Handball - Trotz der 24:29-Niederlage gegen Berlin deutet das Löwen-Duo Appelgren/Birlehm an, dass es zum Faktor werden kann

Löwen-Torhüter sorgen mit über 30 Prozent Abwehrquote für Lichtblicke

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Thorsten Hof
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Mikael Appelgren (l.) bei seinem ersten Saisonspiel von Beginn an und Joel Birlehm kamen bei der Niederlage gegen Berlin auf je sieben Paraden. © Sörli Binder

Das kurze Zwischenhoch mit drei Siegen in Folge war schnell wieder vorüber, nach der 24:29-Heimniederlage gegen die Füchse Berlin steuern die Rhein-Neckar Löwen mit jetzt schon 27 Minuspunkten auf die schlechteste Saisonausbeute seit der Rückkehr in die Bundesliga im Sommer 2005 zu. Am Ende der Spielzeit standen damals satte 30 Punkte auf der Negativseite, bei noch sieben ausstehenden Spielen in der aktuellen Spielzeit könnte diese Marke tatsächlich noch fallen.

Abgesehen von diesem düsteren Szenario und dem 15-minütigen Chaos-Handball, mit dem sich die Badener am Sonntagnachmittag in Form eines 1:9-Laufs schon in der ersten Halbzeit um alle Chancen gebracht hatten, gab es gegen die Füchse neben der klar besseren zweiten Halbzeit aber auch einen echten Lichtblick: Zwischen den Pfosten hatten die Mannheimer über die gesamte Spielzeit betrachtet Vorteile.

Mikael Appelgren, der nach seiner zweijährigen Verletzungspause erstmals wieder von Beginn an spielte, und Winter-Neuzugang Joel Birlehm kamen mit jeweils über 30 Prozent Abwehrquote auf achtbare Werte und zogen das Torwart-Duell letztlich auf ihre Seite. „Daran hat es wirklich nicht gelegen“, hatte Rechtsaußen Patrick Groetzki ein Lob für die Schlussleute parat, von denen vor allem Appelgren im ersten Durchgang nicht zu beneiden war, als ein Gegenstoß nach dem anderen auf ihn zukam. Entsprechend wusste auch der Schwede, dass der Knackpunkt der Partie in Halbzeit eins zu suchen war.

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„Da sind wir gegen so eine Mannschaft wie Berlin vielleicht noch nicht frei genug im Kopf, um eine Leistung abzurufen, die man benötigt, um zu gewinnen“, blickte der 32-Jährige auf die Phase zurück, in der sich die Löwen zudem nicht an den Matchplan hielten. „Wir hatten über etwas anderes gesprochen“, sagte Trainer Ljubomir Vranjes. „Wir wollten breiter und mit den Außen spielen. Bei Berlin stehen vier Monster-Leute in der Mitte. Da wollten wir eigentlich nicht werfen, und das ist leider zu oft passiert. Das ist dann wie Süßigkeiten für den gegnerischen Torwart“, musste Vranjes mitansehen, wie die Löwen die Füchse in schöner Regelmäßigkeit anfütterten und schnell alle Trümpfe aus der Hand gaben.

Im zweiten Durchgang trug dann neben dem disziplinierteren Angriffsspiel auch Schlussmann Birlehm mit sieben Paraden dazu bei, dass die Löwen das Ergebnis am Ende noch halbwegs erträglich gestalten konnten.

„Berlin ist ein anderes Niveau“

Dass das Löwen-Duo zwischen den Pfosten am Ende die Nase leicht vorne hatte, wollte der 24-Jährige aber nicht überbewerten. „Wenn man ein enges Spiel mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe hat, dann kann das den Ausschlag geben. Aber Berlin war heute einfach besser“, wollte sich der junge Keeper nicht in Details verlieren.

Für Coach Vranjes war die Sache ebenfalls eindeutig: „Wir müssen ganz klar sagen: Berlin ist auf einem anderen Niveau. Wir sind heute nicht in ihre Nähe gekommen“, räumte der Ex-Profi unumwunden ein und möchte vor der nächsten großen Herausforderung gegen den Tabellenvierten aus Flensburg (Samstag, 20.30 Uhr) vor allem die Zeit in der Trainingshalle nutzen. „Nach Balingen war das mit nur einer taktischen Einheit vor dem Berlin-Spiel nicht einfach. Jetzt haben wir etwas mehr Zeit, und hoffentlich wird das dann ein bisschen anders aussehen“, wünscht sich der 48-Jährige mehr als nur Lichtblicke zwischen den Pfosten.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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