Mannheim. Maik Machulla war „maximal enttäuscht“. Und das aus mehreren Gründen. Natürlich ärgerte sich der Trainer der Rhein-Neckar Löwen, dass seine Mannschaft am Mittwochabend in der 2. Runde des DHB-Pokals mit 32:38 gegen die SG Flensburg-Handewitt verloren hatte.
Noch viel mehr wurmte ihn aber, dass für die Mannheimer wieder einmal deutlich mehr drin war. Wie schon bei den Bundesliga-Niederlagen in Hannover und Hamburg. Seiner Meinung nach hätte gegen den Meisterschaftskandidaten aus dem hohen Norden bereits eine „gute Leistung“ gereicht, um zu gewinnen und für eine Pokalüberraschung zu sorgen. Doch „gut“ waren die Löwen weder über 60 Minuten noch auf allen Positionen.
Heymanns Arbeitstag endet nach fünf Minuten
Zum Sorgenkind entwickelt sich immer mehr Sebastian Heymann. Dem wurfgewaltigen Rechtshänder fehlt momentan jegliches Selbstvertrauen. Zuletzt gegen Leipzig startete er mit zwei Ballverlusten, gegen Flensburg begann der Rechtshänder mit einem Fehlpass und einem Fehlwurf.
Nach fünf Minuten war der Arbeitstag für Heymann beendet, was auch die taktischen Überlegungen von Machulla über den Haufen warf. Denn er hatte den gebürtigen Heilbronner aufgestellt, damit dieser sein eigentlich vorhandenes Komplettpaket abruft und die Mannheimer nicht zu zwei Abwehr-Angriff-Wechseln gezwungen werden.
Machulla hatte Heymann zuletzt immer wieder starkgeredet, ihn vor der Saison in den Mannschaftsrat berufen. Momentan findet der ehemalige Göppinger aber nicht seine Form, die Unsicherheit ist ihm anzusehen. Doch welche Lösung und welchen Ausweg gibt es für ihn?
Trainer Maik Machulla hofft auf Befreiungsschlag
„Da kommt er nur selbst raus. Er muss jetzt einen Weg für sich finden. Ich glaube, die Mannschaft gibt ihm unglaublich viel Unterstützung. Wir geben ihm auch extrem viel Vertrauen. Er ist in sieben Spielen fünfmal angefangen“, sagte Machulla und sprach seine Worte nicht nur deutlich aus, sondern meinte sie auch genauso. Ebenso wiederholte er aber, wie wichtig Heymann normalerweise für die Löwen sein kann: „Wir brauchen ihn und wir wissen, dass er ein Spieler ist, der uns ganz viel Qualität geben kann. Aber im Moment fehlt da viel.“
Während Heymann also irgendwie in die Saison finden muss, sind die Torhüter David Späth und Mike Jensen eigentlich schon seit dem ersten Spieltag drin. Doch ausgerechnet gegen Flensburg konnten sich die Löwen nicht auf ihre Schlussmänner verlassen, die SG entschied das Torhüterduell eindeutig für sich (17 zu 9 Paraden).
„Es war einfach von beiden kein guter Tag, aber das akzeptieren wir“, sagte Machulla mit Blick auf Späth und Jensen. Nach Meinung des Trainers habe sein Team gut verteidigt, allerdings sei manch ein Gegentor dann einfach „zu billig“ gefallen: „Aber das ist halt Mannschaftssport. Wir brauchen Torhüter, wir brauchen Paraden.“ Gegen Flensburg waren es zu wenige, was schmerzte. Doch Machulla machte ebenfalls deutlich: „David und Mike haben uns in dieser Saison schon oft genug gerettet.“
Nun wartet er auf den Befreiungsschlag von Heymann. Vielleicht schon am Sonntag (16.30 Uhr) beim THW Kiel?
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/vereine_artikel,-rhein-neckar-loewen-rhein-neckar-loewen-machulla-mit-klarer-ansage-an-heymann-_arid,2331880.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,2.html