1. Juli eigentlich einen Vertrag beim Zweitliga-Absteiger als U-19-Trainer unterschrieben hat. Mit einer Ablöseregelung dürfte sich dieses Problem aber sicher aus der Welt schaffen lassen.

Muss der SV Waldhof Mannheim eine Ablöse für Trainer Glawogger zahlen?

„Es liegt an den beiden Vereinen, zu schauen, ob es Lösungsmöglichkeiten gibt. Wenn die Chance besteht, sehen wir weiter. Dann muss ich mich auch mit dem Club einigen“, kommentierte Glawogger selbst die Ausgangslage. Grünes Licht von ganz oben dürfte ihm dabei sicher sein. „Er hat es in kürzester Zeit geschafft, die Mannschaft in einer schwierigen Drucksituation hinter sich zu vereinen und gegen Topteams starke Leistungen zu zeigen. Die Balance aus stabiler Defensive und kreativer Offensive hat mir zuletzt sehr gut gefallen“, hob Präsident Beetz auf der Club-Homepage den Daumen. Zugleich äußerte er „volles Vertrauen“ in die neue sportliche Führung, „damit wir am letzten Spieltag nicht mehr nervös aufs Handy schauen müssen, um die Ergebnisse der Konkurrenz zu verfolgen.“

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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