Mannheim. Auch wenn Michael Jacobsen bei dem Gedanken schmunzeln muss, dass er am Samstagnachmittag in der SAP Arena mit Blick auf die jahrelang gewohnten blauen Trikots der SG Flensburg-Handewitt etwas Orientierungsprobleme bekommen könnte, ist für den Co-Trainer der Rhein-Neckar Löwen klar: Seine Farben sind jetzt gelb-blau und es gilt, einen „Job zu erledigen“.
Es sei ein Bundesligaspiel wie jedes andere, bemüht auch Jacobsen die bekannte Floskel. Doch nachdem der 38-Jährige zuvor acht Jahre im leistungsorientierten Nachwuchsbereich für die Nordlichter tätig war, dürfte das nur die offizielle Fassung sein. „Natürlich freue ich mich, viele bekannte Gesichter wiederzusehen“, bestätigt Jacobsen auf Nachfrage. Für mindesten 60 Minuten müssen am Samstag (16.30 Uhr) die alten Freundschaften aber ruhen.
Nichts soll vom Spitzenspiel ablenken, es soll alles investiert werden. „Das haben sich schließlich alle hart erarbeitet“, sagt der „Co“ von Chefcoach Sebastian Hinze mit Blick auf die ersten vier Saisonspiele, bei denen die Löwen jeweils als Sieger vom Platz gegangen sind.
Eine Bilanz, die wie viele Beobachter auch Jacobsen etwas überrascht. „Dass wir so schnell so stabil auftreten, war vielleicht nicht ganz zu erwarten“, sagt der in Kokkedal bei Kopenhagen aufgewachsene Handball-Lehrer, der aber auch eine Erklärung für die sichtbare Veränderung gegenüber der vergangenen Saison hat: „Sebastian Hinze hat einen klasse Plan, der ganz auf die Mannschaft und ihre einzelnen Typen zugeschnitten ist. Und die Jungs zeigen eine riesige Bereitschaft, diesen Plan umzusetzen.“
„Die SG hat viele Möglichkeiten“
Wie weit dieser Plan tragen kann, muss noch abgewartet werden. Erster großer Prüfstein ist nun am Samstag das Heimspiel gegen die SG, die traditionell zu den Meisterschaftsmitfavoriten gezählt werden muss. „Melsungen hatte natürlich auch schon viel individuelle Qualität im Kader“, sagt Jacobsen angesichts des erfolgreichen Saisonauftakts gegen die mit vielen Einzelkönnern gespickten Nordhessen. „Aber Flensburg ist zudem eine eingespielte Mannschaft und hat viele Möglichkeiten, das Spiel je nach Verlauf zu gestalten“, weiß Jacobsen, der in der vergangenen Saison beim Vorjahresvierten sogar drei Spiele lang die Verantwortung trug, als Chefcoach Maik Machulla und Co-Trainer Mark Bult ausfielen.
Besondere Geheimnisse konnte er seinem Chef nicht verraten. „Höchstens bestätigen“, sagt Jacobsen mit Blick auf Hinzes ausgiebigen Videokonsum. Vor dem Wiedersehen will sich der Däne nicht ausschließlich auf den Ex-Arbeitgeber fokussieren. „Auch wir haben Möglichkeiten, solch eine Mannschaft zu ärgern“, sagt Jacobsen voller Vorfreude auf das Topspiel.
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