Es bleibt dabei: Der HSV Hamburg bleibt nach seinem Bundesliga-Wiederaufstieg 2021 der Angstgegner der Rhein-Neckar Löwen. Auch der vierte Vergleich in Folge ging am Donnerstagabend mit 35:32 (14:13) an die Hanseaten. Die Rhein-Neckar Löwen, die in der zweiten Halbzeit auf die angeschlagenen Albin Lagergren und Nationalspieler Jannik Kohlbacher verzichten mussten, kassierten damit vor 8233 Zuschauern in der SAP Arena die zweite Niederlage in Folge.
„Wir haben es zu keiner Zeit geschafft, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen“, ordnete Trainer Sebastian Hinze die Partie ein, in der die Löwen zwar immer wieder dran waren, die Begegnung zu drehen, es sich dann aber immer wieder durch eigene Fehler verbauten, wieder ins Spiel zu kommen.
Nach der jüngsten 29:37-Klatsche in der Vorwoche beim SC DHfK Leipzig wollten die Löwen gegen die Hamburger gleich wieder die nächste Siegesserie starten und die Voraussetzungen dafür waren durchaus gegeben. Schließlich kehrte Stabilisator Olle Forsell Schefvert nach seiner Entzündung im Ellenbogen wieder zurück und auch Uwe Gensheimer war nach seinem Muskelfaserriss einsatzbereit. Doch das Comeback der Identifikationsfigur war symptomatisch für den Start der Löwen. Der Weltklasse-Linksaußen kam von der Bank aufs Feld und vergab beim Stand von 4:3 mit seinem ersten Wurf gleich einen Siebenmeter gegen Routinier Johannes Bitter im HSV-Tor (8.).
Zehn Minuten ohne Treffer
Davor hatten sich die Mannheimer schon nach einem 0:3-Rückstand zurückgekämpft, weil gleich zwei Bälle direkt beim Gegner landeten. Der erste Durchgang sollte weiter durch viele Fehler aufseiten der Gelbhemden geprägt sein. Ganze zehn Minuten blieben die Löwen vor dem 5:7 ohne Treffer (16.), der unkonzentriert wirkende Spielmacher Juri Knorr vergab in dieser Phase bereits den zweiten Strafwurf.
Erst nach dieser Durststrecke bekam die Hinze-Sieben Zugriff auf die Partie und drehte die Begegnung mit einem 5:0-Lauf von 5:8 auf 10:8 (22.) - doch auch das sollte nicht der Befreiungsschlag sein. Stattdessen ging der HSV wieder mit 11:10 in Front und verteidigte diese Führung bis zum verdienten 14:13-Halbzeitstand für die Hanseaten. Das Spiel der Löwen war viel zu fehlerhaft, im Rückraum nicht zwingend genug und Torwart Joel Birlehm in den ersten 30 Minuten noch der beste Mann.
Im zweiten Durchgang setzte sich der Spielverlauf zunächst fort. Die 16:15-Führung gab den Löwen keinen Rückenwind, es waren die Mannheimer, die stets reagieren mussten und hinterherliefen. Zwar war mit Niclas Kirkeløkke nun ein Rückraumspieler gefunden, der die HSV-Abwehr entscheidend beschäftigen konnte, aber das allein reichte nicht aus, um dem Spiel eine Wende zu geben. Als die Löwen nach dem 23:25 durch den verlässlichen Kapitän Patrick Groetzki zum 25:25 ausglichen (48.), war auch die Halle wieder zu hundert Prozent da, aber auch dieser Moment war nur ein Strohfeuer. Im Angriff, wo die Badener auf den offenbar angeschlagenen Kreisläufer Jannik Kohlbacher verzichten mussten, war die Fehlerquote weiter zu hoch, auf der Gegenseite genügten dem HSV dynamische Kreuzungen, um die Löcher in die Löwen-Abwehr zu reißen.
Auch der eingewechselte Mikael Appelgren konnte in der Schlussphase nichts mehr retten, insgesamt kamen die Löwen-Torhüter im zweiten Durchgang nur noch auf zwei Paraden, was auf diesem Niveau natürlich zu wenig ist. Allerdings fehlte den Keepern meistens auch die Unterstützung der Defensive.
Beim 26:29 (52.) wankten die Löwen, als Lukas Nilsson beim Stand von 29:32 den nächsten Fehlpass in die HSV-Abwehr jagte (57.), waren sie gefallen. Die offensive Abwehrvariante zum Spielende brachte nur noch Ergebniskosmetik. „Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht, um dieses Spiel gewinnen zu können“, räumte Kapitän Patrick Groetzki nach den 60 enttäuschenden Minuten ein.
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