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"Hier ist keiner zufrieden": Wie der SV Waldhof im neuen Jahr besser werden will

Beim SV Waldhof dreht der Fokus nach dem gelungenen Schlussspurt sofort darauf, was im neuen Jahr besser werden muss. Vieles. Trainer Rüdiger Rehm spricht über Verstärkungen

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Alexander Müller
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Siegtreffer vom Punkt: Baxter Bahn (r.) nach seinem Tor zum 1:0 gegen 1860, links Jalen Hawkins. © Oliver Zimmermann/Pix

Mannheim. Das Lachen war endlich zurück. Nachdem Rüdiger Rehm noch auf dem Platz Präsident Bernd Beetz umarmt hatte, wirkte der Trainer des SV Waldhof am späten Mittwochabend nach langer Zeit wieder mal richtig gelöst.

SV Waldhof (mit Fotostrecke)

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Das 1:0 gegen den TSV 1860 München fiel zwar in die Kategorie Duselsieg, doch das war Rehm natürlich herzlich egal. „Wir nehmen das heute so mit. Es war kein tolles Fußballspiel, aber das ist mir relativ wurscht“, sagte der 45-Jährige. „Man muss klar sagen, dass wir das Quäntchen auf unserer Seite hatten.“ Das „Quäntchen“ schien dabei leicht untertrieben, die Mannheimer nahmen am Mittwoch eine volle Ladung aus dem Glücksspeicher des Fußballs.

SV Waldhof nach Sieg über 1860 München: Vernünftige Ausgangsposition im Klassenerhalt

Der Handelfmeter, aus dem das entscheidende Tor durch Baxter Bahn resultierte (68.), war fragwürdig. Zumal 1860 bei einem ähnlich gelagerten Vergehen des Waldhöfer Verteidigers Laurent Jans keinen Strafstoß zugesprochen bekam (59.). In der ersten Halbzeit hielt zudem der überragende Torhüter Lucien Hawryluk die Kurpfälzer mit mehreren Glanztaten im Spiel. Im Anschluss stellte Rehm seinem 23-jährigen Schlussmann verdientermaßen eine Stammplatzgarantie für die restliche Saison aus. „Luci hat sich sehr gut entwickelt und seine Chance genutzt. Er hat momentan die Nase vorn“, erklärte der Trainer.

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Der Kraftakt mit sechs Punkten aus den letzten beiden Ligaspielen bringt die Mannheimer zum Jahreswechsel generell zumindest wieder in eine vernünftige Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt. Dass der SVW auf den letzten Metern des Fußballjahres 2023 doch noch die Abstiegsplätze verlassen konnte, „tut gut vor den Feiertagen“, wie es Laurent Jans formulierte. Allerdings hat der Hallesche FC (18 Punkte), der direkt hinter dem Waldhof (20) steht, noch ein Nachholspiel zu bestreiten.

Beetz äußert sich zur Zukunft von Schork und Rehm

Der blau-schwarze Weihnachtsfrieden bleibt auf jeden Fall gewahrt. Die nach der schweren Krise mit 77 Tagen ohne Sieg offene Frage, ob es mit Rehm und Sportchef Tim Schork weitergehen wird, beantwortete Präsident Beetz nach dem Abpfiff in der ihm eigenen Weise. „Das war für mich nie ein Thema“, bekundete der 73-Jährige.

Der SVW-Investor verband die Job-Garantie aber mit dem deutlichen Auftrag, sich im neuen Jahr von der Abstiegszone zu distanzieren. „Der Sieg war nur ein Zwischenschritt. Wir haben uns fest vorgenommen, sechs Punkte zu holen und zur Winterpause über dem Strich zu sein. Das haben wir geschafft. Das ist eine schöne Basis. Die Mannschaft hat sich konsolidiert“, sagte Beetz und forderte: „Die Rückrunde muss jetzt gut werden.“

SV Waldhof Mannheim: Rehm spricht über Verstärkungen

Die Einsicht, dass die zwei Siege zum Schluss nicht komplett den schlimmen Eindruck der Vorwochen übertünchen können, ist aber auch in der Mannschaft angekommen. „Es darf nicht passieren, dass man zufrieden ist. Man muss ganz klar ansprechen, dass das erst der Anfang war. Wir befinden uns immer noch in einer brenzligen Situation. Das weiß auch jeder“, sagte Laurent Jans.

Ähnlich formulierte es Kollege Baxter Bahn: „Hier ist keiner zufrieden. Wir sind nur ganz knapp über dem Strich und wissen, dass wir ganz viel Mist gebaut haben, was die Ergebnisse angeht. Es hat irgendwo schon das eine oder andere gefehlt. Das werden wir jetzt im Winter aufarbeiten. Wir dürfen uns nicht zurücklehnen.“

Rüdiger Rehm wird diese selbstkritischen Ermahnungen gerne hören. „Wir müssen das richtig einordnen. Wir wissen genau, dass wir Defizite haben“, meinte der Heilbronner nach einer „harten Vorrunde“, die „auch mental sehr anstrengend war“. Diese auch gegen 1860 unübersehbaren Defizite wollen die Mannheimer im Winter beheben. Mit einer gewissenhaften Vorbereitung. Mit dem Versuch, jeden einzelnen Spieler besser zu machen. Und mit Verstärkungen des Kaders.

SV Waldhof-Trainer Rehm: "Es ist bis jetzt eine sehr knappe Kiste"

„Wir suchen und wir werden Maßnahmen ergreifen. Wichtig ist: Wenn wir wen holen, muss es eine Verbesserung sein“, sagte Rehm, der sich nicht konkret zu den Positionen äußern wollte, auf denen der Waldhof nach Neuzugängen Ausschau hält. Der Trainer setzt auf „interne und externe Verbesserungen“, um die Rettung zu schaffen. „Ich glaube schon, dass sich der Kader noch steigern kann, er hat noch Potenzial. Aber wir hätten nichts dagegen, wenn uns noch der eine oder andere unterstützen könnte“, sagte Rehm.

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Eine Steigerung in allen Bereichen sei unerlässlich, sonst drohe ein nervenzehrender Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag. „Es ist bis jetzt eine sehr knappe Kiste und wenn wir so weitermachen, wird es eine ganz enge Kiste bis zum Ende.“

Rehm selbst will nach den Weihnachtsfeiertagen in einem Kurzurlaub in Österreich beim Skifahren den Kopf frei bekommen. Das erste halbe Jahr als Trainer beim SV Waldhof hat viel Kraft gekostet - und lachen konnte der 45-Jährige auch viel seltener als gedacht.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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