Handball - Trainer Ljubomir Vranjes rechnet vor den Spielen in Leipzig und Lübbecke mit einer längeren Zwangspause für den schwedischen Rückraummann

Löwe Nilsson droht das Saison-Aus

Von 
Marc Stevermüer
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Löwe Lukas Nilsson (links, hier gegen den Hamburger Azat Valiullin) plagt sich mit Beschwerden an der Achillessehne herum. © Sörli Binder

Mannheim. Die Jahre des Raubbaus am eigenen Körper machen sich auch bei Ljubomir Vranjes bemerkbar. Der Trainer der Rhein-Neckar Löwen sieht 13 Jahre nach dem Ende seiner überragenden Profikarriere zwar immer noch wie ein absoluter Modellathlet aus. Intensive oder gar lange Laufeinheiten sind aber nicht mehr drin, was beim einstigen Mittelmann am Dienstag zu einer leichten Verspätung beim Pressegespräch führte. Die fünf Kilometer zuvor auf dem Laufband im Kraftraum des Kronauer Trainingszentrums hatte der Schwede eher gehend zurückgelegt, wie er verriet.

Deutlich mehr Tempo will der 48-Jährige logischerweise aber von seiner Mannschaft sehen, wenn diese am Donnerstag (19.05 Uhr) und Sonntag (16 Uhr) zum Auswärtsdoppelpack in der Handball-Bundesliga beim SC DHfK Leipzig und bei Abstiegskandidat TuS N-Lübbecke antritt. Zwischen beiden Begegnungen reisen die Löwen erst gar nicht mehr nach Hause, am Freitag geht es von Sachsen aus direkt nach Ostwestfalen.

Mit welchem Kader Vranjes diesen Trip in Angriff nimmt, ist noch nicht ganz klar. Es sehe in personeller Hinsicht zwar besser als zuletzt beim ungefährdeten Sieg über den TVB Stuttgart aus. Von der Qual der Wahl ist der Trainer dann aber doch noch ein gutes Stück entfernt. Mit dem Rückraum-Rechtshänder Lukas Nilsson (Achillessehnenprobleme) rechnet der Coach in dieser Saison gar nicht mehr, eher schlecht sieht es zudem bei Philipp Ahouansou (Knieprobleme) aus. Und auch das Mitwirken von Linksaußen Lion Zacharias ist fraglich. Der schmerzlich vermisste Kapitän Uwe Gensheimer fehlt sowieso langzeitverletzt.

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Birlehm kehrt zurück

Doch es gibt auch gute Nachrichten aus dem Löwen-Lager: Die zuvor erkrankten Benjamin Helander, Juri Knorr und Joel Birlehm stiegen in den vergangenen Tagen wieder ins Training ein. Doch gerade im Rückraum sieht es mit Blick auf die Alternativen erneut recht überschaubar aus.

„Vier Männer werden es richten müssen“, sagt Vranjes und meint damit neben Knorr noch Andy Schmid, Niclas Kirkeløkke und den zuletzt verbessert agierenden Albin Lagergren, der in seiner neuen Rolle als Spielmacher förmlich aufgeht. „Er kann das richtig gut“, lobt der Trainer seinen schwedischen Landsmann und freut sich darüber, dass die neue Variante mit zwei Linkshändern im Rückraum gegen Stuttgart gut funktionierte. Einziges Problem: Da Lagergren auf der Halbposition und Kirkeløkke noch dazu im Innenblock deckte, kamen die beiden einzigen Rückraum-Linkshänder schon Mitte der ersten Halbzeit an ihre körperlichen Grenzen. Vranjes kündigt aber trotzdem an, in Leipzig „wieder so beginnen“ zu wollen wie zuletzt. Was auch für die Torhüterposition gilt.

Obwohl der deutsche Nationalkeeper Birlehm den nächsten Gegner bestens kennt, weil er noch bis Januar das Trikot der Sachsen trug, wird erneut Mikkael Appelgren starten. Der Schwede wurde gegen Stuttgart erstmals nach zweijähriger Verletzungspause zum Sieggaranten und soll weiter über Einsatzzeit zu alter (Welt)-Klasse finden. Außerdem wirkte Birlehm nach überstandener Erkrankung im Training dann doch ein wenig müde. Vranjes: „Am Montag war er richtig kaputt.“ Von den Folgen des Raubbaus am eigenen Körper ist der 25-Jährige allerdings noch weit entfernt.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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