Mannheim. Das war überzeugend: Die Rhein-Neckar Löwen haben in der Handball-Bundesliga am Samstagabend mit 33:26 (15:10) gegen den TBV Lemgo Lippe gewonnen. Vor 13.200 Zuschauern in der ausverkauften Mannheimer SAP Arena überragten der zehnfache Torschütze Juri Knorr und Torwart Mikael Appelgren (17 Paraden, Fangquote 43 Prozent) bei den Badenern, die das Spiel gegen die formstarken Lipperländer (zuletzt 11:3 Punkte) von Beginn an dominierten und sich viel Selbstvertrauen für das Final Four um den DHB-Pokal am 12. und 13. April in Köln holten. „Das wird ein riesengroßes Highlight“, blickte Knorr bereits voraus.
Nach ihren auskurierten Verletzungen kehrten Ivan Martinovic (Patellasehne) und Sebastian Heymann (Knochenödem) zurück in den Löwen-Kader, sie nahmen zunächst aber auf der Bank Platz. Doch auch ohne die beiden Spitzenkräfte legten die Mannheimer einen Traumstart hin. Das Zusammenspiel zwischen Deckung und Torwart Appelgren funktionierte nahezu perfekt, immer wieder wurden die Lipperländer ins Zeitspiel gedrängt, zu schwierigen Würfen oder technischen Fehlern gezwungen. Keine Frage: Die Defensivarbeit bildete die Basis für eine rasend schnelle 6:1-Führung (9.) der Badener, bis dahin hatten Jon Lindenchrone und Knorr jeweils dreimal getroffen.
Lemgo blieb bei seiner Angriffsvariante mit vier Rückraumspielern, doch nach einer Auszeit war erneut Appelgren zur Stelle und Knorr erhöhte auf 7:1 (10.). Anschließend agierten die Löwen nach einem Foul von Halil Jaganjac und einem Wechselfehler von Appelgren in doppelter Unterzahl, David Späth rückte deswegen zwischen die Pfosten. Und auch der deutsche Nationaltorwart wehrte gleich den ersten Wurf auf sein Tor ab.
Offensive der Lemgoer führt zu offenerem Spiel
Die taktisch vielseitigen Lemgoer probierten es fortan in der Offensive mit dem siebten Feldspieler – und in der Tat gestalteten sie danach das Spiel offener. Appelgren verhinderte zunächst noch, dass der TBV den Rückstand reduziert. Nach einem 1:4-Lauf schmolz der Vorsprung beim 14:10 (28.) aber auf nur noch vier Tore. Zu diesem Zeitpunkt war auch Martinovic im Spiel. „Es fühlt sich gut an, wieder in der Halle zu sein“, sagte der Kroate, dessen Mannschaft dank des Treffers von Gustav Davidsson ein 15:10 mit in den zweiten Durchgang nahm.
Direkt nach dem Seitenwechsel spielte sich wieder Appelgren in den Vordergrund: Gleich zweimal rettete der überragende Schwede in höchster Not und sorgte dafür, dass Lemgo nicht näher herankam. Stattdessen sorgte Knorr mit einem Doppelpack für die 17:10-Führung (35.). Der Torwart und der Mittelmann machten bis zu diesem Zeitpunkt zweifelsohne den großen Unterschied, Lindenchrone legte das 18:10 (36.) nach.
Der zweite Durchgang
Die Lemgoer benötigten sieben Minuten bis zu ihrem ersten Treffer im zweiten Durchgang – der Start ging also wieder daneben. Doch danach fanden die erneut mit vier Rückraumspielern agierendend Lipperländer fast immer Lösungen im Angriff. Die Löwen allerdings ebenfalls: Mit spektakulären Treffern bewarben sich Lindenchrone und Olle Forsell Schefvert um den Preis für den schönsten Treffer des Spiels, mit viel Tempo konterten die Mannheimer praktisch jeden erfolgreichen Treffer der Lipperländer.
Aus einem 28:20 (50.) wurde nach einem 1:5-Lauf und einigen technischen Fehlern zwar noch einmal ein 29:25 (55.). Doch in Gefahr gerieten die Badener nicht mehr. Und das lag auch an Lindenchrone. Nach seiner Neun-Tore-Gala vor einer Woche beim Sieg in Eisenach überzeugte der in den vergangenen eineinhalb Jahren oft kritisierte Linkshänder auch diesmal. Der Däne erzielte acht Treffer. Alle Löwen kommen zum Final Four in Form.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Späth (14 bis 17. Minute und bei zwei Siebenmetern) – Moré (2), Kohlbacher (3), Groetzki (1) – Forsell Schefvert (2), Knorr (10/3), Lindenchrone (8) – Jaganjac (1), Martinovic (1), Heymann (n.e.), Plucnar (1), Nothdurft (n.e.), Davidsson (3), Michalski (1).
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