Handball

Rhein-Neckar Löwen suchen schon den Knorr-Nachfolger

Juri Knorr steht vor einem Abschied bei den Rhein-Neckar Löwen. Vielleicht wechselt er schon in diesem Sommer - besonders ein Verein wird genannt

Von 
Marc Stevermüer
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Juri Knorr ist das Gesicht des deutschen Handballs. © Michael Ruffler

Mannheim. Den Rhein-Neckar Löwen droht beim ohnehin nur schleppend voranschreitenden Weg zurück an die Spitze der Handball-Bundesliga ein schwerer personeller Rückschlag. Topstar Juri Knorr steht vor einem Abschied bei den Badenern. Vertraglich ist der 23-Jährige noch bis 2026 an die Mannheimer gebunden. Nach Informationen dieser Redaktion kann er aber 2025 von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen und den Club gegen die Zahlung einer Ablösesumme verlassen.

Dass sich der Nationalspieler außerdem einen Wechsel ins Ausland vorstellen kann, gilt als offenes Geheimnis. Zuletzt wurde immer wieder der FC Barcelona als möglicher Interessent genannt, da Knorr bereits ein Jahr in der Jugend für die Katalanen spielte. Doch der Traditionsverein hat mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen und kann einen Transfer dieser Größenordnung momentan nicht stemmen.

Knorr-Weggang in diesem Sommer macht aus Löwen-Sicht Sinn

Laut „Bild“ zieht es den 23-Jährigen deshalb nicht nach Spanien, sondern spätestens 2026 nach Dänemark. Und zwar zum dortigen Spitzenclub Aalborg Handbold, der ab der nächsten Saison vom deutschen Trainer Maik Machulla betreut wird und dringend einen Ersatz für Mikkel Hansen sucht.

Der Superstar und dreifache Welt-Handballer kündigte in der vergangenen Woche an, seine Laufbahn in diesem Sommer zu beenden. Kurzum: Aalborg hat Bedarf und es werden auch finanzielle Mittel frei, um Knorr möglicherweise schon jetzt aus dem Vertrag zu kaufen. Was wiederum aus Sicht der Löwen Sinn machen würde. Denn wenn man - wie 2022 angekündigt - tatsächlich im Jahr 2027 wieder um die nationale Spitze mitspielen möchte, macht es wenig Sinn, die Mannschaft um Knorr aufzubauen.

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Auf Anfrage dieser Redaktion wollten sich weder Knorr noch die Löwen äußern. Wie aus Berater-Kreisen durchsickerte, beschäftigen sich die Badener aber bereits mit der Suche nach einem Ersatz für ihren Spielmacher und sind gesprächsbereit für einen Knorr-Transfer in diesem Sommer. Immer vorausgesetzt, dass sie ihren Wunsch-Nachfolger bekommen. Es ist also durchaus möglich, dass die Ära Knorr beim Bundesligisten schon gegen die Zahlung einer hohen sechsstelligen Ablösesumme in zwei Monaten endet.

Juri Knorr ist Gesicht des deutschen Handballs

Der Spielmacher kam 2021 von GWD Minden zu den Mannheimern und führte die Badener im vergangenen Jahr sensationell zum Pokalsieg. Beim Final-Turnier in Köln wurde er zum besten Spieler der Endrunde gekürt, wenige Monate zuvor heimste der Rechtshänder den Preis als bester Nachwuchsspieler der WM in Polen und Schweden ein.

In diesem Jahr folgte die Nominierung fürs All-Star-Team bei der Heim-EM, längst gehört Knorr zu den begehrtesten Spielern weltweit und er ist das Gesicht des deutschen Handballs. Was sich übrigens auch für seinen Verein auszahlt. Denn das Löwen-Trikot mit seinem Namen ist ein absoluter Verkaufsschlager. Vielleicht aber auch schon bald ein Sammlerstück.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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