Sandhausen. Kurz nach dem 2:1-Sieg des SV Sandhausen gegen den SV Waldhof führte SVS-Präsident Jürgen Machmeier am Spielertunnel des Hardtwald-Stadions ein kleines Tänzchen auf, wenig später bekamen sich fast noch Sandhausens Sportchef Matthias Imhof und zwei Waldhof-Betreuer in die Haare. Das Nachbarschaftsduell der beiden Kurpfälzer Drittligisten hatte es auch hinter den Kulissen in sich.
Ganz unbeeindruckt blieb davon Timo Königsmann. Der Sandhausener Torhüter mit dreijähriger Waldhof-Vergangenheit plauderte noch lange mit alten Weggefährten, nach seinem Abschied vom SVW im Sommer 2022 blieb schließlich nichts Negatives hängen. „Das vergeht nie und das macht ja auch ein bisschen das familiäre Umfeld beim Waldhof aus. Ich kenne im Team hinter dem Team noch einige und da ist es immer schön, sich zu sehen“, so Königsmann, der beispielsweise auf die gewachsene Freundschaft mit SVW-Physiotherapeut Cedric Schmidt verwies.
Rehnens Pech war Königsmanns Glück
Die gute Laune des Schlussmanns hatte aber nicht nur mit Wiedersehensfreude zu tun. Viel besser könnte es für den gebürtigen Hannoveraner schließlich auch persönlich gerade nicht laufen. Mit Sandhausen eroberte Königsmann gegen die Regional-Rivalen die Tabellenspitze der 3. Liga und der 27-Jährige bildet mit seinen Vorderleuten mit bislang erst acht Gegentoren gemeinsam mit der Bielefelder Defensive die beste Abwehr der Liga.
Königsmanns Glück war dabei das Pech von Stammtorwart Nikolai Rehnen, der sich Anfang September schwer am Meniskus verletzt hatte und monatelang ausfällt. Vor dem Landespokalspiel ins Grünsfeld erhielt dann Königsmann endgültig das Vertrauen von SVS-Trainer Sreto Ristic. Neuzugang Dennis Gorka fungiert gemeinsam mit Luis Idjakovic seitdem als Herausforderer.
Das Verletzungspech eines Kollegen ist zwar nie die bevorzugte Variante, um an Einsatzzeiten zu kommen, doch Königsmann kennt die Gesetze des Profigeschäfts schließlich auch aus der anderen Perspektive und versucht nun, seine Chance wahrzunehmen. „Ich habe lange warten müssen, bin jetzt aber superglücklich, dass ich im Tor stehen darf und genieße jedes Spiel“, sagt der SVS-Schlussmann, der sich im Oktober 2022 nach seinem Waldhof-Engagement den Hardtwäldern anschloss und den Abstieg in die 3. Liga miterleben musste. Insofern hat Königsmann durchaus Vergleichswerte, warum es in dieser Saison vielleicht besser läuft als in der Spielzeit direkt nach der großen Enttäuschung.
„Nach dem Abstieg blieb gefühlt kein Stein auf dem anderen, jetzt wurde an den richtigen Stellschrauben gedreht und wir haben beispielsweise mit Dominic Baumann oder Jakob Lewald viel Erfahrung aus der 3. Liga geholt. Bis jetzt zahlt es sich ja aus“, sagt Königsmann, der aus seiner Zeit beim SVW ebenfalls ganz genau weiß, worauf es in dieser Klasse ankommt.
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