Fußball

Klartext beim SV Waldhof: Was Boyd von den Mannheimern erwartet

Nach der 1:2-Niederlage in Duisburg beschlich Waldhof-Stürmer Terrence Boyd das Gefühl, dass mehr drin war. Ein paar Dinge ärgerten ihn.

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Marc Stevermüer
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Terrence Boyd erzielte in Duisburg den Anschlusstreffer. © IMAGO/Eibner

Duisburg. Terrence Boyd redete sich in Rage. Der Stürmer des SV Waldhof war zwar nicht unbedingt wütend, aber dann doch mindestens stark verärgert. Denn nach der 1:2 (0:1)-Niederlage des Mannheimer Fußball-Drittligisten am Freitagabend beim MSV Duisburg beschlich ihn auf dem Weg in die Kabine das Gefühl, dass trotz langer Zeit überschaubarer Leistung mehr drin gewesen wäre.

„Ich glaube nicht, dass jeder von sich behaupten kann, alles in die Waagschale geworfen zu haben. Körperlich vielleicht ja, aber vom Kopf her…manchmal haben wir uns ein bisschen dämlich angestellt. Das regt mich auf“, schimpfte der Stürmer, der Mitte der zweiten Halbzeit nach Duisburger Toren von Conor Noß (20.) und Joshua Bitter (69.) bei einem 0:2-Rückstand eingewechselt worden war und auch den Anschlusstreffer (85.) erzielte. Natürlich per Kopf.

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„Sollten kritisch mit uns umgehen“

Mit seiner Präsenz und Robustheit sorgte der US-Amerikaner noch einmal für Unruhe in der Duisburger Abwehr. Worauf der 34-Jährige aber meistens vergeblich wartete, waren die entsprechenden Zuspiele auf ihn. Also hohe Bälle. „So richtig viele Flanken kamen nicht. Wir haben uns einfach nicht clever angestellt“, vermisste er ein wenig die Reife und letztendlich auch den maximalen Biss bei seiner Mannschaft. „Ich sage nicht, dass wir schlecht gespielt haben. Aber wenn man nicht in die Zweikämpfe kommt und der Gegner meistens die zweiten Bälle einsammelt, macht das ganz viel aus in solch einem Spiel. Das ist schade.“

In der Tat brauchten die Mannheimer lange, um sich auf diesen intensiven Abnutzungskampf an der Wedau einzustellen. Insbesondere in der ersten Halbzeit verließen sich die Waldhöfer zu sehr auf ihre fraglos vorhandene spielerische Klasse, doch die war an diesem Abend auf einem schwer bespielbaren Rasen weniger gefragt. Und auch nicht das richtige Mittel. Oder anders ausgedrückt: Es ging um keinen Schönheitspreis.

Das brachte auch Boyd zum Ausdruck – und prägnant auf den Punkt: „Beim Golf spielen sagt man: Die Scorecard hat keine Bilder. Es ist also egal, wie es aussieht.“ Denn es kommt auf die Zahlen, das Ergebnis, die Tore und die Punkte an. Es bringe nichts, fuhr Boyd mit fester Stimme fort, „wenn du dir erzählst, tollen Fußball zu spielen. Solche Teams sind schon sehr oft abgestiegen. Also sollten wir kritisch mit uns selbst umgehen.“

Aber wir müssen auch Punkte holen. Und da sind wir Spieler gefordert.
Terrence Boyd

Boyd sieht die „Spieler gefordert“

Keine Frage: Die Niederlage nervte den Stürmer, weil die Mannschaft aus der Arbeiterstadt Mannheim bei ihrem Gastspiel im Herzen des Ruhrgebiets gezeigt bekam, was wirkliche „Maloche“ ist. Und dass es – insbesondere in der 3. Liga – um Widerstandsfähigkeit geht. Eigentlich ist das kein Geheimnis. Die Waldhöfer wissen das seit Jahren. Umso schwerer fiel es aber auch genau deshalb, die Niederlage zu akzeptieren. Zumal sich der SVW grundsätzlich auf einem guten Weg befindet, wie Boyd ebenfalls betonte.

„Ich sehe eine Entwicklung. Auf und neben dem Platz. Aber wir müssen auch Punkte holen. Und da sind wir Spieler gefordert“, nahm der US-Amerikaner die Mannschaft in die Pflicht und hatte zudem noch das 0:2 bei der TSG 1899 Hoffenheim II eine Woche zuvor im Kopf. Im Kraichgau habe man trotz der Niederlage ein gutes Spiel gemacht – und diesen „Flow“ hätte er gerne weitergeführt. Doch dann kam der Auftritt in Duisburg.

Klare Ziele bis Jahresende

Boyd hofft, dass die dortige Leistung nicht nachwirkt, weshalb er dem Viertelfinalspiel im Badischen Pokal am Mittwoch (19 Uhr) gegen den Regionalligisten FC-Astoria Walldorf eine noch höhere Bedeutung zumisst, als sie die Partie ohnehin schon hat. „Für uns geht es darum, den Frust abzuschießen, damit es keine Krise gibt. Ich will auch in der Liga nicht durchgereicht werden. Denn es ist schöner, wenn man oben steht“, formulierte Boyd klare Ansprüche und Ziele für den Jahresendspurt.

Trotz des Erlebnisses in Duisburg glaubt der 34-Jährige auch fest daran, dass die Mannheimer zeitnah wieder Spiele gewinnen werden: „Ich bin von unserem Teamgeist und von unserer Qualität überzeugt. Wenn wir unsere Fähigkeiten clever einsetzen, werden wir Erfolgserlebnisse einfahren.“

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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