Handball

Rhein-Neckar Löwe Späth - ein Talent auf der Überholspur

Toptalent David Späth startete nach einer schweren Verletzung als Torwart Nummer drei in die Saison der Rhein-Neckar Löwen. Seitdem zeigt sich, dass der 21-jährige Pfälzer zu Höherem berufen ist. Die Tür zur Handball-Nationalmannschaft steht bereits offen.

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Marc Stevermüer
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David Späth spielt mit den Rhein-Neckar Löwen am Sonntag in Flensburg. © Max Krause

Mannheim. Es ist eine Weile her, da macht sich David Späth auf eine lange Busreise. Unverhofft rutscht das 18-jährige Torwarttalent im September 2020 in den Kader der Rhein-Neckar Löwen, die in der 2. Qualifikationsrunde der European League in Dänemark bei TTH Holstebro antreten. Auch Späth erhält an diesem Abend seine Chance, kommt im Laufe der zweiten Halbzeit für Andreas Palicka ins Spiel. Er wehrt zwei Siebenmeter ab, jubelt und freut sich über sein Traum-Debüt bei den Profis, weshalb der damalige Löwen-Trainer Martin Schwalb nach dem Schlusspfiff grinsend festhält: „Ich glaub’, der schläft heute Nacht im Stehen.“

Drei Jahre ist das nun her - und seitdem hat sich in Späths immer noch jungem Handballleben eine Menge getan. Er gehört fest zum Bundesligakader, avanciert beim Pokalsieg vor wenigen Wochen zum Helden und wird bereits regelmäßig zu Lehrgängen der A-Nationalmannschaft eingeladen. Der waschechte Pfälzer sieht diese Zeit als „ein Ansporn für mich“ und will „genauso weiterarbeiten, damit es in den nächsten drei Jahren weiter kontinuierlich nach oben geht“. Wenngleich es auch schon einen schweren Rückschlag gab.

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Ein Kreuzbandriss setzt ihn zwischen Herbst 2021 und Herbst 2022 außer Gefecht, Späth spricht von den „schlimmsten Monaten in meinem Leben“, kann dieser Leidensgeschichte aber mittlerweile etwas Positives abgewinnen: „Rückblickend bin ich mir sicher, dass ich mental und physisch gestärkt aus dieser Situation hervorgegangen bin. In meiner weiteren Karriere wird mir diese Erfahrung helfen. Ich weiß jetzt: Was auch immer passiert, es gibt stets einen Weg zurück und ein Licht am Ende des Tunnels.“

Am Sonntag gegen die SG Flensburg-Handewitt

Am Sonntag (15.30 Uhr) tritt der Torwart noch mit den Löwen bei der SG Flensburg-Handewitt an - und danach geht es für ihn nicht etwa in den Urlaub, sondern zur Junioren-Nationalmannschaft. Am 20. Juni startet die Weltmeisterschaft im eigenen Land - und die deutschen Titelhoffnungen sind nicht zuletzt sehr eng mit dem Namen Späth verbunden. Weil der 21-Jährige ganz einfach zu Ausnahmeleistungen fähig ist.

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Junioren-Bundestrainer Martin Heuberger sagte vor einigen Monaten, dass man den Löwen spätestens für die Heim-WM der A-Nationalmannschaft im Jahr 2027 „auf dem Zettel“ haben müsste. Momentan sieht es allerdings eher danach aus, dass Späth als die personifizierte Zukunft im deutschen Tor gerade die Gegenwart überlistet. Als „sehr, sehr gut“ bezeichnet auf jeden Fall Bundestrainer Alfred Gislason den Eindruck, den der Schlussmann bei ihm hinterlassen habe.

Der junge Torwart gilt als wissbegierig und lernwillig. Ex-Löwen-Keeper Palicka - mittlerweile bei Paris Saint-Germain unter Vertrag und schwedischer Nationaltorwart mit Weltklasse-Format - bestätigt das: „Ich weiß aus meiner Erfahrung mit David: Er zeigt ein riesiges Interesse und sucht den Austausch, er will von älteren Torhütern lernen.“ Seiner Meinung nach könne der Löwe auf „jeden Fall Nationaltorwart werden“.

Aufgaben bei der Junioren-WM

Der gleichermaßen hochgelobte wie hochbegabte Späth steckt den Hype um seine Person gut weg, bleibt bodenständig und seiner Linie treu. Sprich: Der 21-Jährige schaut nur auf sich und die anstehenden Aufgaben bei der Junioren-WM, die er „total wichtig“ findet, „weil ich letztmalig mit Gleichaltrigen zusammenspiele. In dieser Mannschaft kann ich eine Führungsrolle einnehmen, die ich auch haben möchte. Dieser Aufgabe möchte ich mich stellen.“ Genauso wie der Herausforderung bei den Löwen.

Beim Mannheimer Bundesligisten stehen mit Mikael Appelgren und Joel Birlehm zwei weitere Topkeeper unter Vertrag. Sie waren zu Saisonbeginn gesetzt, auch weil Späth nach seinem Kreuzbandriss behutsam aufgebaut wurde. Doch seitdem er wieder voll belastbar ist, verschieben sich die Kräfteverhältnisse. Übrigens sehr zur Freude von Löwen-Trainer Sebastian Hinze, der das Thema gelassen angeht: „Wir wollen aus etwas Schönem doch kein Problem machen. Es ist super, wenn alle gut halten.“

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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