SV Waldhof - Beim glücklichen 2:1-Sieg in Würzburg lässt der SV Waldhof viele Wünsche offen – zu wenig für die eigenen Ansprüche

Nach Glückssieg in Würzburg: SV Waldhof sucht die alte Souveränität

Von 
Alexander Müller
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Erleichterung in der Nachspielzeit: Fridolin Wagner (re.) gelang der späte und glückliche Siegtreffer des SVW in Würzburg. © PIX

Würzburg. Es geht nicht leicht von der Hand zurzeit. Im Spiel des SV Waldhof hakt es mal hier, mal dort. Anständige Phasen wechseln sich mit Schwächeperioden ab, die Souveränität aus weiten Teilen der Vorrunde ist der Mannschaft von Trainer Patrick Glöckner seit Anfang Dezember abhanden gekommen. Aus SVW-Sicht war das Beste am 2:1 (1:0)-Glückssieg bei Abstiegskandidat Würzburger Kickers das Ergebnis, mit dem die Mannheimer in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen der 3. Liga bleiben.

„Wir hätten am Montag gegen Dortmund drei Punkte verdient gehabt und 1:3 verloren. Die Punkte haben wir heute in einem durchwachsenen Spiel von uns mitgenommen“, sagte Glöckner nach einer intensiven Partie, in der sich der Waldhof über eine Niederlage nicht hätte beschweren dürfen. Denn nach dem Ausgleichstreffer durch Robert Herrmann (69.), der Pascal Sohms Premierentor für die Kurpfälzer (41.) egalisierte, drängte vor allem Würzburg auf den Sieg. Doch die Kickers ließen zwei Großchancen aus, und in der ersten Minute der Nachspielzeit bugsierte stattdessen Fridolin Wagner nach einer Schnatterer-Freistoßflanke die Kugel zum 2:1 für den SVW über die Linie.

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„Es war eine zerfahrene Partie, das Spiel hätte in beide Richtungen gehen können. Am Ende hatten wir auch das Quäntchen Glück“, sagte Neuzugang Sohm. Fußballerisch ließen die Mannheimer auf dem tiefen Geläuf in der fränkischen Universitätsstadt die meisten Wünsche offen. Die Kickers verwickelten den Waldhof in ein Kampfspiel, in dem der Vorletzte „mit viel Wucht und Emotionalität“ (Marc Schnatterer) die Vorteile auf seine Seite zog.

Ohne Schnatterer gegen Köln

„Es war ein sehr schwieriges Spiel. Wenn man sich anschaut, wie wir in der Hinrunde performt haben, ist es nicht unser Anspruch, so zu spielen. Aber wir haben gewonnen, da ist die Art und Weise egal“, sagte SVW-Torhüter Timo Königsmann. Das Prinzip der sogenannten „dreckigen Siege“ sollte ein Team mit Aufstiegsambitionen allerdings auch in der bekanntlich ausgeglichenen 3. Liga nicht überstrapazieren. Wenn man die Formkurve der vergangenen fünf Partien analysiert, stößt man auf Stagnation, teilweise sogar Rückschritt.



Der letzte komplett überzeugende Waldhof-Auftritt datiert vom 30. November, ein 3:1-Sieg beim TSV 1860 München. Danach folgten ein 1:1 dank eines irregulären Tors in letzter Minute gegen Wehen Wiesbaden, ein schmeichelhafter 2:1-Pflichterfolg beim designierten Absteiger Havelse, eine 0:3-Klatsche bei Spitzenreiter Magdeburg, und im neuen Jahr das kuriose 1:3 gegen die Zweite des BVB sowie der Duselsieg am Dallenberg vom Samstag. Der Trend ist momentan kein Freund der Glöckner-Elf.

Würzburg - SVW

  • Kickers Würzburg: Bonmann – L. Schneider, Strohdiek (68. Waidner), Kraulich, Kurzweg – Meisel (46. Stefaniak), Hägele, Kopacz (83. Heinrich), Pepic (68. Sane), Herrmann – M. Breunig.
  • SV Waldhof: Königsmann – Costly, Seegert, Verlaat, Donkor – Höger (76. Rossipal), Wagner – Boyamba (76. Sommer), Schnatterer – Sohm (67. Lebeau), Martinovic (90.+3 Gohlke).
  • Tore: 0:1 Sohm (41.) 1:1 Herrmann (69.) 1:2 Wagner (90.+1). – Beste Spieler: Kopacz, Kurzweg/Boyamba, Wagner. – Gelbe Karten: Kraulich, Kurzweg/Höger, Verlaat (5., gesperrt), Schnatterer (5., gesperrt). – Schiedsrichter: Patrick Schwengers (Travemünde). – Zuschauer: nicht zugelassen.
  • Nächstes Spiel: SV WaldhofViktoria Köln, Dienstag, 19 Uhr.

Auch beim Zweitliga-Absteiger, der akut vom Absturz in die Regionalliga bedroht ist, bauten die Waldhöfer nach einem guten Beginn – und einem strittigen Abseitstor von Sohm in der 2. Minute – immer weiter ab. Selbst die nicht gerade hochverdiente Halbzeitführung brachte keine Sicherheit ins Mannheimer Spiel. Nachdem Martinovic kurz nach der Pause die Chance aufs 2:0 vergeben hatte, kochten die Würzburger den SVW wieder mit überschaubaren Mitteln ab.

„Nach dem Ausgleich hatten wir Glück, dass wir die Punkte nicht komplett aus der Hand geben“, gestand Routinier Schnatterer, dem in dieser Phase die zu großen Abstände zwischen den Mannschaftsteilen missfielen. Außerdem habe es der SVW versäumt, mit mehr Ballbesitz und cleveren Aktionen die Partie wieder zu beruhigen.

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Top-Spiel am Sonntag

Seine Kollegen haben die Gelegenheit, diese Mängel schon am Dienstag zu beseitigen, der 36-Jährige nicht. Schnatterer ist im Flutlichtspiel gegen Viktoria Köln (19 Uhr, Carl-Benz-Stadion) nach seiner fünften Gelben Karte genau wie Innenverteidiger Jesper Verlaat gesperrt. Die englische Woche mit Köln und dem Top-Spiel in Meppen am Sonntag bietet für die Mannheimer die Chance, sich auch mittelfristig unter den ersten Fünf festzusetzen – dafür muss braucht es aber auch definitiv wieder mehr Konstanz und Stabilität.

„Das wird ein schwieriges Spiel. Viktoria steht im hinteren Drittel und braucht auch jeden Punkt“, warnte Schnatterer vor dem nächsten Gegner, der am Samstag Verl mit 5:2 auseinandernahm. „Am besten machen wir mit einem Sieg die 40 Punkte voll. Dann haben wir eine gute Ausgangsposition.“ Vielleicht kehrt ja auch ohne Schnatterer gegen Köln die alte Leichtigkeit und Souveränität zurück.

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Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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