Mannheim. Mannheim. Eine ausgelassene Humba-Party vor 7051 Fans, ein emotionaler Sieg gegen eine Spitzenmannschaft – die Handball-Profis der Rhein-Neckar Löwen erlebten am Samstagabend nach dem 28:27 (14:13) gegen die SG Flensburg-Handewitt in der SAP Arena eine Gefühlswelt, an die sich wohl die wenigsten zurückerinnern konnten. Mit 10:0-Punkten veredelten die Löwen ihren bemerkenswerten Saisonstart und durften vor den Sonntagsbegegnungen den Status als Bundesliga-Tabellenführer genießen. Überbewerten wollte Löwen-Trainer Sebastian Hinze diese Momentaufnahme nicht, freute sich aber über den Auftritt seines Teams. „Natürlich tut das gut, eine Mannschaft wie Flensburg zu schlagen und zu sehen, dass wir nicht nur auf einem guten Weg sind, sondern gerade schon in der eigenen Halle fähig sind, dieses Niveau abzurufen“, ordnete Hinze diesen Erfolg ein, den Torhüter Joel Birlehm sechs Sekunden vor Spielende mit einer seiner zehn starken Paraden gegen Rückraumwerfer Lasse Möller rettete.
Bei den Löwen stand Uwe Gensheimer nach seiner Bauchmuskelverletzung wieder in der Startformation und mit ihrer besten Sechs machten die Löwen vom Beginn an deutlich, dass sie auch mit einer Spitzenmannschaft wie der SG Flensburg-Handewitt auf Augenhöhe agieren können. So waren es nach dem 3:3 immer die Mannheimer, die jeweils eine Ein-Tore-Führung vorlegten, weil sie stabil in der Defensive standen, Nationalmannschaftskapitän Johannes Golla am Kreis nicht zu Geltung kommen ließen und Fehler der Norddeutschen immer wieder mit Tempogegenstößen bestraften. Und ging es mal nicht ins Tempospiel, fanden die Löwen auch im Positionsangriff gute Lösungen, wobei sich vor allem der überragende Schwede Albin Lagergren auszeichnen konnte.
Bis zum Pausenpfiff erzielte er selbst vier Tore und machte immer wieder den nötigen Druck auf die Flensburger Abwehr, woraus sich auch die entsprechenden Möglichkeiten für seine Nebenleute ergaben.
Wenn sich die Löwen etwas vorwerfen lassen mussten, dann war es im ersten Durchgang vielleicht die Chancenverwertung. Dass erst nach 20 Minuten beim 12:9 der erste nennenswerte Vorsprung auf der Anzeigetafel stand, war ein Indiz dafür. Zu oft standen den Löwen Pfosten, Latte oder SG-Keeper Benjamin Buric im Weg, die Badener ließen klarste Möglichkeiten liegen. Auch deshalb schmolz der Vorsprung bis zur Halbzeit wieder auf 14:13 zusammen. Über einen höheren Rückstand hätte sich der Favorit von der Ostsee sicher nicht beschweren dürfen.
In die zweite Halbzeit erwischten die Löwen dann einen eher schwachen Start. „Da haben wir es dann zu kompliziert gemacht“, sagte Hinze. Doch weiter als mit 16:17 (36.) gerieten die Mannheimer nicht ins Hintertreffen, stellten mit einem 3:0-Lauf auf 20:17 die Weichen und gingen mit einem 23:20 (47.) in die Schlussphase. In dieser verhinderte der starke Birlehm immer wieder den Ausgleich, Gensheimer (10/5) behielt am Siebenmeterpunkt die Nerven und Lagergren zog geschickt die Fäden. Am Ende konnten die Löwen sogar den verletzungsbedingten Ausfall von Juri Knorr kompensieren und kämpften die Partie nach Hause. Lagergren konterte mit seinem siebten Tor den vorangegangenen Flensburger Ausgleich zum 27:27, nach einer Auszeit blieben den Nordlichtern noch 26 Sekunden. Den letzten Wurf nahm sich Möller. „Da konnte es in beide Richtungen gehen“, sagte Matchwinner Birlehm, der mit seiner letzten Parade dafür sorgte, dass die Punkte in Mannheim blieben.
Löwen: Appelgren (bis 22. und bei zwei Siebenmetern), Birlehm (ab 22.) – Gensheimer (10/5), Kohlbacher (1), Groetzki (3) – Jaganjac (2), Knorr (1), Lagergren (7) – Schevfert (3), Michalski, Kirkeløkke (1), Horzen, Helander (n.e.), Ahouansou (n.e.), Gislason (n.e.).
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