SV Waldhof (mit Fotostrecke)

Erleichterung in Mannheim: SV Waldhof legt Sieg gegen 1860 München nach

Fußball-Drittligist SV Waldhof landet beim 1:0 gegen 1860 München den nächsten Sieg - braucht dafür aber viel Glück, einen von Bentley Baxter Bahn verwandelten Handelfmeter und einen starken Torhüter

Von 
Alexander Müller
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Pure Erleichterung: Nach dem verwandelten Handelfmeter von Bentley Baxter Bahn (Zweiter von links) kannte der Jubel beim SV Waldhof keine Grenzen. © Oliver Zimmermann/Pix

Mannheim. Die Waldhof-Fans können doch noch halbwegs entspannt Weihnachten feiern. Mit einem schmeichelhaften 1:0 (0:0) gegen den TSV 1860 München landete der SVW am Mittwochabend den zweiten Sieg in Folge und überwintert auf einem Nichtabstiegsplatz. Baxter Bahn verwandelte einen umstrittenen Handelfmeter zum Siegtor (68.).

Die Mannheimer benötigten für den Erfolg viel Glück und einen überragenden Torhüter Lucien Hawryluk, der in der ersten Halbzeit gleich mehrere Großchancen von 1860 entschärfte. Außerdem reklamierten die Münchner bei einem Handspiel von Laurent Jans ihrerseits Elfmeter, den Schiedsrichter Konrad Oldhafer nicht pfiff (59.).

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SV Waldhof ringt 1860 München nieder

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„Ich bin zufrieden nach diesem dreckigen Sieg. Wir sind im richtigen Moment in Führung gegangen“, sagte SVW-Trainer Rüdiger Rehm und ergänzte: „Wir hatten heute auch das Quäntchen Glück, das uns in der Vorrunde noch gefehlt hat.“

Rehm hatte wie erwartet der gleichen Startelf das Vertrauen geschenkt, die am Samstag beim 3:0 gegen Erzgebirge Aue die Negativserie des Herbstes mit elf Pflichtspielen ohne Sieg gestoppt hatte. „Alle haben frisch gewirkt. Aber sie müssen das Vertrauen auch zurückzahlen“, erklärte der SVW-Coach vor dem Anpfiff. Bei 1860 startete der Ex-Waldhöfer Jesper Verlaat als Kapitän.

Es prickelte vor dem Kellerduell zweier Traditionsvereine unter Flutlicht im Carl-Benz-Stadion - 10 680 Zuschauer waren die Rekordkulisse in dieser Drittliga-Saison. Schon eine halbe Stunde vor dem Anpfiff heizten sich beide Fanlager gegenseitig an. Die Löwen sind beim Waldhof-Anhang aufgrund ihrer Verbindung zu den Fans des 1. FC Kaiserslautern nicht gut gelitten.

SV Waldhof – TSV 1860 München 1:0 (0:0)

  • SV Waldhof Mannheim: Hawryluk – Jans, Marcel Seegert, Karbstein (31. Sechelmann), Carls – Wagner, Rieckmann – Arase (87. Abifade), Bahn, Minos Gouras (79. Hawkins) – Okpala (87. Sohm).
  • TSV 1860 München: Richter – Ludewig, Verlaat, Steinhart, Greilinger (72. Kwadwo) – Glück, Starke, Schröter, Guttau, Vrenezi (72. Sulejmani) – Lakenmacher (79. Ouro-Tagha).
  • Tor: 1:0 Bahn (68., Handelfmeter). –
  • Beste Spieler: Hawryluk/Verlaat, Starke. –
  • Gelbe Karten: Rieckmann/ Steinmann, Glück.–
  • Zuschauer: 10 680.
  • Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (Hamburg).

 

Der SVW begann anständig, aber der große mentale Befreiungsschlag schien der Aue-Sieg nicht gewesen zu sein, wie sich im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs zeigen sollte. Laurent Jans marschierte in der achten Minute 50 Meter im Vollsprint auf den Löwen-Strafraum zu, bekam den Ball von Kelvin Arase noch einmal aufgelegt, scheiterte dann aber an 1860-Keeper David Richter.

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Danach übernahmen die Münchner das Kommando - und hätten bei mehreren Großchancen zur Pause eigentlich führen müssen. Aber da stand in Lucien Hawryluk ein Schlussmann im Tor der Mannheimer, der fast über sich hinauswuchs. Erst rettete der gebürtige Dortmunder zweimal gegen Manfred Starke (23., 26.), bevor er Albion Vrenezis Abschluss übers Tor bugsierte (29.). Kurz danach zeigte Hawryluk sogar eine echte Manuel-Neuer-Gedächtnisparade. Den ersten Kopfball des freistehenden Jesper Verlaat lenkte der 23-Jährige an die Latte, und als der Niederländer aus kurzer Distanz auch an den Abpraller kam, rettete Hawryluk mit einem ganz starken Reflex (34.). „Die erste Halbzeit ging ganz klar an 1860. Es ist ein bisschen überraschend, dass wir nicht an das Erfolgserlebnis von Aue anknüpfen konnten. Wenn wir nicht aufpassen, hauen die uns irgendwann einen rein“, warnte SVW-Ikone Karl-Heinz Bührer als Halbzeitgast bei „MagentaSport“.

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Die Waldhöfer mussten in der Tat eine komplett andere Präsenz zeigen, wenn sie eine verkorkste Halbserie nicht mit einem weiteren Misserfolg beenden wollten. Fridolin Wagner spielte im zentralen Mittelfeld statt Baxter Bahn jetzt den offensiveren Part - gefährlicher wirkten bei ihren Angriffen jedoch weiterhin die Löwen. Bei einem klaren Handspiel von Jans im Strafraum hatten die Mannheimer viel Glück, dass es keinen Elfmeter gab (59.).

Umstrittener Handelfmeter

Anders auf der Gegenseite, als Okpala in einem Luftduell Kilian Ludewig aus 30 Zentimetern an den Arm köpfte. Schiedsrichter Oldhafer zeigte auf den Punkt. Eine umstrittene Entscheidung. Daraufhin wurden aus dem Gästeblock unzählige Böller und Leuchtraketen abgeschossen. Die Partie musste unterbrochen werden. „Beim nächsten Vorfall wird der Schiedsrichter das Spiel abbrechen müssen“, wurde über das Stadionmikrofon mitgeteilt.

Es dauerte fast fünf Minuten, bis Bahn antreten konnte - und mit viel Glück verwandelte. Löwen-Keeper Richter ahnte die Ecke, von seiner Hand sprang der Ball an den Innenpfosten und ins Tor (68.). Über mangelndes Spielglück durfte sich der SV Waldhof an diesem kalten Abend vier Tage vor Heiligabend wahrlich nicht beschweren. Genau wie in der 89. Minute, als Michael Glück aus fünf Metern die Riesenchance zum Ausgleich für 1860 vergab.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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