Sandhausen. Der Schock über den Kreuzbandriss von Jonas Weik und die damit verbundene lange Ausfallzeit trübten am Donnerstag die Vorfreude beim SV Sandhausen auf das DFB-Pokalspiel gegen den Erstligaabsteiger 1. FC Köln am Sonntag (Anpfiff 15,30 Uhr im GP Stadion am Hardtwald). „So eine Verletzung ist tragisch, das war auch für mich ein Schock“, sagte Trainer des Fußball-Drittligisten, Sreto Ristic am Donnerstagmittag gegenüber der Presse.
Der aus Ketsch stammende 24-jährige Linksverteidiger hatte beim 1:0-Sieg in Saarbrücken nach 80 Minuten auf dem Platz behandelt werden müssen, kämpfte sich anschließend durch die kräftezehrende Schlussphase. „Er hat sich nichts anmerken lassen, da hatte ich noch gehofft, dass es eine kleinere Verletzung ist“, blickte Ristic zurück. Doch bald kamen die schlimmsten Befürchtungen auf, die sich jetzt bestätigten: „Jonas hat sich das vordere Kreuzband gerissen”, informierte Mannschaftsarzt Dr. Nikolaus Streich von der Sportopaedie Heidelberg in einer Pressemitteilung des Vereins.
Sportdirektor und Trainer des SV Sandhausen suchen Ersatz für Weik
Wie bei dieser schweren Knieverletzung üblich, wird Weik nach der bereits von Dr. Streich getätigten Operation rund ein halbes Jahr nicht zur Verfügung stehen.“ Der Ausfall ist richtig bitter – für Jonas ebenso wie für uns. Er war richtig gut drauf und einer unserer Stammspieler. Es ist unfassbar, dass Jonas mit dieser schweren Verletzung diese intensive Partie zu Ende spielt. Er bekommt von uns jetzt jegliche Unterstützung und die Zeit, die er benötigt, um noch stärker zurückzukommen”, erklärte Sportdirektor Matthias Imhof, der nun auf dieser Position noch einmal nachlegen muss: „Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an einer Lösung, um diese Lücke, die Jonas hinterlässt, zeitnah schließen zu können.” Auch der Trainer sieht das so: „Wir brauchen auf jeden Fall jemanden für die linke Seite.“ Der SVS habe bereits vor der Verletzung einen jungen Spieler als Backup holen wollen. „Jetzt brauchen wir einen Spieler, der uns sofort hilft.“ Gespräche gebe es bereits, eine Verpflichtung könne sogar zeitnah erfolgen. Aber für das Spiel gegen Köln sei das noch keine Option. Einen möglichen Neuzugang unvermittelt ohne Training reinzuwerfen, damit würde man ihm keinen Gefallen tun. „Außerdem wollen wir nicht den Nächstmöglichen, sondern den Bestmöglichen verpflichten, wir werden da nicht in Panik verfallen“, betonte Ristic.
Aus dem aktuellen Kader könne beispielsweise Christoph Ehlich oder auch ein Innenverteidiger die Position von Weik bekleiden, das würden die nächsten Einheiten zeigen. Ansonsten stehe – bis auf Weik – der Kader aus dem Saarbrücken-Spiel zur Verfügung. Patrick Greil (grippaler Infekt) sei zwar immer noch angeschlagen, steige aber jetzt wieder ins Training ein, sodass er eine Option für den Kader gegen Köln sein könnte. Fehlen werden weiterhin Niklas Lang (Aufbautraining nach Meniskusverletzung) und Luca Zander, für den ein Einsatz noch zu früh komme.
DFB-Pokal: SV Sandhausen sieht sich gegen 1. FC Köln als Außenseiter
Den 1. FC Köln sieht Ristic als „gefühlten Erstligisten“ an. Die Mannschaft habe zwar bislang nur einen Punkt geholt: „Es hätten aber auch sechs Zähler sein können.“ Das Team habe eine enorme individuelle Qualität. Auf dem Papier sei die Favoritenrolle klar verteilt, doch die vergangenen Auftritte des SVS im Pokal hätten gezeigt, was möglich ist. „Wir sind überzeugt von uns.“
Es werde zwar nicht funktionieren, den Gegner über 90 Minuten zu jagen – gerade bei diesen Temperaturen: „Mir war vorhin das Stehen auf dem Trainingsplatz bereits zu heiß.“ Dazu komme, dass Köln auf jeder Position individuell überlegen ist. „Doch das ist okay. Es geht nur im Verbund, die Räume gemeinsam zu schließen, sowohl offensiv als auch defensiv“, sagt Streto Ristic und freut sich auf die Pokalpartie: „Wir werden das Spiel im eigenen Stadion genießen.“
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