Handball

Partystimmung am Tag der Löwen-Abschiede

Letztes Heimspiel und noch mal ein Kantersieg: Gegen den HC Erlangen setzten sich die Rhein-Neckar Löwen mit 40:23 durch. Doch im Mittelpunkt standen vielmehr die Spieler, die den Club verlassen

Von 
Kai Henninger
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Lukas Nilsson (v.l.), Kristjan Horzen, Albin Lagergren und Benjamin Helander wurden am Sonntag von Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann verabschiedet. © Max Krause

Partystimmung in der SAP Arena: Mit einem 40:23 (24:10)-Kantersieg im letzten Heimspiel der Saison gegen den HV Erlangen haben Handballer der Rhein-Neckar Löwen selbst die Vorlage für eine ausgelassene Abschiedszeremonie nach dem Schlusspfiff gegeben. Herzlich und emotional wurde es, nachdem im Saisonrückblick insbesondere nochmals viele Momente vom DHB-Pokalsieg in Köln gezeigt wurden. Keiner der 7072 Zuschauer ging vorzeitig.

Jennifer Kettemann würdigte und herzte das zu verabschiedende Löwen-Quartett. „Ein Ball von dir wird unvergessen bleiben - und zwar der verwandelte Siebenmeter beim Final Four“, sagte die Löwen-Geschäftsführerin zu Albin Lagergren, der zum SC Magdeburg zurückkehrt. „In meinen drei Jahren bei den Löwen gab es Höhen und Tiefen, aber der Pokalsieg steht an oberster Stelle“, betonte der 31-jährige Linkshänder aus Schweden, der erst in seiner Abschiedssaison den Durchbruch geschafft hatte. Zum Abschluss begeisterte Lagergren gegen Erlangen nochmals mit vier Toren.

Nur strahlende Gesichter

Auch Lukas Nilsson netzte viermal ein, ehe er nun das Kapitel Bundesliga schließen und zum dänischen Spitzenclub Aalborg wechseln wird. „Ich bin stolz, hier gespielt zu haben, und werde insbesondere den Pokalsieg nie vergessen“, erklärte der 26-jährige wurfgewaltige Rückraumspieler, der aufgrund Problemen an der Achillessehne während seiner Löwen-Ägide eine lange Zwangspause überstehen musste.

Beim letzten Heimauftritt bekam er aber ebenso Spielanteile wie Benjamin Helander, der nach zwei Spielzeiten bei den Löwen zu seinem Ex-Club Alingsas HK nach Schweden zurückkehrt und Kristjan Horzen, der beim VfL Gummersbach der Bundesliga aber erhalten bleibt.

Weiter auf dem Gaspedal

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Die sportliche Aufgabe gegen Erlangen hatten die Löwen schnell und problemlos gelöst, denn es lief von Beginn an alles wie am Schnürchen. Tempo-Handball pur. Nahezu jeder Angriff wurde mit einem Treffer abgeschlossen. Eine Partie der einfachen Tore für den Pokalsieger, während der HCE von Minute zu Minute an Selbstvertrauen verlor. Alle Gegenmaßnahmen brachten nichts ein: Zwei frühe Auszeiten von HCE-Coach Raul Alonso, mehrere Torwartwechsel und auch die 7:6-Angriffsvariante lächelten die Löwen regelrecht weg, als wollten sie schon zur Halbzeit ein Rekordergebnis erzielen.

Zehn Erfolgserlebnisse nach zehn Minuten standen für den Blitzstart, doch die Gelbhemden blieben auf dem Gaspedal. Die 20er-Marke riss Niclas Kirkelokke (22.). Die Löwen-Fans kamen mit dem Jubeln kaum hinterher. Früh konnte Löwen-Trainer Sebastian Hinze durchwechseln. Mit Lion Zacharias und Niklas Michalski durften auch die Youngsters auf den beiden Außenposition ran.

Doppelparade von Späth

Eine Halbzeit wie aus einem Guss, während Erlangen in Abwehr und Angriff nach der Linie suchte. Einziger Wermutstropfen zur Pause: Ymir Örn Gislason knickte um und konnte nicht weiterspielen.

Express-Handball gab es auch nach dem Wiederbeginn. Die Hausherren drückten weiter aufs Tempo und hatten den Gegner aus Franken voll im Griff. Als nach 45 Minuten für die Parade von Mikael Appelgren „Sirtaki“ gespielt wurde, tanzten die Löwen-Fans ausgelassen mit. Sensationelle 18 Paraden ´konnte der 33-jährige Schwede vorweisen. Torwartkollege David Späth sorgte kurz zuvor mit einer Doppelparade beim Siebenmeter von Hampus Olsson für eins der an diesem Nachmittag unzähligen Stimmungshochs im „Ufo“.

Sonntag gegen Flensburg

Zugegebenermaßen gab es weiter wenig Gegenwehr des HC Erlangen, der sich seinem Schicksal wohl schon im ersten Durchgang hingegeben hatte. Nur der unermüdliche Rückraum-Linke Simon Jeppsson wirkte in der zweiten Hälfte bemüht, doch insgesamt war es für die Franken ein gebrauchter Tag mit der höchsten Niederlage der Clubgeschichte.

So konnte „Mister 100 Prozent“ Juri Knorr mehrfach das Wort „Spaß“ in den Mund nehmen. Durch den Pokalsieg, aber auch mit dem bereits gesicherten fünften Tabellenplatz sind die Löwen auch wieder europäisch qualifiziert. Noch kann sogar Rang vier erreicht werden. Den belegt aktuell die SG Flensburg-Handewitt. Dort gastieren die Badener am Sonntag (15.30 Uhr).

„Wir haben heute und in dieser Saison gezeigt, dass die Löwen wieder attraktiven Handball spielen können“, so Knorr nach zwölf Versuchen und zwölf Treffern, ehe es bei den Löwen nach der Verabschiedung noch ein Jubiläum zu feiern gab: Hallensprecher Kevin Gerwin bringt seit nunmehr zehn Jahren die Arena zum Beben. Der Sonntag wurde damit zu einem mehrfachen Feiertag für die Löwen.

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