Mannheim. Der Zug Richtung 2. Liga ist für den SV Waldhof in dieser Spielzeit bekanntermaßen abgefahren, umso intensiver kann sich der Mannheimer Drittligist im Saisonendspurt nun darauf konzentrieren, den Kader für den nächsten Anlauf ab 1. Juli zusammenzubasteln. Den nächsten Mosaikstein legten die Blau-Schwarzen dann auch gleich am Mittwochmittag auf den Tisch: Mit Marc Schnatterer verlängerte vor dem nächsten Heimspiel des SVW gegen den MSV Duisburg (Montag, 19 Uhr, Carl-Benz-Stadion) ein zentraler Bestandteil der Mannschaft seinen Vertrag um ein weiteres Jahr. Auch mit 36 Jahren hat der gebürtige Heilbronner offenbar immer noch genug Spaß am Fußball. Das von einigen Beobachtern erwartete Karriereende muss noch mindestens zwölf Monate warten.
„Ich habe mir in den vergangenen Wochen meine Gedanken über die Zukunft gemacht und bin fest davon überzeugt, dass ich auch weiterhin mit meiner Leistung der Mannschaft helfen kann“, ließ sich Schnatterer in einer Vereinsmitteilung zitieren und will dabei nicht nur Mitläufer sein, sondern weiter vorangehen. „Das Gefühl, mit unseren Fans im Rücken auf dem Platz um drei Punkte zu kämpfen, erfüllt mich weiterhin mit viel Freude. Gemeinsam mit der Mannschaft möchte ich in der neuen Saison nochmals angreifen“, hat der Routinier weiter den entsprechenden Ehrgeiz.
„Hat uns viel gegeben“
Auch im Kreis der Teamkollegen kam dieses Bekenntnis offenbar gut an. „Da hat er einen großen Applaus bekommen“, berichtete Trainer Patrick Glöckner aus der Kabine am Alsenweg und freute sich ebenfalls über die Zusage des erfahrenen Flügelspielers, der im vergangenen Sommer nach 13 Spielzeiten beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim zum SV Waldhof kam.
„Charakterlich und spielerisch hat er uns in dieser Saison viel gegeben. So lange er sagt, er kann noch, freut sich natürliche jede Mannschaft so einen Spieler in den eigenen Reihen zu haben. Deshalb freuen wir uns mit ihm“, meinte Glöckner. Dass Schnatterers Formkurve in der Rückrunde etwas nach unten zeigte, die Standards nicht mehr so präzise saßen und auch die Scorer-Quote einbrach, werteten einige schon als erste Anzeichen für einen Abschied vom Profi-Fußball. Doch Coach Glöckner nahm den 36-Jährigen dahingehend ein Stück weit in Schutz und verwies vor allem auf die familiäre Situation des Routiniers, der Anfang März das erste Mal Vater von Söhnchen Luis wurde.
„Jeder, der diese Situation kennt, weiß, dass sich das Leben dann drastisch ändert. In der Regeneration, im täglichen Ablauf, da, wo man sich einbringen muss“, blickte Glöckner auf die besonderen Umstände, macht sich aber keine Sorgen, dass sich das langfristig auf das Leistungsvermögen einer seiner Vorzeige-Profis auswirken könnte.
„Ich denke, dass er wieder die Leistung der Hinrunde bringen kann, wenn die Abläufe ein Stück weit wieder mehr Normalität bekommen haben. Seine Qualität ist ja unbestritten“, setzt der Coach auf den Faktor Zeit.
Ähnlich sah es Waldhof-Sportchef Tim Schork. „Wir kennen die Gründe, warum die Vorrunde besser als die Rückrunde war und sind überzeugt, dass er an die gezeigten Leistungen anknüpfen wird“, kommentierte Schork die Personalie Schnatterer. „Seine Stärken im Abschluss und bei Standards sowie sein unbändiger Wille sind in der 3. Liga außergewöhnlich und ein Baustein, um unsere Offensive zu stärken“, sagte Schork weiter.
Damit wurde nach Kapitän Marcel Seegert ein weiterer Stützpfeiler in den Waldhof-Kader 2022/23 eingezogen, was sicher auch Trainer Glöckner mit Interesse zur Kenntnis genommen hat. Einen direkten Einfluss dieses Signals auf seine weiter offene persönliche Zukunft wollte der Coach aber nicht herstellen: „Es geht da ja nicht um meine Person, sondern um die generelle Philosophie des Vereins. Da muss sich niemand Gedanken machen, dass etwas liegenbleibt, sondern es wird alles professionell abgearbeitet.“
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