Mannheim. Auf den einen Topclub aus dem Norden folgt der nächste: Nach der Niederlage im DHB-Pokal gegen die SG Flensburg-Handewitt sind die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag (16.30 Uhr) bei Bundesliga-Tabellenführer THW Kiel gefordert.
„Für uns ist es nicht ganz einfach, den Schalter umzulegen. Wir sind immer noch sehr enttäuscht“, sagt Trainer Maik Machulla nach dem bitteren Aus im Pokal. Er zieht aber auch positive Dinge aus der Niederlage: „Wir haben viele gute Sachen gesehen, die uns mutig nach Kiel fahren lassen. Wir müssen den Fokus finden für die nächste Aufgabe, auch wenn wir wissen, wie kompliziert das wird. Das ist eines der schwierigsten Bundesligaspiele. Aber wir werden alles dafür tun, um es dem THW so schwer wie möglich zu machen.“
Ellefsen á Skipagötu überragt in Kiel
Die Norddeutschen haben bislang alle Partien gewonnen und mit Ellefsen á Skipagötu den momentan formstärksten Bundesligaspieler in ihren Reihen. Der Färinger trägt zwar schon seit 2023 das THW-Trikot, startet aber jetzt erst richtig durch. Machulla bezeichnet ihn als „Neuzugang“, der „gerade außergewöhnlich gut spielt und den Kielern das gewisse Extra gibt. Er ist individuell unglaublich stark.“
Um an der Ostsee bestehen zu können, brauchen die Löwen vor allem das, was ihnen gegen Flensburg fehlte: eine überragende Torwartleistung und eine gute Trefferquote. Bei der 32:38 Pokal-Niederlage ließen die Mannheimer erneut zu viele Möglichkeiten aus. „Wir waren einmal mehr nicht konsequent vorm Tor, haben zu viele freie Würfe ausgelassen“, sagt Machulla und ärgert sich, „schon wieder das Wort Chancenwucher benutzen zu müssen. Das zieht sich jetzt schon durch die ganze Saison. Da müssen wir schnell lernen und das kostet zu viel.“
Doch kann man Chancenverwertung lernen oder fehlt einfach die Qualität im Abschluss? „Gute Frage“, antwortet Machulla und holt erstmal tief Luft: „Emil Jakobsen geht bei Flensburg hin und macht alle Siebenmeter rein. Wir verwerfen vier. Deswegen ist Emil dreimal Weltmeister – und andere werden es vielleicht noch. Wir sind eine junge Mannschaft und machen viele Dinge richtig. Aber Flensburg erledigt seine Aufgaben mit Kontrolle und Routine.“
Den Löwen hingegen fehlte die Ruhe, auch wenn der Offensivvortrag Hoffnung macht: „Wir machen 32 Tore und haben Chancen, fast 40 Treffer zu erzielen. Das zeigt uns, dass wir im Angriff auf dem richtigen Weg sind.“
Allerdings gilt das nicht für jeden Löwen-Spieler. Sebastian Heymann findet einfach nicht zu seiner Form, das fehlende Selbstvertrauen ist ihm anzusehen. Doch welche Lösung und welchen Ausweg gibt es für ihn?
Löwen-Trainer Machulla über Spieler Heymann: „Im Moment fehlt da viel“
„Da kommt er nur selbst raus. Er muss jetzt einen Weg für sich finden. Ich glaube, die Mannschaft gibt ihm unglaublich viel Unterstützung. Wir geben ihm auch extrem viel Vertrauen. Er hat in sieben Spielen fünfmal angefangen“, sagt Machulla und spricht seine Worte nicht nur deutlich aus, sondern meint sie auch genauso. Ebenso wiederholt er aber, wie wichtig Heymann normalerweise für die Löwen sein kann: „Wir brauchen ihn und wir wissen, dass er ein Spieler ist, der uns ganz viel Qualität geben kann. Aber im Moment fehlt da viel.“
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